Ewiger Jüngling

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Unter ewiger Jüngling versteht man eine Art Mensch, wie sie bei Pfadfindern, vor allem aber bei bündischen Gruppen vorkommt. Dieser Ausdruck, der in der Älterenfrage (Lebensbund) immer wieder auftaucht, bezeichnet eine Art Mensch, der trotz fortgeschrittenen Alters, das kann schon ab 20 oder 25 Jahren sein, sich ein jugendhaftes Wesen bewahrt hat und dadurch bis ins höchste Alter immer den Zugang zur Jugend findet und von dieser auch als „Ihresgleichen“ oder „zugehörig“ empfunden wird. Der Beriff ist stark mit dem Begriff Eros verknüpft.

Echte ewige Jünglinge

Das sind Erwachsene, welche die Reife und Erfahrung ihres Alters besitzen und trotzdem ihre Jugendhaftigkeit nicht verloren haben. Sie besitzen eine Aura, mit der sie eine Art selbstverständlicher Zusammengehörigkeit mit der Jugend haben. Diese haben es im Leben oft sehr schwer, weil sie, trotz großer Reife und vieler Kenntnisse, ihren erwachsenen Mitmenschen als unheimlich und als lästige Mahnbilder erscheinen. Andere unter ihnen bringen es fertig, Beruf, Familie und Bund/Verband/Organisation zu vereinen und ein Leben, zwar unter starken Belastungen, aber in höchster Erfüllung zu leben. „Ewige Jünglinge" dieser Art haben, wenn sie wollen, in Jungenbünden etc. ihren richtigen Platz, denn sie gehören im Geist dazu und haben zudem aus ihrer Reife, Erfahrung und ihren überlegenen Kenntnissen viel zu geben. Manchmal haben sie auch alle anderen Eigenschaften körperlicher, seelischer, geistiger und rein praktischer Art, die ein Kreis junger Menschen von jemanden fordert, den er als Führer anerkennen soll. Menschen, die diesen Vorstellungen entsprechen, sind selten, aber es gibt sie. Ein Bund, vor allem ein Lebensbund, sollte auf dem Zusammenklang von Jungen mit solchen Erwachsenen aufgebaut sein. Selbst Eberhard Koebel (tusk), der Gründer der dj.1.11, der sonst in der Beurteilung von Jungenführern äußerst kritisch war, erkannte das voll an.

Ewige Jünglinge bei den Pfadfindern?

In England hat man in verschiedenen Untersuchungen über die Pfadfinderbewegung die Forderung aufgestellt, dass ein echter Führer ein "boy-man" sein müsse und zwar im Sinne eines ewigen Jünglings. Robert Baden-Powell, der Gründer der Pfadfinder, war wohl das beste Beispiel für so einen boy-man.

Falsche „ewige Jünglinge“

Leider gibt es auch andere "ewige Jünglinge", die einfach in ihrer Entwicklung stecken geblieben sind und über den Wunsch nach Befriedigung ihrer romantischen Sehnsüchte nie hinauskommen. Sie wollen das schöne Erlebnis, das sie meist selbst in einem Jungenbund hatten, sich so lange als möglich, am besten gleich das ganze Leben lang, erhalten. Es gibt unter ihnen rührend bemühte, liebenswerte Menschen und oft unermüdliche Arbeiter und Mäzene. Aber letzten Endes sitzen sie immer zwischen zwei Stühlen, weil sie einerseits von den Erwachsenen (mit Recht) belächelt und von den Jungen (ebenfalls mit Recht) nicht als zu ihnen gehörig betrachtet werden. Bestenfalls ernten sie von beiden Seiten Mitleid.

Gefährliche „ewige Jünglinge“

Eine Art von ewiger Jüngling ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Sie richten ungeheuren Schaden an. Das zeigt sich in vielerlei Hinsicht. Zum einen verführen oder bremsen sie oder sie arbeiten destruktiv oder sie gleiten in irgendwelche Perversionen sadistischer oder gar sexueller Art ab. Von solchen Menschen muss man sich unbedingt und am besten sofort trennen.

Literatur