Werner Helwig
Werner Helwig (*1905 in Berlin, †1985 in Genf) ist ein bekannter Schriftsteller, Dichter und Liedermacher mit starkem Bezug zum bündischen. Bekannt wurde er vor allem durch sein Buch: "Die Blaue Blume des Wandervogels".
Lebenslauf
Werner Helwig wurde am 14. Januar 1905 in Berlin-Friedenau als Sohn hamburgischer Eltern geboren, die sich 1917 scheiden ließen. Bei ausgedehnten Wanderungen durch Deutschland, Mittel- und Nordeuropa machte er um 1918 Bekanntschaft mit der Jugendbewegung. Nach der Schule und dem Aufenthalt in einem Erziehungsheim 1919 machte er 1920 eine landwirtschaftliche Lehre und widmete sich dem Studium (hauptsächlich Selbststudium in Hamburg als Schwarzhörer) der Literatur, Musik und Völkerkunde. 1923 wurde er wegen Teilnahme an einer kommunistischen Friedensdemonstration. Nach der Entlassung erhielt er Hilfe aus bündischen Kreisen. Ab 1923 ging er auf Fahrten. 1925 besuchte er Thomas Mann. Er trat 1927 dem Nerother Wandervogel bei und war dort ab 1929 Gruppenführer. Erste literarische Arbeiten sind seit etwa 1930 bekannt. Ab 1933 unternahm er 40 Reisen mit kürzeren Aufenthalten In Deutschland und der Schweiz, unter anderem nach Sizilien, Tunesien, Griechenland und Island, und hielt sich ab 1939 als Emigrant in der Schweiz auf und heiratete dort 1941 die Welsch-Schweizerin Yvonne Germaine Diem. 1942 begab er sich ins Exil nach Liechtenstein, da er gegen das seit Kriegsbeginn 1933 herrschende Schreibverbot für Ausländer verstieß und ausgewiesen wurde. 1951 bis zu seinem Tode 1985 war er in Genf wohnhaft. Aus der Ehe gingen zwei Söhne (*1941 und *1943) hervor.
Literarische Werke
- Carmina Nerothana
- Raubfischer in Hellas (1939)
- Im Dickicht des Pelion (1941)
- Gegenwind (1945)
- Café Gomorra (1948)
- Die Widergänger (1952)
- Reise ohne Heimkehr (1953)
- Isländisches Kajütenbuch (1957)
- Das Steppenverhör (1957)
- Der smaragdgrüne Drache (1960)
- Die Blaue Blume des Wandervogels (1960), ISBN 3-88778-208-9
- Totenklage (1984)
Die Werke "Raubfischer in Hellas", "Im Dickicht des Pelion" und "Reise ohne Heimkehr" sind auch als "Hellas Trilogie" bekannt.
Lieder
- Altamira-Gesang (Wo tief im Felsenschloß das früheste Werk geschah) (1956)
- Altkeltisches Lied (Die Flut zerriss das Seegras) (1928)
- Baybach-Lied (Tals, dessen Linie unser Glück umsäumt) (1957)
- Bundeslied der Nerother (Wein und Brot, sie sind uns gut erfunden) (1928)
- Bundesreigen (Müssen heuer endlich nicht mehr krumm geschlossen gehn) (1947)
- Burglied (Auf Marsch, Marsch durch Mühen und Gefahren) (1929)
- Choral (Berge, Ströme, Wälder preisen Seinen Namen) (1933)
- Das geflickte Segel (Ist auch das Segel arg geflickt) (1933)
- Das kleine Schlaflied (Ich schaukle meine Müdigkeit) (1934), Weise: Alfred Zschiesche
- Der junge Fährmann (Auf das Dach der Schiffskajüte) (1951)
- Der schlafende Hirte (Hat sich ein Nebel aufs Waldmoos gesenkt) (1956)
- Der Schlafgesang (Der Wind geht wogend durch den Wald) (1929)
- Die Horde kommt (Du machst Kleinholz, ich such Rinde) (1955), Weise: Wolfgang Held
- Die silberne Stunde (Atmen die Berge silbern im Schattengewirr)(1955)
- Die steife Geste (Ich sitze mit steifer Geste) (1934)
- Die Reiterei des Dschingis Kahn (Schrägäugig wir mit schmalem Lid) (1952)
- Drum seid nur lustig, ihr lieben Brüder, von ca. 1800 - umgeschrieben von Werner Helwig
- Fernweh (Trampen wir durchs Land ) (1929)
- Festgebraus (Immer wandern wir im Kreise) (1928)
- Heijo, die Fahrt geht los (Wo tausend Krieger fielen) (1930)
- Hellas zu Ehren (Hellas, du betest zum Gott deiner Welt) (1955), Weise: nach serbischen Vorlagen
- Herz in der Nacht (Horch, in den Wipfeln verweht lieblich ein zartes Getön)
- Hinein ins volle Leben, Weise: aus Sizilien
- Hoffnung des Westens (Freunde, der Tag steht am Rande), Weise: Wolfgang Held (1955); Kurt Heerklotz (1995)
- Jägerlied in der Arktis (Sie fahren hin durch Eis und Schnee) (1953)
- Kohtenlied (Die Kohte unterm Nachtwind)
- Kummerlied (Juniregen, deine Worte und sie regnen mich voll Weg)
- Lappland, du Land der Elche (1927)
- Lied der Raubfischer (Netze zerrissen und Segel zerrissen), Weise: Otto Minn
- Lied der Georgier (Wo's nur Felsen gibt) (1928/29), Weise: russisches Nomadenlied
- Lieder der Hellasfischer / Porto Kufo (Himmel und Sterne und Meer voller Licht) (1935)
- Lustig, lustig, ihr lieben Brüder
- Nacht der großen Wogen
- Neige gewaltige Nacht dich über Heise und Wald (1956), Weise: Otto Minn
- O Island deine Felsen blinken rot im Morgenschein (1948)
- Ordenslied der Landstreicher (Sprung auf und in das Leben) (1933), Weise: aus Sardinien
- Ordenslied der Piraten (Haut euch schwer und rauft euch sehr)
- Tempel weiß im blauen Tag (1953)
- Pelion-Lied (Seht es geht am Strand entlang) (1954)
- Pferdehirten-Lied (Heja, heja, noch einmal wirbelt das Lasso) (1955)
- Prärielied (Als der Mond überm Hügel stand) (1929)
- Regenkohte (Der Regen tropft auf das Kohtendach)
- Rondo (Immer wieder kehrt die Sonne) (1957)
- Schaukle meine Müdigkeit (1934)
- Schiffe im Hafen, wenn wir sie trafen (1952)
- Schweigen (Schweige auf meine Frage bange) (1956)
- Seid getrost, die Sterne bleichen
- Steppengesang (Wenn die Steppe dunkelt) (1934)
- Tanz am Strand (Bleich unterm Mondschein die Muscheln) (1955)
- Tanz auf der Bastion (Holde Freude komme wieder)
- Und am Abend ziehen Gaukler durch den Wald (1950)
- Unser Koch, der Euler (1929)
- Valeria (Der Wind vergaß zu wehen, weil er den Kaneb sah) Weise: Paul Birum (1970)
- Verliebte Klage (Grast ein Regen übers Herz) (1952)
- Voran und drauf und dran (1929)
- Was dich trug durch die Nacht, Licht und Glut (1926), Weise: Wilhelm Held
- Wenn wir müde sind vom Raufen (1982), Weise: Stenka Rasin
- Weinlied (Lacht und singt, die Fahnen schwingt), Weise: Kurt Heerklotz
- Wir kommen aus verfallenen Bereichen (1934)
- Wir sind die rheinischen Wandalen