Hadschitippel: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der Begriff ''Hadschitippel'' ist eine Anspielung auf die islamische Pilgerfahrt, die ''Hadsch'', bei der der Pilger vom Hauptwirkungsort des Propheten (Mekka) zum Ursprung der Bewegung (Medina) wandert. | + | Der Begriff ''Hadschitippel'' ist eine Anspielung auf die islamische Pilgerfahrt, die ''Hadsch'', bei der der Pilger vom Hauptwirkungsort des Propheten Mohammed (Mekka) zum Ursprung der Bewegung (Medina) wandert. Ebenso sahen sich die Nerother als sie ihre erste ''Hadsch'' - von ihrem Hauptwirkungsort ([[Burg Waldeck]]) zum Ursprung des [[Bund]]es, der Mühlsteinhöhle auf dem Nerother Kopf (dem Gründungsort des [[NWV]]) - durchführten, als Pilgerfahrer. Dementsprechend darf sich jeder ''Hadschifahrer'', der den ''Hadschitippel'' komplett mitgemacht hat, wie der islamische Pilger, nachher ''Hadschi'' nennen. |
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In diesen Wortspielen zeigt sich die Selbstironie der Nerother, mit der sie sich früher über alles - vor allem sich selbst - lustig gemacht haben. | In diesen Wortspielen zeigt sich die Selbstironie der Nerother, mit der sie sich früher über alles - vor allem sich selbst - lustig gemacht haben. | ||
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− | Nachdem es sich herumgesprochen hatte, daß sich der [[Nerother Wandervogel]] jedes Jahr zur Silvesternacht in der Mühlsteinhöhle trifft und dort feiert und singt, wurde dieses Ereignis in dem kleinen Eifelort Neroth zur Touristenattraktion. Schon Wochen vorher waren die Hotels ausgebucht und man erwartete den feierlichen Fackelzug der Nerother durch den Ort. | + | Nachdem es sich herumgesprochen hatte, daß sich der [[Nerother Wandervogel]] jedes Jahr zur Silvesternacht in der Mühlsteinhöhle trifft und dort feiert und singt, wurde dieses Ereignis in dem kleinen Eifelort Neroth zur Touristenattraktion. Schon Wochen vorher waren die Hotels ausgebucht und man erwartete den feierlichen Fackelzug der Nerother durch den Ort. Zusätzlich verschwanden immer mehr der Scheunen, welche den [[Nerother Wandervogel|Nerothern]] als Unterschlupf dienten und die Mühlsteinhöhle wurde (wegen Einsturzgefahr) abgesperrt. Der jetzige [[Bundesführer]] der Nerother, [[Fritz-Martin Schulz]] ( genannt "FM"), zog daraus die Konsequenz, den ''Hadschitippel'' nicht mehr auf der traditionellen Strecke stattfinden zu lassen. Statt dessen werden andere Fahrtengebiete innerhalb Deutschlands auswählt, wo man die Einsamkeit sucht. |
− | + | Wegen der starken touristischen Ausnutzung des Nerother Kopfes wird dieser inzwischen angeblich von den Nerothern gemieden. Es sollen aber, allen Behauptungen zum Trotz, immer wieder [[Bündisch]]e, [[Wandervögel]] und sogar Nerother dort angetroffen werden. | |
== Literatur == | == Literatur == | ||
*Nerother Wandervogel: ''Schloßkerle''. Südmarkverlag, Heidenheim 1978. ISBN 3-88258-039-9 | *Nerother Wandervogel: ''Schloßkerle''. Südmarkverlag, Heidenheim 1978. ISBN 3-88258-039-9 | ||
− | *Nerohm (Fritz-Martin Schulz): ''Die letzten Wandervögel'' | + | * Nerohm ([[Fritz-Martin Schulz]]): ''Die letzten Wandervögel. Burg Waldeck und die Nerother. Geschichte einer Jugendbewegung.'' [[Spurbuchverlag]], Baunach 2002. ISBN 978-3-88778-197-2 |
− | * Fritz-Martin Schulz: ''Von der Straße geworben''. | + | * Fritz-Martin Schulz: ''Von der Straße geworben''. [[Spurbuchverlag]], Baunach 2007. ISBN 978-3-88778-310-5 |
*Werner Kindt: ''Dokumentation der Jugendbewegung'' Band 3: Die deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933. Die Bündische Zeit. Diederichs, Düsseldorf 1974. ISBN 3-424-00527-4 | *Werner Kindt: ''Dokumentation der Jugendbewegung'' Band 3: Die deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933. Die Bündische Zeit. Diederichs, Düsseldorf 1974. ISBN 3-424-00527-4 | ||
Aktuelle Version vom 10. November 2016, 15:26 Uhr
Der wohl bekannteste Tippel ist der Hadschitippel des Nerother Wandervogel.
Herkunft des Namens
Der Begriff Hadschitippel ist eine Anspielung auf die islamische Pilgerfahrt, die Hadsch, bei der der Pilger vom Hauptwirkungsort des Propheten Mohammed (Mekka) zum Ursprung der Bewegung (Medina) wandert. Ebenso sahen sich die Nerother als sie ihre erste Hadsch - von ihrem Hauptwirkungsort (Burg Waldeck) zum Ursprung des Bundes, der Mühlsteinhöhle auf dem Nerother Kopf (dem Gründungsort des NWV) - durchführten, als Pilgerfahrer. Dementsprechend darf sich jeder Hadschifahrer, der den Hadschitippel komplett mitgemacht hat, wie der islamische Pilger, nachher Hadschi nennen.
Ein weiteres Wortspiel liegt darin, daß diese "Fahrt" traditionell im Zeitraum vom 27. Dezember bis zum 01. Januar liegt und somit durchaus auch zu dem ein oder anderen lauten "Hatschi" führen kann...
In diesen Wortspielen zeigt sich die Selbstironie der Nerother, mit der sie sich früher über alles - vor allem sich selbst - lustig gemacht haben.
Hadschitippel heute
Nachdem es sich herumgesprochen hatte, daß sich der Nerother Wandervogel jedes Jahr zur Silvesternacht in der Mühlsteinhöhle trifft und dort feiert und singt, wurde dieses Ereignis in dem kleinen Eifelort Neroth zur Touristenattraktion. Schon Wochen vorher waren die Hotels ausgebucht und man erwartete den feierlichen Fackelzug der Nerother durch den Ort. Zusätzlich verschwanden immer mehr der Scheunen, welche den Nerothern als Unterschlupf dienten und die Mühlsteinhöhle wurde (wegen Einsturzgefahr) abgesperrt. Der jetzige Bundesführer der Nerother, Fritz-Martin Schulz ( genannt "FM"), zog daraus die Konsequenz, den Hadschitippel nicht mehr auf der traditionellen Strecke stattfinden zu lassen. Statt dessen werden andere Fahrtengebiete innerhalb Deutschlands auswählt, wo man die Einsamkeit sucht.
Wegen der starken touristischen Ausnutzung des Nerother Kopfes wird dieser inzwischen angeblich von den Nerothern gemieden. Es sollen aber, allen Behauptungen zum Trotz, immer wieder Bündische, Wandervögel und sogar Nerother dort angetroffen werden.
Literatur
- Nerother Wandervogel: Schloßkerle. Südmarkverlag, Heidenheim 1978. ISBN 3-88258-039-9
- Nerohm (Fritz-Martin Schulz): Die letzten Wandervögel. Burg Waldeck und die Nerother. Geschichte einer Jugendbewegung. Spurbuchverlag, Baunach 2002. ISBN 978-3-88778-197-2
- Fritz-Martin Schulz: Von der Straße geworben. Spurbuchverlag, Baunach 2007. ISBN 978-3-88778-310-5
- Werner Kindt: Dokumentation der Jugendbewegung Band 3: Die deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933. Die Bündische Zeit. Diederichs, Düsseldorf 1974. ISBN 3-424-00527-4