Paul Leser: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Weblinks) |
K (→Lebenslauf: Links ergänzt) |
||
(4 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
+ | [[Bild:paul_leser.jpg|thumb|Paul Leser]]'''Prof. Dr. Paul Leser''' (* 23. Februar 1899 in Frankfurt/Main; † 22. Dezember 1984 in Hartford, Connecticut, USA) war ein deutsch-amerikanischer Ethnologe. Er gilt als Mitverfasser und Verfechter der ''Nerother Weistümer'' Mitbegründer des [[Nerother Wandervogel]]s und bedeutendender Autor in der [[Jugendbewegung]] auch nach 1945. | ||
+ | |||
+ | ==Lebenslauf== | ||
+ | Leser, Sohn eines Oberlandesgerichtsrates, besuchte von 1908 bis 1917 das Goethe-Gymnasium in Frankfurt am Main. Noch im selben Jahr traf er in einem Lazarett des 1. Weltkrieges auf [[Robert Oelbermann]], mit dem ihn fortan eine innige Freundschaft verband. Ab 1919 studierte er Völkerkunde an der Universität Bonn und wurde dort 1925 promoviert. In der Silvesternacht 1919/1920 war er einer der Nerommen, die den Nerother Bund gründeten. Zusammen mit Robert Oelbermann und Theo Kohl verfasste er die Nerother Weistümer. Später war er [[Fähnlein]]führer im [[Orden]] Rabenklaue. Von 1929 bis 1933 lehrte als Privatdozent für Völkerkunde an der Technische Hochschule Darmstadt. 1933 gründete er den illegalen [[Orden]] der Pachanten, in dem auch Wolf Kaiser als Fähnleinführer wirkte, der später mit [[Karl Oelbermann]] in Südafrika den 2.Weltkrieg überstand. Da er Jude war, floh er 1936 über Dänemark aus Deutschland nach Schweden und wohnte ab 1937 in Stockholm, ab 1942 in den USA. Dort lehrte er an verschiedenen Universitäten, von 1952 bis 1967 als Professor für Anthropologie in Hartford/Connecticut. Als Gastprofessor wirkte er 1958 an der Universität Köln und 1966/67 an der Universität Wien. Seit 1968 war er Präsident des Ständigen Internationalen Ausschusses für die Erforschung der Geschichte der Bodenbaugeräte. | ||
+ | |||
+ | ==Interessantes== | ||
+ | Auf [[Burg Balduinstein]] sagte er gegenüber [[Alexej Stachowitsch]]: ''Weißt du, ich habe unzählige Ehrungen empfangen dürfen, aber stolz bin ich bis heute nur darauf, dass mich [[Robert Oelbermann|Robert]] zum Nerother Ritter geschlagen hat''. | ||
+ | |||
+ | In einem Brief datiert auf den 4. Februar 1974 aus den USA an [[Axi]] zum Kosakenorden im [[NWV]]: ''... daß der Abend bei Euch in der Kosakenjurte und jedes andere Zusammentreffen mit DEINEM (Großschreibung von Paul) Orden es waren, die mir den Glauben an den Nerother Bund wiedergegeben haben. Dein Orden, wie ich ihn bei jedem dieser Zusammentreffen gesehen habe, war, was der Nerother Bund sein soll, sein muß, bleiben muß, wenn er es verdient, noch der Nerother Bund zu heißen...''. | ||
+ | |||
+ | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
− | * http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Leser Artikel bei Wikipedia | + | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Leser Paul Leser Artikel bei Wikipedia] |
[[Kategorie:Jugendbewegung|Leser, Paul]] | [[Kategorie:Jugendbewegung|Leser, Paul]] |
Aktuelle Version vom 11. März 2008, 11:07 Uhr
Prof. Dr. Paul Leser (* 23. Februar 1899 in Frankfurt/Main; † 22. Dezember 1984 in Hartford, Connecticut, USA) war ein deutsch-amerikanischer Ethnologe. Er gilt als Mitverfasser und Verfechter der Nerother Weistümer Mitbegründer des Nerother Wandervogels und bedeutendender Autor in der Jugendbewegung auch nach 1945.
Lebenslauf
Leser, Sohn eines Oberlandesgerichtsrates, besuchte von 1908 bis 1917 das Goethe-Gymnasium in Frankfurt am Main. Noch im selben Jahr traf er in einem Lazarett des 1. Weltkrieges auf Robert Oelbermann, mit dem ihn fortan eine innige Freundschaft verband. Ab 1919 studierte er Völkerkunde an der Universität Bonn und wurde dort 1925 promoviert. In der Silvesternacht 1919/1920 war er einer der Nerommen, die den Nerother Bund gründeten. Zusammen mit Robert Oelbermann und Theo Kohl verfasste er die Nerother Weistümer. Später war er Fähnleinführer im Orden Rabenklaue. Von 1929 bis 1933 lehrte als Privatdozent für Völkerkunde an der Technische Hochschule Darmstadt. 1933 gründete er den illegalen Orden der Pachanten, in dem auch Wolf Kaiser als Fähnleinführer wirkte, der später mit Karl Oelbermann in Südafrika den 2.Weltkrieg überstand. Da er Jude war, floh er 1936 über Dänemark aus Deutschland nach Schweden und wohnte ab 1937 in Stockholm, ab 1942 in den USA. Dort lehrte er an verschiedenen Universitäten, von 1952 bis 1967 als Professor für Anthropologie in Hartford/Connecticut. Als Gastprofessor wirkte er 1958 an der Universität Köln und 1966/67 an der Universität Wien. Seit 1968 war er Präsident des Ständigen Internationalen Ausschusses für die Erforschung der Geschichte der Bodenbaugeräte.
Interessantes
Auf Burg Balduinstein sagte er gegenüber Alexej Stachowitsch: Weißt du, ich habe unzählige Ehrungen empfangen dürfen, aber stolz bin ich bis heute nur darauf, dass mich Robert zum Nerother Ritter geschlagen hat.
In einem Brief datiert auf den 4. Februar 1974 aus den USA an Axi zum Kosakenorden im NWV: ... daß der Abend bei Euch in der Kosakenjurte und jedes andere Zusammentreffen mit DEINEM (Großschreibung von Paul) Orden es waren, die mir den Glauben an den Nerother Bund wiedergegeben haben. Dein Orden, wie ich ihn bei jedem dieser Zusammentreffen gesehen habe, war, was der Nerother Bund sein soll, sein muß, bleiben muß, wenn er es verdient, noch der Nerother Bund zu heißen....