Der Zupfgeigenhansl (Liederbuch): Unterschied zwischen den Versionen
K (→Weblink) |
K |
||
(17 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
Die Gesamtauflage des Zupfgeigenhansls ist unbekannt, wird aber auf über eine Million Exemplare geschätzt. Schon 1920 betrug sie 500.000 Exemplare, mit der 150. Auflage im Jahr 1927 waren 826.000 Exemplare gedruckt worden | Die Gesamtauflage des Zupfgeigenhansls ist unbekannt, wird aber auf über eine Million Exemplare geschätzt. Schon 1920 betrug sie 500.000 Exemplare, mit der 150. Auflage im Jahr 1927 waren 826.000 Exemplare gedruckt worden | ||
+ | |||
+ | == Inhalt == | ||
+ | Die Sammlung enthält in den späteren Auflagen etwa 260 Lieder und gliedert sich in 16 thematische Bereiche: Abschied – Minnedienst – Liebesklage – Balladen – Geistliche Lieder – Am Abend – Freude – Sommerlust – Auf der Landstraße – Auf Schiffen und Rollwägen – Spinnstube – Soldatenlieder – Schlemmlieder – Beim Bauer – Tanz – Schnurren. | ||
+ | |||
+ | Lediglich ein Teil der Lieder wurde direkt auf den Wandervogelfahrten gesammelt, zahlreiche Lieder wurde aus früher erschienenen Volksliedsammlungen übernommen. Hauptquelle war das ''Altdeutsche Liederbuch'' von Franz Magnus Böhme, daneben wurden auch Johann Gottfried Herder ''Stimmen der Völker in Liedern'', Anton Wilhelm von Zuccalmaglio ''Deutsche Volkslieder mit ihren Originalweisen'', ''Des Knaben Wunderhorn'' von Clemens Brentano und Achim von Arnim und der ''Deutschen Liederhort'' von Ludwig Erk und Böhme genutzt. Auch aus älteren Liederhandschriften wie den ''Carmina Burana'' oder dem ''Lochamer-Liederbuch'' flossen einzelne Lieder in die Sammlung ein. | ||
+ | |||
+ | Die scherenschnittartigen Illustrationen des Malers [[Hermann Pfeiffer]] (1883–1964) waren stilprägend für die Wandervogelpublikationen der 1910er Jahre. | ||
+ | == Gedenkstätten == | ||
+ | An die Entstehung des Zupfgeigenhansl im Haus am Klingenteich 27 (damals 17) in Heidelberg, wo zahlreiche Wandervögel zur Untermiete wohnten und das liebevoll „alte Pachantey“ genannt wurde, erinnert eine am Haus angebrachte Tafel. | ||
+ | |||
+ | == Ausgaben == | ||
+ | * Hans Breuer (Hrsg.): ''Der Zupfgeigenhansl.'' Heinrich Hohmann, Darmstadt 1909 | ||
+ | * Hans Breuer (Hrsg.): ''Der Zupfgeigenhansl.'' Friedrich Hofmeister, 10. Auflage Leipzig 1913 (endgültige Ausgabe, auf der alle späteren Auflagen basieren) | ||
+ | * Hans Breuer (Hrsg.): ''Der Zupfgeigenhansl.'' Melodieausgabe mit Akkorden. Reprint der 10. Ausgabe, Leipzig 1913 (ED 3586). Schott, Mainz 1983, ISBN 3-7957-4002-9 | ||
+ | * Hans Breuer (Hrsg.): ''Der Zupfgeigenhansl.'' Mit leichter Gitarrenbegleitung von Heinrich Scherrer (ED 4055). Schott, Mainz 1953. | ||
+ | * Theodor Salzmann (Hrsg.): ''Die Lieder des Zupfgeigenhansl: deutsche Volksweisen.'' Mit Klavierbegleitung. (ED 4650) Schott, Mainz 1974 | ||
+ | ====Siehe auch:==== | ||
+ | *Verlag [[Günther Wolff]] | ||
+ | *[[Liedschöpfer]] der [[Jugendbewegung]] | ||
+ | |||
+ | *Liederbuch Standardwerke: | ||
+ | *[[Der Spielmann (Liederbuch)]] | ||
+ | *[[Sankt Georg, Liederbuch deutscher Jugend]] | ||
+ | *[[Der Turm]] | ||
+ | *[[Codex Patomomomensis]] | ||
+ | |||
== Weblink== | == Weblink== | ||
− | + | *[http://www.strubb.de/Singen%20in%20den%20Buenden.pdf Helmut König: ''Singen in den Bünden – Der Zupfgeigenhansl und seine Nachfolger'']. (PDF, 140 KB) | |
− | * [http://www.strubb.de/Singen%20in%20den%20Buenden.pdf Helmut König: ''Singen in den Bünden – Der Zupfgeigenhansl und seine Nachfolger'']. (PDF, 140 KB) | + | *[http://www.welt.de/welt_print/article3432320/Die-schlichte-schoene-Art-des-Volkes.html Lutz G. Wenzel: „Die schlichte, schöne Art des Volkes“.] In: Die Welt. 24. März 2009, abgerufen am 25.12.2011. |
+ | *[http://www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1202829_l1/index.html 100 Jahre Zupfgeigenhansl] - Hans Breuer und der Wandervogel in Heidelberg | ||
+ | |||
+ | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zupfgeigenhansl Der Zupfgeigenhansl bei wikipedia] | ||
[[Kategorie:Liederbuch]] | [[Kategorie:Liederbuch]] | ||
+ | [[Kategorie: Geschichte|Zupfgeigenhansl]] | ||
+ | {{AusWikipedia|Der Zupfgeigenhansl|Der_Zupfgeigenhansl}} |
Aktuelle Version vom 25. Dezember 2011, 18:31 Uhr
Der Zupfgeigenhansl (oder kurz: Der Zupf) ist der Name eines berühmten Liederbuchs des Wandervogels und der Jugendbewegung. Die dortigen Lieder prägten den Liedschatz der Jugendbewegung stärker als jedes andere Buch. Es wurde erstmals im Jahre 1909 von dem Wandervogel Hans Breuer herausgegeben.
Der Name der Liedersammlung bezieht sich auf die „Zupfgeige“, eine scherzhafte oder mundartliche Bezeichnung für die Gitarre oder die unter den Wandervögeln beliebte Gitarrenlaute.
Die Gesamtauflage des Zupfgeigenhansls ist unbekannt, wird aber auf über eine Million Exemplare geschätzt. Schon 1920 betrug sie 500.000 Exemplare, mit der 150. Auflage im Jahr 1927 waren 826.000 Exemplare gedruckt worden
Inhalt
Die Sammlung enthält in den späteren Auflagen etwa 260 Lieder und gliedert sich in 16 thematische Bereiche: Abschied – Minnedienst – Liebesklage – Balladen – Geistliche Lieder – Am Abend – Freude – Sommerlust – Auf der Landstraße – Auf Schiffen und Rollwägen – Spinnstube – Soldatenlieder – Schlemmlieder – Beim Bauer – Tanz – Schnurren.
Lediglich ein Teil der Lieder wurde direkt auf den Wandervogelfahrten gesammelt, zahlreiche Lieder wurde aus früher erschienenen Volksliedsammlungen übernommen. Hauptquelle war das Altdeutsche Liederbuch von Franz Magnus Böhme, daneben wurden auch Johann Gottfried Herder Stimmen der Völker in Liedern, Anton Wilhelm von Zuccalmaglio Deutsche Volkslieder mit ihren Originalweisen, Des Knaben Wunderhorn von Clemens Brentano und Achim von Arnim und der Deutschen Liederhort von Ludwig Erk und Böhme genutzt. Auch aus älteren Liederhandschriften wie den Carmina Burana oder dem Lochamer-Liederbuch flossen einzelne Lieder in die Sammlung ein.
Die scherenschnittartigen Illustrationen des Malers Hermann Pfeiffer (1883–1964) waren stilprägend für die Wandervogelpublikationen der 1910er Jahre.
Gedenkstätten
An die Entstehung des Zupfgeigenhansl im Haus am Klingenteich 27 (damals 17) in Heidelberg, wo zahlreiche Wandervögel zur Untermiete wohnten und das liebevoll „alte Pachantey“ genannt wurde, erinnert eine am Haus angebrachte Tafel.
Ausgaben
- Hans Breuer (Hrsg.): Der Zupfgeigenhansl. Heinrich Hohmann, Darmstadt 1909
- Hans Breuer (Hrsg.): Der Zupfgeigenhansl. Friedrich Hofmeister, 10. Auflage Leipzig 1913 (endgültige Ausgabe, auf der alle späteren Auflagen basieren)
- Hans Breuer (Hrsg.): Der Zupfgeigenhansl. Melodieausgabe mit Akkorden. Reprint der 10. Ausgabe, Leipzig 1913 (ED 3586). Schott, Mainz 1983, ISBN 3-7957-4002-9
- Hans Breuer (Hrsg.): Der Zupfgeigenhansl. Mit leichter Gitarrenbegleitung von Heinrich Scherrer (ED 4055). Schott, Mainz 1953.
- Theodor Salzmann (Hrsg.): Die Lieder des Zupfgeigenhansl: deutsche Volksweisen. Mit Klavierbegleitung. (ED 4650) Schott, Mainz 1974
Siehe auch:
- Verlag Günther Wolff
- Liedschöpfer der Jugendbewegung
- Liederbuch Standardwerke:
- Der Spielmann (Liederbuch)
- Sankt Georg, Liederbuch deutscher Jugend
- Der Turm
- Codex Patomomomensis
Weblink
- Helmut König: Singen in den Bünden – Der Zupfgeigenhansl und seine Nachfolger. (PDF, 140 KB)
- Lutz G. Wenzel: „Die schlichte, schöne Art des Volkes“. In: Die Welt. 24. März 2009, abgerufen am 25.12.2011.
- 100 Jahre Zupfgeigenhansl - Hans Breuer und der Wandervogel in Heidelberg
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Der Zupfgeigenhansl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |