Österreichischer Pfadfinderbund: Unterschied zwischen den Versionen
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*"Unser Weg"-Die Pfadfinderzeitung,Festnummer März 1937 | *"Unser Weg"-Die Pfadfinderzeitung,Festnummer März 1937 |
Version vom 18. Dezember 2009, 21:46 Uhr
Allgemeines
Der Österreichische Pfadfinderbund ist ein Pfadfinderbund in Österreich. Er ist keinem Dachverband angeschlossen. Er ist in der Bundesjugendvertretung (=Vertretung der Jugendverbände) vertreten. Der ÖPB ist ein interkonfessioneller und koedukativer Verband.
Geschichte
Siehe auch: Geschichte der PPÖ
Gegründet: 1914, wiedergegründet 1945 und 1949/50 Gründer ist "Papa" Emmerich Teuber.
1914-1918: Hilfsdienste der Pfadfinder und Pfadfinderinnen u.a. beim Roten Kreuz, am Hof mehrere Erzherzöge und beim "Witwen und Waisenfonds".
1916-1918: In Neulengbach/Niederösterreich finden die ersten Pfadfinderlager statt. Es nehmen Pfadfinder aus dem ganzen "alten" Österreich daran teil.
1917: Mitgliederzahl ca. 3.450 (3.150 männlich – 300 weiblich). Der "Österreichische Pfadfinderbund" erhält das Recht die Kaiserkrone im Abzeichen zu führen.
Nach 1918 sind reichsdeutsche Pfadfinderbünde in Österreich aktiv z.B. Neupfadfinder, Deutscher Pfadfinderbund, Kolonialpfadfinder. Es kommt zu Übertritten von ÖPB-Gruppen zu deutschen Bünden. Außerdem muss der Verband neu strukturiert und wieder aufgebaut werden: Die Gruppen in den ehemaligen Kronländern lösen sich entweder auf oder bilden eigene nationale Verbände. Die politischen Veränderungen machen eine Neuorientierung des ÖPB nötig. Es mussten neue Förderer gefunden werden den das Herrscherhaus, der einst mächtige Adel und das Militär konnten diese Funktion nicht mehr erfüllen. 1919 findet in Schloss Prunn ein großes Treffen der „Bündischen“ Erneuerer statt. Besser bekannt unter dem Namen "Deutscher Pfadfindertag". In der Folge dieses Ereignisses entstehen z.B. die Neupfadfinder. Vom ÖPB nehmen einige Führer teil, die wertvolle Beiträge liefern. So wird das "ÖPB Gelöbnis" zum "Prunner Gelöbnis". Die Österreich laden nach Neulengbach zu einer Aussprache ein, die im September stattfindet. Das bündische Gedankengut beeinflusst den ÖPB bis heute. Der Interessenkonflikt zwischen den „Bündischen“ und „Traditionalisten“ konnte durch das Engagement „Papa“ Teubers und durch Aussprachen gelöst werden. Im Frieden von St.Germain sollten die Pfadfinder gar verboten werden, aber Proteste der skandinavischen Pfadfinder konnten es verhindern.
1920 bilden sich Altpfadfindergruppen und Wölflingsgruppen. Die erste Wölflingsgruppe entsteht im Herbst 1920 in Wien. Als symbolischer Hintergrund dienen anfangs die Nordamerikanischen Indianer und in anderen Meuten Robinson Crusoe. Erst in den 30er Jahren setzt sich das Dschungelbuch durch. "Koedukationslager" von ÖPB und jüdischen Pfadfinderinnen.
1922 wird in Wien die erste Rover Runde gegründet. 1922 erhielt der ÖPB die internationale Anerkennung, als Gründungsmitglied des Weltverbandes, "Papa" Teuber wird ins internationale Komitee gewählt. Der ÖPB ist auf den Jamborees in Dänemark, England, Ungarn und Holland vertreten.
1926: Die Katholischen Gruppen im ÖPB, die seit 1922 im "Ring der St.Georgspfadfinder" zusammengeschlossen hatten, vereinigen sich mit Jugendgruppen des Reichsbundes der Katholischen Jugend und Gruppen der „Frohen Kindheit“ zum "Österreichischen Pfadfinderkorps St.Georg. Der Verband erhält die Anerkennung von Seiten das Weltbüros, das hatte man bereits 1924 abgeklärt. Ebenso erhält er die Anerkennung von Seiten der katholischen Kirche. "Papa" Teuber meinte dazu:
„Die zielbewußte Glaubensarbeit unserer katholischen Gruppen findet endlich Anerkennung der kirchlichen Behörden und der katholischen Kreise. Jugendgruppen des Reichsbundes der Katholischen Jugend und Gruppen der „Frohen Kindheit“ verbinden sich mit den kath. Gruppen des ÖPB zum österreichischen Pfadfinderkorps St. Georg, dass auf meine Intervention vom internationalen Büro als zweite Organisation neben dem ÖPB registriert wird.“ – Franz X. Schredt Logbuch der Tiroler Pfadfinder,Innsbruck 1982,S.35
1926: Die Pfadfinderinnen schließen sich innerhalb des ÖPB zum "Österreichischen Pfadfinderinnenbund" zusammen.
1928:Emmerich "Papa" Teuber und Vertreterinnen des "Österreichischen Pfadfinderinnenbund" (im ÖPB) nehmen an der 5.Internationalen Pfadfinderinnenkonferenz teil, auf der WAGGGS gegründet wurde.
1929: Der "Österreichische Pfadfinderinnenbund" wird eine selbstständige Organisation. Auch unter dem Namen "Bund der Helferinnen" bekannt.
1931 richtet er die Internationale Konferenz in Baden aus, gleichzeitig findet ein Bundeslager statt.
1936 wurde der ÖPB in das "Österreichische Jungvolk"(ÖJV) eingegliedert, behält aber seine Selbständigkeit. So wird die von der Bundesführung des ÖJV geforderte Trennung in "arische" und "jüdische" Gruppen nicht durchgeführt.
1937 Bundeslager in Kleßheim bei Salzburg 1938 der ÖPB wird verboten. Der Verbotsbefehl wurde mehrmals wiederholt. 1938-1945: Pfadfinderführer werden verhaftet, einige werden wie z.B. der Internationale Komisär Fritz Tofler, Max Kellner, Hans Singer, Fritz Ungar,Hans Ungar und Karl Ponger werden in den KZ-Lagern inhaftiert, andere werden aus ihren Beschäftigungsverhältnissen entfernt. Es sterben im KZ Buchenwald IK Fritz Toffler, Hans Singer, Fritz Ungar, im KZ Auschwitz: Karl Smolka und wahrscheinlich auch Paul Urich und S.Weinberger. (vgl. Kurt Pribich: Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,Wien 2004,S.144 und Bericht an das IB vom 18.7.1955). Auch Pfadfinderführer des ÖPK St. Georgs werden verhaften z.B. Präsident Reininghaus oder FM Hans Pospisil oder Franz Schückbauer. "Papa Teuber" wird gemeinsam mit Dr.Alexander Lion der Prozess gemacht. Der Bezirksführer von Innsbruck und Bruder von "Papa" Teuber wählt mit seiner jüdischen Gattin in Leutasch den Freitod um sich und seine Frau vor dem KZ zu retten. LFM Thorby Wörndle wird in München hingerichtet. Viele Pfadfinder werden zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, viele fallen oder werden vermisst. Es finden weiterhin illegale Treffen statt und es wird versucht Kontakt mit den Pfadfinderbrüdern zu halten. Pfadfinder des ÖPB wählen auch die Flucht ins Ausland. Es handelt sich um einige 100, großteils jüdischen Glaubens. Fluchtländer sind u.a. England, die USA, Australien, Palästina,... Hans Ungar kann nach London fliehen und arbeitet dort im Austrian Center mit. So entsteht z.B. in Großbritannien aus ÖPB und ÖPK St.Georg Pfadfindern die "Austrian Scouts in Great Britain". Der ÖPB Führer Prof. Kurt Fischer wurde International Commissioner der Pfadfinder in Haiti. Auch Pfadfinder des ÖPK St.Georgs wählen das Exil.
„Eine- allerdings unvollständige Statistik vom 1.1.1940 erfasste 377 Österreicher in Großbritannien, 52 in Frankreich, 35 in der Schweiz,33 in den Niederlanden, 29 in Belgien, 12 in Schweden, 5 in Ungarn, 134 in den USA, 3 in Kanada, 58 in Lateinamerika, 13 in Afrika, 64 in Palästina, 31 in China und 15 in Ländern des Nahen Ostens.“ – Kurt Pribich Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,Wien 2004,S.143
1945 Wiederbeginn der Pfadfinderarbeit, Wiedergründung des ÖPB, es verständigen sich Vertreter der Vorkriegsbünde (ÖPB und ÖPK St.Georg)einen gemeinsamen Verband zu gründen- "Pfadfinder Österreichs"(PÖ).1946 war es dann offiziell.
13.April 1946: Der Verein ÖPB löst sich auf und überträgt sein Vereinsvermögen an den neugegründeten Verein "Pfadfinder Österreichs", ab der behördlichen Genehmigung des neuen Vereins.(abgedruckt in Kurt Pribich: Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich, Wien 2004,S.167) 31. Mai 1946: Gründungsversammlung des ÖJHV (Österreichischen Jugendherbergenverbandes) im alten Wiener Rathaus. Die Pfadfinder sind unter den Gründungsmitgliedern. Der spätere BFM des ÖPB Karl Prochazka wird zum Vorsitzenden gewählt und hat dieses Amt bis 1976 inne.
1948-1951:Altpfadfinder gründen in Österreich Pfadfindergilden und gründen 1951 als Dachverband den "Verband Altpfadfinder-Gilde Österreichs". 1948 bildet sich aus ehemaligen ÖPB Führern der "Ring Wiener Pfadfinderführer", aus ihm entsteht 1949, der ÖPB neu.
1949/50 wird der ÖPB von einigen ÖPB Führern, nach Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten neu gegründet. Am 11./12.3.1950 wird der ehemalige Wiener LFM des ÖPB Dadi Prochazka zum Bundesfeldmeister des ÖPB gewählt. Ab April erschien wieder die Pfadfinderzeitung des ÖPB "Unser Weg". Nachdem sich der BFM der "Pfadfinder Österreichs" Dipl.Ing.Robert Ulrich, der selbst in seiner Jugend Pfadfinder des ÖPB war und Ehrenkorpsführer im ÖPB war, sich vergeblich um internationale Anerkennung bemüht hatte trat er von seinem Amt zurück. Auch Col.Wilson vom Weltbüro der Pfadfinder und Peter Baden Powell bemühten sich um die internationale Anerkennung des ÖPB und besuchten z.B. das Bundeslager "Salzkammergut" 1951.
1951: die I.Kolonne stiftet die neue Bundesfahne des ÖPB, die Bundeskanzlei, die Führerschule und die Vertriebsstelle beziehen Räumlichkeiten in 1.Bezirk in Wien, Bundeslager "Salzkammergut"
1952:Auf der Bundesführertagung wird beschlossen, dass die Wölflings- und Roversparte koedukativ sind. Nach einer Hochwasserkatastrophe in Italien entsendet der ÖPB 146 Helfer ins Katastrophengebiet.
1953 wird der Österreichische Bundesjugendring gegründet der ÖPB und die "Pfadfinder Österreichs" sind Gründungsmitglieder.
1954: Den Kolonnen wird die Möglichkeit freigestellt neben dem Bundeshaltuch (stahlgrün), eigene Kolonnen-Halstücher zu tragen. Rover des ÖPB leisten nach einem Hochwasser in Wien Katastrophenhilfe.
1955: In einem Blindeninstitut in Wien 19 entsteht eine PTA-Gruppe.
1956: Die Pfadfinder beider Verbände engagieren sich stark in der Ungarnhilfe (siehe auch Ungarische Pfadfinder im Ausland). Das "Aggsteiner Bekenntnis" über Weg und Ziel des ÖPB werden auf der Bundesführertagung niedergeschrieben.
1960: Freundschaftslager auf der Burg Streitwiesen
1961/62: Jubiläumsjahr zu 50 Jahre Pfadfinder in Österreich "50 Jahre im Dienst der guten Tat"
1963:Dritter Freideutscher Jugendtag am Hohen Meißner ist der ÖPB vertreten, Erstes Führertrainingslager auf der Burg Streitwiesen, der ÖPB erwirbt die Strandburg Silbersee.
1966: Bei der Staatsmeisterschaft belegen die Schwimmer des ÖPB einem 3. und siebten Platz.
1968: Der ÖPB nimmt am internationalen Jugendlager SMOTRA im kroatischen Küstengebiet/Jugoslawien teil.
1969: Österreichischer Wandervogel, Bund Neuland und ÖPB sind die Gastgeber für die europäische Jugendstadt EUROPOLIS III im August. Am Ferienlager der SOS-Kinderdörfer in Südtirol betreibt der ÖPB den Sanitätsdienst.
1972 kauften 11 ehemalige Gruppenführer des ÖPB die Burgruine Streitwiesen. Als Folge entstand die Jugendburg Streitwiesen.Der "Bund zur Errichtung und Erhaltung einer österreichischen Jugendburg" ist heute Träger des Projekts "Jugendburg Streitwiesen".
1976 im Juli internationales Lager mit tschechischen Exil-Pfadfindern.
1977: Katastrophenhilfe nach Hochwasser im Machland durch Rover des ÖPB.
1980: Die Bundeszeitschrift des ÖPB "Unser Weg" wird 50.
1981: Katastrophenhilfe von Rovern des ÖPB im Raum Passau. In Süditalien wagen sich Rover, Ranger und Führer des ÖPB und der PPÖ in den Monaten Juli und August in den Hilfseinsatz nach Erdbeben.
1982: Pfadfinder des ÖPB befreien, während ihres Winterlagers in Altenmarkt, 18 Personen aus einer Lawine. 70 Rover des ÖPB absolvieren ein Ausbildungswochende bei Pionieren des Bundesheeres, um für den Katastrophenfall besser vorbereitet zu sein. Rover des ÖPB nehmen an der Aktion "Frontstege werden zu Friedenswanderwegen" in Italien teil.
1983: Beim Besuch einer slowenischen Regierungsdelegation werden auch Einrichtungen des ÖPB besucht, es folgte ein Gegenbesuch. Es wird ein gemeinsames Sommerlager und ein gemeinsames Schilager durchgeführt.
1985: Erster Christkindlmarkt des ÖPB in Wien.
1986: Das Bundeslager des ÖPB wird nach dem Unglück von Tschernobyl abgesagt.
1987: Bundeslager im Juni in Niederösterreich "75 Jahre ÖPB 1912-1987 Friede-Umwelt-Gute Tat": Schaulager mit polnischen Exilpfadfindern am Rathausplatz in Wien, Lagerfeuer mit Politprominenz.
1995: Kooperationsvertrag zwischen ÖPB und PPÖ.
2007: Eine gemeinsame Plattform bestehend aus PPÖ,Pfadfinder-Gilde Österreichs und ÖPB plant und koordiniert die Aktivitäten zum 100 Jahr-Jubiläum der Weltpfadfinderbewegung in Österreich.
2008:Der ÖPB ist Mitglied im Veranstalterkreis des 7.Österreichischen Friedenslaufes.
Anzumerken ist das im ÖPB vor dem 2.Weltkrieg verhältnismäßig viele Juden aktiv waren und teilweise ihre eigenen Gruppen bildeten. Von 1956-72 war der Hashomer Hatzair Wien als II.Kolonne Teil des ÖPB.
Bundesabzeichen
Lilie steht für:
- Gleich einem Kompass, der immer Nord anzeigt, sollen Pfadfinder bei Tag und Nacht auf unbekannten Gebiet sich orientieren können bzw. einer Kompassnadel gleichen, die immer nur in eine Richtung weist.
- für die Pfadfinderbewegung
Rot-weiss-rote Grund steht für das Bekenntnis zur Republik Österreich.
Bundesfeldmeister (BFM)
1914-1920 Emmerich "Papa" Teuber 1914-1918 Rudolf Freiherr v.Slatin-Pascha (Ehren-Reichsfeldmeister) 1920-1923 Karl Slonek 1923 Dr.Viktor Winkler-Hermaden 1924 kein BFM (Papa Teuber führt als stv.BFM den Bund) 1925-1935 Hans Gregor Graf Wilczek (1.BFM), Rudolf Preiss (2.BFM) 1935-1937 Herbert Graf Herberstein 1937-1938 "Onkel" Willy Teuber-Weckersdorf
seit 1950: 1950-1982 Karl Prochazka 1983-1985 Viktor Suchanek 1986-1992 Judith Frisch-Wurth 1993-1994 Franz Plöb 1995-1996 Wolfgang Sterba 1997-1999 Karl Heinz Flach 2000- Ing.Ewald Brauner
Mitglieder
Der ÖPB hat ca.3000 Mitglieder. Er ist damit der 2.größte Pfadfinderbund in Österreich nach den PPÖ.
Verbreitung
heute v.a. Wien, Niederösterreich und Kärnten.
Früher auch Burgenland, Salzburg,Steiermark und Tirol.
Altersgruppen/Altersstufen
Sparten genannt.
Wölflinge (6-ca.11 Jahre)
Pfadfinder(innen)(11-16/17 Jahre)(siehe Pfadfinderstufe).
Rover (ab 16/17-25)
Gilde (25-???)
Bundeslager
z.B. Salzkammergut 1951, Nibelungenlager 1965 ,Ostarrîchi 1996
Bundesheim des ÖPB
Bundesheim des ÖPB ist die Strandburg Silbersee, in Höflein an der Donau. Es ist sowohl Lagerplatz als auch für Seminare geeignet.
- (Website) Herberge Höflein-Bundesheim des ÖPB
Schriftum
Bundeszeitschrift des ÖPB ist "Unser Weg".
Siehe auch: Zeitschriften der PfadfinderInnen in Österreich
Verhältnis PPÖ-ÖPB
„In den frühen fünfziger Jahren spalteten sich aus persönlichen und politischen Motiven ein „Österreichischer Pfadfinderbund“ (ÖPB) und die „Europa Pfadfinder“ (kurz „Euro-Scouts“) vom Gesamtverband ab.“
– WPP Arbeitsunterlagen zum AK2 , 1/79, Eigenvervielfältigung,S.3
Es bestanden aber weiterhin Kontakte zur PÖ bei den PÖ bzw.PPÖ so nahmen ÖPB Mitglieder am Jamboree 1955,1957, 1975, 1983, 1987,1991 und 1999 teil.Führer des ÖPB nahmen an den Gilwellkursen der PÖ bzw. PPÖ teil. 1953 wurde aus den Waldabzeichenträgern von PÖ und ÖPB die "Österreichische Gilwellpark Gruppe"(ÖGPG) geformt. Auch an der 2. Konferenz der deutschsprachigen Verbände (1972) nahmen der ÖPB und ebenso der „Österreichische Pfadfinderinnenverband St. Georg“ als „Beobachter teil.Auch zwischen PÖ und ÖPB Gruppen bestanden Kontakte und es kam immer wieder zu gemeinsamen Aktionen. Es gab u.a. in den 50er Gespräche über Möglichkeiten der Internationalen Anerkennung des ÖPB zwischen Internationalen Büro(WOSM), ÖPB und PÖ.Der Direktor des Weltbüros General Spry ist er namentlich zu nennen.
„In einer Resolution anlässlich der 20.Vollversammlung des ÖBJR am 25.11. (1972-Anm. d. Verf.) forderten die Pfadfinderverbände Maßnahmen der Regierung zur Anhebung des Bewusstseins der Öffentlichkeit über die Bedeutung der außerschulischen Erziehungsarbeit der Jugendverbände. Weiters wurde eine staatlich geförderte Ausbildung der Jugendleiter gefordert. ÖPB und PÖ verkündeten eine Verstärkung ihrer Kontakte und Zusammenarbeit, jedoch bei Wahrung der Eigenständigkeit der Verbände.“
– Ing. Kurt Pribich Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2. Auflage, Wien 2004,S.219
Lange hat es dann gedauert bis:
„Auf Grund eines Beschlusses der Bundesführertagung des ÖPB 1994 erging der Auftrag, ein Kontaktkomitee zu bilden und mit den PPÖ in Verhandlung über eine offizielle Zusammenarbeit zu treten. Die Hauptziele des ÖPB bei den PPÖ und umgekehrt, keine negative Meinungsbildung, Aussagen und Aktivitäten sowie aktives Miteinander bei Unternehmungen der jugendlichen Mitglieder.“
– Ing. Kurt Pribich Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2.Auflage,Wien 2004 ,S.252
So nahmen Pfadfindergruppen des ÖPB z.B. am Niederösterreichischen Landeslager „4anaund“ 2004 teil. Für das 100 Jahr Jubiläum wurde eine gemeinsame Plattform von PPÖ,ÖPB, und Pfadfinder-Gilde Österreichs geschaffen.
Verhältnis ÖPB-Pfadfinder Gilde Österreichs
Die Pfadfinder-Gilde Österreichs ist ein Verband für erwachsene Pfadfinder. Freundschaftliche Beziehung bestehen zu ÖPB und PPÖ und die Jugendarbeit beider Verbände wird unterstützt. Die Mitglieder kommen aus ÖPB und PPÖ, sowie Quereinsteiger (z.B.Ehepartner).
Es gibt Gilden im ÖPB, die Teil der Pfadfinder Gilde Österreichs sind (z.B. die Pfadfindergilde Mannschaft XVIII), auch die Georgs-Gilde Wien kommt aus dem ÖPB und ist dem ÖPB deshalb sehr verbunden.
Sondereinheiten
Während des Ersten Weltkrieges gab es Seepfadfinder im Österreichischen Küstenland [1].
Im ÖPB in der ersten Republik gab es Reiterkorps,Fliegerpfadfinder (Segelflieger) und Flußpfadfinder. Die Gruppe in Erl/Erlerberg (Tirol) wird in der Festschrift des ÖPB von 1937 als "Bergpfadfinder" bezeichnet.
Das Flieger-Ass Robert Kronfeldwar Gründer der Fliegerpfadfindergruppe FSG 1 in Wien, die Gruppe besaß zwei Segelflugzeuge Pfadfinder I+II. Er nahm am Lager der Fliegerpfadfinder beim Jamboree 1933 in Ungarn teil.
In den 60er Jahren gab es wieder Fliegerpfadfinder im ÖPB. Es waren Rovergruppen die sich der Segelfliegerei widmeten.
Auch Flußpfadfinder gab es wieder im wiedergegründeten ÖPB.
Ein Beispiel für heutige Sondereinheiten wären die Funker im ÖPB. Zu nennen wäre z.B. der Radio Club 68 [2].
Der ÖPB und das Jamboree 1951 in Österreich
Der ÖPB wurde eingeladen drei Trupps in Jamboree zu senden (vgl."Unser Ziel" Juli 1951,S.6)
„Zur gleichen Zeit des Jamborees hielt der ÖPB sein Bundeslager "Salzkammergut" in Schwarzenbach am Wolfgangsee und ein Wölflingslager in der Bundessportschule Obertraun am Hallstättersee ab. Obwohl der ÖPB außerhalb des Jamboreegeländes, jedoch innerhalb der "Bannmeile" lagerte, forderte Lagerleiter Ing.Adolf Klarer durch eine Anzeige bei den Sicherheitsbehörden eine Auflösung des Lagers. Dies konnte jedoch durch Intervention Karl "Dadi" Prochazkas beim Innenministerium verhindert werden. Innerhalb der "Bannmeile" konnten die PÖ rechtlich ein Lagerverbot nur für Gruppen desselben Verbandes[...] aussprechen. Auf Intervention des Internationalen Büros nahmen schließlich alle 346 Lagerteilnehmer des ÖPB an der Eröffnungsfeier des Jamborees teil."“
– Ing. Kurt Pribich Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2. Auflage, Wien 2004,S.179)
Adolf Klarer verspielte mit der Anzeige sein Ansehen beim Internationalen Büro. (vgl.Ing. Kurt Pribich: Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2. Auflage, Wien 2004,S.205)
Der Direktor des Internationalen Büros Col.Wilson und der Sohn des Gründers Peter Baden-Powell besuchten das Lager des ÖPB.
Siehe auch: 7th World Jamboree
Berühmte Mitglieder
für die Pfadfinder und Jugendbewegung: Alexej Stachowitsch
ehemalige ÖPB Gruppen bei den PÖ/PPÖ
Nachdem ÖPB und ÖPK St.Georg 1945 zu den "Pfadfinder Österreichs"(PÖ) sich zusammengeschlossen, wurden die Gruppen automatisch Teil der PÖ.Nach der Spaltung blieben viele Gruppen v.a. in den Bundesländern bei den PÖ und sofern sie lange genung bestanden wurden sie Mitglieder der PPÖ.
z.B.
- Pfadfindergruppe "Edelweißhorst" Oberndorf(Website)(1924 gegründet)
Weblinks
- www.pfadfinderbund.at Offizielle Homepage
- http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichischer_Pfadfinderbund Wikipedia Artikel
- Eintrag ÖPB beim Pfadfinder-Treffpunkt mit Links zu den Gruppen
- Offizielle Homepage des Landeskorps Kärnten
Literatur
- Prof.Ing.Kurt Pribich:Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2.Auflage 2004, Eigenverlag derPfadfinder-Gilde Österreichs
- DFM Franz Schückbauer:Die Pfadfinderbewegung in Österreich-Werden,Wachsen,Wirken,Allzeit Bereit-Verlag,Wien 1956
- "Unser Weg"-Die Pfadfinderzeitung, Sonderdruck "50 Jahre im Dienste der Guten Tat",1962
- "Unser Weg"-Die Pfadfinderzeitung,Festnummer März 1937
- "Unser Weg" Sonderdruck: Aus vergangenen Tagen-Ein wenig Geschichte des ÖPB,1928