Beile und Äxte

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Beile und Äxte sind Werkzeuge zur Verarbeitung von Holz. Meist benutzt man sie zum Fällen von Bäumen oder bei der Verkleinerung von z.B. Brennholz. Sie bestehen gewöhnlich aus einem Metallblatt, dass auf einen Stiel aufgesetzt ist und durch einen Metallkeil gehalten wird. Neuere Modelle haben statt des Holz- einen Kunststoffgriff.

Benutzung

Sowohl beim Beil als auch bei der Axt wird die Klinge in das Material geschlagen. Um den größtmöglichen Effekt zu erzielen holt man weit aus und zieht das Werkzeug beim Eindringen in das zu bearbeitende Material ein wenig zu sich. Dadurch erreicht man, dass die Klinge nicht nur "hackt" sondern auch schneidet. Beim Schlag kommt es auf zwei Dinge an: Auf das Gewicht des Werkzeugs, aber mehr noch auf die Geschwindigkeit des Schlages (Die Formel E=1/2*m*v² verdeutlicht dies). Letztendlich ist aber die Kraft und die Technik des Schlagenden das, was das Stück Holz spaltet.

Zur Sicherheit sollte man das Werkstück zum Arbeiten auf eine feste Unterlage (am besten hölzerner Hauklotz) legen und sich breitbeinig hinstellen, so dass man sich wenn man das Werkstück verfehlt nicht ins Bein schlägt. Um dickere Äste zu durchtrennen schlägt man nicht immer senkrecht zum Ast, sondern erst leicht in die eine, dann in die andere Richtung geneigt. Wenn man erst zwei Schläge von rechts, dann etwas links davon zwei Schläge von links ansetzt hat man aus dem Ast einen Keil ausgeschlagen den man auf gleiche Weise vertieft. Um Äste vom Stamm zu trennen schlägt man nicht gegen die Wuchsrichtung in die Gabelung, sondern mit dem Ast. Das verhindet, dass die Wunde im Baum ausreißt und ist zudem nicht so kraftraubend, da die Klinge nicht so oft steckenbleibt.

Sicherheitshinweise

  1. Direkt vor oder hinter dem Benutzer des Beils oder der Axt steht niemand. Beil- oder Axtköpfe, die vom Stiel wegfliegen, sind extrem gefährlich. Nicht jeder Schädel mag den Aufprall von 600-1400gramm Metall.
  2. Auch neben dem Hauklotz steht niemand. Holzstücke und -splitter fliegen in alle Richtungen.
  3. Vor der Benutzung prüft man, ob das zu behauene Holz irgendwelche Nägel oder Metallstücke hat. Eurer Materialwart dankt.

Wissenswertes

  • Das eher kleine Beil benutzt man mit einer Hand, die eher große Axt mit beiden. Diese Unterscheidung ist jedoch oft nicht klar, so dass viele auch zum Beil Axt sagen, oder umgekehrt.
  • Viele schwören auf neumodische Beile mit hartem Stahl. Allerdings ist gerade für "Amateure" ein "weiches" Beil interessanter, da man diese bei Fehlschlägen auf harten Grund (z.B. Steine) nachher besser nachschleifen kann. Bei ihr brechen auch seltener Stücke aus der Klinge. Die entstandenen "Dellen" (Scharten) kann man leicht ausschleifen.
  • "Dellen" (Scharten) in der Klinge muss man so bald wie möglich auschleifen, da sonst Stücke aus der Klinge brechen. Die Klinge muss immer wie "aus einem Guss" sein.
  • An dem Zeitpunkt, an dem die Klinge in das Holz eintaucht hält man den Stiel im Optimalfall kaum fest. Das oben erwähnte Ziehen am Stiel bewerkstelligt man dann nur durch das Umfassen des Stiels direkt vor der Verdickung am Ende des Stiels.
  • Wenn man verhindern will, dass die Klinge schnell stumpf wird schleift man die Klinge in einem stumpfen Winkel. Bevorzugt man eine sehr scharfe Klinge schleift man einen spitzen Winkel (Aber nicht so spitz wie beim Messer; immerhin wir mit dem Beil nicht geschnitten, sondern gehackt).
  • Die größte Belastung lastet auf dem Stiel nicht beim Schlagen, sondern beim Aushebeln des Blattes aus dem Werkstück, denn beim Eintauchen in das Holz bewegen sich Stiel und Blatt mit gleicher Geschwindigkeit in die gleiche Richtung (Vorausgesetzt, dass man den Stiel ein wenig locker hält). Also Vorsicht beim Aushebeln.
  • Man kann Beil und Axt auch benutzen um z.B. Heringe einzuschlagen, allerdings ist das nicht zu empfehlen, da man beim Ausholen leicht sich oder andere verletzen kann. Außerdem verbeult man damit das Haus des Werkzeugs (Also das Loch in dem der Stiel steckt), weshalb dieser nicht mehr hält.
  • Beile und Äxte sollten immer mit einem Klingenschutz transportiert werden. Das schont die Klinge, das andere Werkzeug und die Finger.
  • Ein Beil trägt man mit dem Blatt in der Hand, den Stiel zwischen Ring- und Mittelfinger hinabhängend. Die Klinge zeigt nach hinten.
  • Man sollte Schläge in den Boden vermeiden. Obwohl Rasen der Klinge vermeindlich nicht schadet reißen kleine Steine im Boden fiese Scharten.
  • Zum Schleifen benutzt man falls vorhanden einen Bandschleifer oder eine einfache Feile, die für Fahrten ohnehin besser geeignet ist.
  • Für Holzstiele: Wenn das Blatt lose auf dem Stiel sitzt, nutzt es wenig, nur den Keil weiter hineinzutreiben. Besser ist es, den Stiel oben (am besten vorher aus dem Blatt genommen) ein wenig einzuölen. Selbstverständlich muss das Öl einziehen, bevor man den Stiel wieder aufsetzen kann.
  • Das Loch im Blatt ist nicht auf beiden Seiten gleich groß. Wenn man den Stiel wieder einsetzt muss man darauf achten, dass es im Blatt zum Griff hin kleiner wird, nicht andersherum, sonst rutscht es ab. Den Keil nicht vergessen.
  • Bei Ästen bis etwa 5cm Dicke ist ein Beil jeder unmotorisierten Säge überlegen. Oft reichen 2-3 Schläge. Außerdem sind Beile handlicher.
  • Um Holzklötze zu spalten benutzt man keine einfache Axt, sondern eine etwas breitere und schwerere Spaltaxt oder noch besser einen wuchtigen Spalthammer.

Weblinks