Barett

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Pfadfinder mit rotem Barett vom Militär mit Seitenschlag
Nerother mit achteckigem Barett

Das Barett ist eine flache Kopfbedeckung ohne Schirm oder Krempe aus weichem Textil. Eine Besonderheit bilden die Barette aus der Gegend um Pirmasens, die aus Leder gefertigt sind. Es ist etwa seit dem 15. Jahrhundert bekannt und wurde als Zeichen besonderen, meist gebildeten Standes, getragen. Es hat, oft mit einer Farbsymbolik, Eingang in die Pfadfinder- und Wandervogelszene gefunden. Das Barett wird gerne mit Bundesnadeln, Bundeszeichen, Wappen oder Federn geschmückt. Die ähnliche Baskenmütze ist sehr selten in Gebrauch. Jungenschaften bevorzugen Schiffchen.

Laut einiger Quellen war es ebenfalls die Kopfbedeckung für mittelalterliche Vaganten (lat.=umherziehen), welche von Universität zu Universität zogen. Damit ist auch der Bezug zu Wandervögeln nach Karl Fischer hergestellt. In der Landsknechtszeit wieder in Mode gekommen, wurde es danach auch von Bürgern oder auch Martin Luther getragen. Seit dem zweiten Weltkrieg ist es im militärischen Bereich weit verbreitet.

Im jugendbewegt bündischen Bereich werden gerne achteckige Samtbaretts getragen, wie sie im Nerother Wandervogel in der Silvesternacht 1919/20 eingeführt wurden. Angeblich war es ab etwa 1930 in der CPD verbreitet, sechseckige dunkelblaue Cordbaretts zu tragen.

Im scoutistischen Bereich werden teilweise die vom Militär bekannten Filzbarette mit Seitenschlag getragen; meist in den Farben rot oder schwarz.

Vorteile des Barett

  • schützt vor Sonnenstich
  • sieht, auf dem Hinterkopf getragen, sehr modisch aus
  • bei Nichtgebrauch sehr schnell zu verpacken (im Gegensatz zur Zitronenpresse)

Nachteile des Baretts

  • wirkt militärisch
  • seitliche schützen nur ein Ohr vor der Sonne
  • kein Regenschutz, wie bei der Zitronenpresse

Besonderheiten mit achteckigem Barett

Grade im Nerother Wandervogel, bei dem das rote Barett ein Zeichen für den Stand des Ritters (=Führer einer Gruppe) ist, wird es ungern gesehen, wenn andere Bünde diese Symbolik aus ihrer Sicht entwerten (z.B. Pfadfinderstamm mit roten Samtbaretts - selbst bei Wölflingen). Angeblich soll es in diesem Zusammenhang schon zu Handgreiflichkeiten gekommen sein (Meißnerlager 1988).

Im Nerother Wandervogel wurden die Farben der Barette sehr bewußt gewählt. Rot und Blau stehen für Freundschaft (Liebe) und Treue. Die achteckige Form hat keine Bedeutung, außer dass es sich so mit angemessenem Aufwand herstellen ließ. Diese nerothane Form wird bis heute gerne kopiert.

In Anbetracht der Tradition im Nerother Bund hatte Karl Oelbermann (zweiter Bundesführer des NWV) bereits 1932 einen "Aufruf an die Bünde" gemacht und dazu aufgerufen nicht "unter falscher Flagge zu fahren". 1954 wurde dieser wiederholt. Kajus Roller, der Bundesfeldmeister des Bund Deutscher Pfadfinder versicherte Oelb daraufhin, daß er sich darum im BDP kümmern wolle.

Bünde, in denen das Barett üblich ist