Maximilian Bayer
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Maximilian Gustav Stephan Bayer (Pseudonym: Jonk Steffen; * 11. Mai 1872 in Karlsruhe; † 25. Oktober 1917 bei Nomeny)
Maximilian Bayer ist einer der Pioniere der deutschen Pfadfinderbewegung. Er gründete gemeinsam mit Alexander Lion den Deutschen Pfadfinderbund. Außerdem baute er die Finnische Jäger auf und führte sie im 1.Weltkrieg. Die Finnischen Jäger waren der Grundstein für die finnische Armee. Die Finnischen führten auch den Namen: 27. Königlich-Preußischen Jägerbataillon. Wie Alexander Lion und Baden-Powell konnte auch er auf Erfahrungen als Kolonialoffizier zurückblicken.
Kindheit und Jugend
Geboren wurde er am 11.Mai 1872 in Karlsruhe. Seine Eltern waren der Generalmajor Stephan Bayer (1816–1893) und dessen zweite Frau Julie Henoch (1839–1888). Seine Kindheit ist geprägt von Jahren in Italien (1873-1875,1883-1886), wo er auch das Gymnasium in Venedig besuchte. 1887 trat er in die Fussstapfen seines Vaters und trat in die Haupt-Kadetten-Anstalt Groß-Lichtenfelde in Berlin ein. 1888 starb seine Mutter.
Militärzeit
Von 1891 bis 1898 diente Bayer beim 1. Oberrheinischen Infanterie-Regiment Nr. 97 in Saarburg, danach wurde er zur Kriegsakademie in Berlin abkommandiert. 1901 wurde er zum Generalstab versetzt und 1903 in den Großen Generalstab berufen.
Zeit in Deutsch-Südwest Afrika (1904-1905)
Nachdem Ausbruch des Herero-Aufstand meldete sich Maximilian Bayer für den Einsatz in der deutschen Kolonie. Aus diesem Grund schied er am 31.Januar aus dem Heer aus und wurde zum Marine-Expeditionskorps für Deutsch-Südwestafrika eingesetzt. Er war Stabsoffizier im 2. Seebataillon. Er wurde zum Hauptmann befördert und erhielt sein Patent nach der Ankunft in Afrika am 10.März 1904. Dort wurde er der dem Oberkommando der Schutztruppe als zweiter Generalstabsoffizier abkommandiert. In Deutsch-Südwestafrika traf er erstmals auf Alexander Lion. Für seine Teilnahme an verschiedenen wesentlichen Kämpfen wurde er am 3. November 1904 den preußischen Roten-Adler-Orden IV. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. 1905 erkrankte er an Typhus und litt an der Folge an einem Herzleiden.
Zeit im Deutschenreich bis zum 1.Weltkrieg
Von Oktober bis Dezember 1905 befand er sich zur Erholung in Deutschland. Im Frühjahr begann er eine Vortragsreise durch 35 deutsche Städte um über den Krieg in Südwestafrika zu berichten. Daneben verfasste er mehrere Bücher über seine Erlebnisse, für die er teilweise das Pseudonym Jonk Steffen wählte.
Auszeichnungen
- Roten-Adler-Orden IV. Klasse mit Schwertern (1904)
- Ritterkreuz II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern des Großherzoglich Badischen Ordens vom Zähringer Löwen (1905)
- Königlich Bayerische Militär-Verdienst-Orden IV. Klasse mit Schwertern (1906)
- Eiserne Kreuz 2. Klasse (1914)
- Eisernen Kreuz 1. Klasse (1917)
- Gedenkstein im Ehren der deutschen Jugendbewegung auf der Burg Waldeck (1977)
Veröffentlichungen
- Maximilian Bayer: Die Nation der Bastards. W. Süsserott, Berlin 1906; englisch unter dem Titel The Rehoboth baster nation of Namibia. Basler Afrika-Bibliografie, Basel 1984. ISBN 3-905141-38-8
- Maximilian Bayer: Der Krieg in Südwestafrika und seine Bedeutung für die Entwicklung der Kolonie. Verlag von Friedrich Engelmann, Leipzig 1906
- Maximilian Bayer: Mit dem Hauptquartier in Südwestafrika. Berlin 1909
- Jonk Steffen (d. i. Maximilian Bayer): Im Orlog: südwestafrikanischer Roman. Verlag kolonialpolitischer Zeitschriften, Berlin 1910
- Jonk Steffen (d. i. Maximilian Bayer): Okowi - ein Hererospion? Eine Geschichte aus dem südwestafrikanischen Kriege. Weicher, Berlin 1910; spätere Ausgaben mit Veränderungen im Text unter dem Titel Die Rache des Herero; Neuausgabe der Originalfassung mit einem Kommentar von Volker Kirchbaum,Pfadverlag 2004; Nachdruck der Erstauflage von 1910: heiselbetz/medien, 2007 ISBN 978-3-940167-00-2,
- Maximilian Bayer: Im Kampfe gegen die Hereros: Bilder aus dem Feldzug in Südwest. Schaffstein, Köln 1911
- Jonk Steffen (d. i. Maximilian Bayer): Die Helden der Naukluft. Spamer, Leipzig 1912; Nachdruck: Peters Antiques, Swakopmund 1998 ISBN 99916-741-5-2
- Maximilian Bayer (Hrsg.): Scherls Jung-Deutschlandbuch 1914. Scherl, Berlin 1913 - und weitere Jahrgänge
- Lion Alexander (unter Mitwirkung von Offizieren und Schulmännern: Das Pfadfinderbuch, München 1909, Faksimilie Ausgabe Spurbuchverlag (2.Auflage 1993)
- Lion Alexander/Maximilian Bayer: Das Pfadfinderbuch, 2.Auflage 1911
Literatur
- Karl Seidelmann: Die Pfadfinder in der Deutschen Jugendgeschichte: Bd. 1. Darstellung. Hannover, Schroedel 1977. ISBN 3507380374
- Karl Seidelmann: Die Pfadfinder in der Deutschen Jugendgeschichte: Teil 2,1. Quellen und Dokumente aus der Zeit bis 1945. Hannover, Schroedel 1980. ISBN 3507380382
- Heinz Halter: Finnlands Jugend bricht Rußlands Ketten. Die Geschichte des Preußischen Jägerbataillons 27. Leipzig 1938
- Carl. F. Ronsdorf: Maximilian Bayer: Ein Wegbereiter zur Finnlands Unabhängigkeit. Helsinki 1973
- Stephan Schrölkamp: Gründerväter der Pfadfinderbewegung: Bd. 1, Baunach, Spurbuchverlag 2004. ISBN 3887782267
- Volker Krichbaum: Maximilian Bayer-Pfadfindergründer und Schriftsteller-Jonk Steffen und sein fast vergessener Pfadfinderroman "Okowi" in Scouting 4/04, S.12-13
- Christoph Schubert-Weller: So begann es.Scouting als vormilitärische Erziehung:der Beginn der Pfadfinderbewegung in Deutschland am Vorabend des Ersten Weltkriegs,Spurbuchverlag 1988