Taschenlampe

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Eine Taschenlampe ist eine kleine handliche Lichtquelle. Als Energiequelle dienen meist Batterien oder Akkus, gelegentlich auch Dynamogeneratoren. Größere Leuchten werden Handscheinwerfer oder Handlampe genannt, eine weitere Art sind Stirnlampen. Eine ganz andere Art von Leuchten sind Kerzen-, Benzin- oder Petroleumlampen, die oft unter dem Sammelbegriff Laternen zusammengefasst werden.

Eine Taschenlampe gehört für Pfadfinder zur Grundausstattung. Daher sind wegen Handlichkeit, Größe und Gewicht besonders die Taschen- und Stirnlampen geeignet. Bei Handscheinwerfer können die Vorteile die für Pfadfinder relevanten Nachteile nicht aufwiegen, deswegen kommen solche Lichtquellen - wenn überhaupt - nur auf Camps zum Einsatz (Nachtwache).

Besonders für jüngere Pfadfinder ist die Taschenlampe häufig mehr ein Statussymbol als eine Lichtquelle, mit den wichtigen Kriterien Größe und Leuchtweite. Eine gute Beratung und Vermittlung des Wesentlichen durch den Leiter kann teure Fehlinvestitionen vermeiden.

Leuchtmittel

Es kommen bei Taschenlampen hauptsächlich drei verschiedene Leuchtmittel zum Einsatz: Glühbirnen, Halogenbirnen und LED's.

Glühbirne

Die klassische Glühbirne gehört (noch) zu den billigsten und am weitesten verbreiteten Leuchtmittel. Dadurch ist auch Ersatz für eine defekte Birne meist kein Problem. Sie haben jedoch den Nachteil aller Glühbirnen, dass die meiste Energie nicht nutzbar in Wärme umgewandelt wird. Dies erfordert für eine akzeptable Leuchtdauer einen relativ großen Energiespeicher. Zudem sind die Glühbirnen selbst nicht sonderlich langlebig.

Halogen

Halogenbirnen sind bereits eine deutliche Weiterentwicklung zur Glühbirne. Mit besseren Materialien (Glaskolben, Glühwendel, Gasfüllung) wird eine bessere Lichtausbeute und Standzeit erreicht. Für Taschenlampen mit großer Leuchtweite und guter Strahlbündelung werden daher fast ausschließlich Halogenbirnen verwendet. Das bessere Material macht sich aber direkt im Preis bemerkbar. Hinzu kommt, dass es für Halogenbirnen mehrere Standards bzgl. Größe und Fassung gibt, was die Ersatzteilbeschaffung verkomplizieren kann.

LED

LED's (light emitting diodes) weisen die beste Energieausbeute auf, da nahezu keine Abwärme erzeugt wird. LED-Lampen haben deswegen auch mit vergleichsweise kleinen Energiespeicher eine sehr lange Leuchtdauer von bis zu 150 Stunden oder mehr. LED's haben aber den Nachteil, daß sie eine recht diffuse Lichtquelle sind. Ein weit reichender, gut fokusierter Leuchtstrahl ist damit nur sehr schwer erreichbar. Viele LED-Lampen sind daher für eine gute Ausleuchtung mehr im Nahbereich ausgelegt (Reichweite meist nicht mehr als 30m), auf besondere optische Einrichtungen wie Reflektoren oder Sammellinsen wird leider oft verzichtet.

Sonderarten

Als Sonderart für Leuchtmittel gibt es noch die Leuchtstoffröhren, die jedoch noch mehr als LED-Lampen nur auf den direkten Nahbereich (z.B. Zeltausleuchtung) geeignet sind.

Wichtiger Hinweis

Halogenbirnen und auch LED's haben eine recht hohe Lichtenergie. Das Licht weißer LED's kommt dem Spektrum von Tageslicht nahe. Deswegen darf mit solchen Leuchten niemals direkt in die Augen geleuchtet werden! Es besteht die Gefahr von Netzhautschäden.

Energiespeicher

Als Energiespeicher am weitesten verbreitet sind die runden Batteriezellen in verschiedenen Größen, teilweise auch Flach- oder Blockbatterien. Die meisten Batteriebauformen gibt es auch als wiederaufladbare Akkus, andere Lampen haben fest eingebaute, nicht auswechselbare Akkus. Der Vorteil von Akkus ist die Wiederverwendbarkeit, und damit der Vorteil für Geldbeutel und Umwelt. Akkus haben jedoch den Nachteil der Selbstentladung - ein monatelang nicht genutzter Akku ist dann leer. Zudem haben Akkus ihre Nennspannung meist nur kurz nach dem Aufladen, dann bricht die abgegebene Spannung leicht ein. Demgegenüber haben Batterien keinen Selbstentladungseffekt, und halten ihre Nennspannung fast über die gesamte Nutzungsdauer, um dann gegen Ende rapide einzubrechen.

Ein dritter Energiespeicher ist der Dynamogenerator. Hier wird auf verschiedene Arten Bewegungsenergie in elektrische Energie umgewandelt (Hebeldynamo, Kurbeldynamo, Schüttellampe) und zwischengespeichert. Die Kapazität dieser Energiespeicher ist jedoch sehr begrenzt. Mit Glühbirne und Halogen muß nahezu ständig neu Energie erzeugt werden, LED-Lampen erreichen eine Leuchtdauer bis ca. 10 Minuten. Hochwertigere Lampen, meist mit LED, verwenden ein elektronisch gepulste Spannungsversorgung in einer Frequenz, die vom menschlichen Auge nicht mehr wahrgenommen wird. So läßt sich die vorhandene Kapazität noch besser ausnutzen und Leuchtzeiten bis 300 Stunden erreichen. Entsprechende Lampen können aber schnell 80,- EUR oder mehr kosten.

Bauformen

Auch die Bauformen sind sehr unterschiedlich, je nach Anwendung.

Stablampe

Die häufigste Bauform ist die Stablampe, ein zylindrisches Gehäuse mit stirnseitigem Lichtaustritt. Diese Lampen gibt es bereits für wenige Euro, bis hin zu hochwertigen teuren Lösungen. Die verbreiteten MAG-LITE erfüllen ab einer gewissen Größe auch die Funktion eines (bei Pfadfindern überflüssigen) Schlagstocks. Neben den Stablampen gibt es noch die Winkelstablampen, bei denen der Leuchtkopf mit Reflektor um 90° zum Handgriff / Batteriefach gekröpft ist.

Die Stablampen sind, sofern sie nicht zu den billigsten Ausführungen gehören, oft spritzwassergeschützt oder gar wasserdicht.

Signaltaschenlampe

Auch weit verbreitet sind die Signaltaschenlampen aus Militärbeständen, mit Tarnlichtklappe oder -schieber und (meist grünen und roten) Farbblenden. Oft verfügen sie auch über eine Knopföse, mit der sie an Jackenknöpfen oder Rucksackriemen befestigt werden können und so dem Träger die Hände frei lassen.

Signaltaschenlampen werden meist mit 4,5V Flachbatterien betrieben und sind i.d.R. nicht wasserdicht.

Kopf- oder Stirnlampe

Stirnlampen sind ebenfalls Lichtquellen, die dem Träger die Hände frei lassen (z.B. zum Gitarrespielen). Die Lampen werden an einem Tragegestell aus flexiblen Bändern am Kopf getragen. Die Tragegestelle lassen sich auf jeden Kopfumfang einstellen und verrutschen auch in den meisten Fällen nicht. Zudem leuchten sie, da sie die Bewegung des Kopfs mitmachen, immer korrekt in Blickrichtung. Für andere Anwendungen, bei dem dies nicht gewünscht ist (z.B. beim Lesen, oder im Gespräch mit anderen, bei dem diese geblendet werden könnten), kann die Stirnlampe um den Hals gehängt werden. Die preisgünstigeren Stirnlampen haben Leuchtenkopf und Batteriefach in einer Einheit. Bessere Varianten haben ein externes Batteriefach hinten am Kopfband, so daß das Gewicht von Leuchtenkopf und Batteriefach ausgeglichen ist. Hier ist es auch möglich, ein größeres Batteriefach z.B. am Gürtel zu befestigen und so einen größeren Energiespeicher mitzuführen, wenn besonders lange Leuchtdauer und / oder hohe Lichtausbeute gefordert ist (z.B. bei Höhlenbegehungen).

Materialien

Das Spektrum der verwendeten Materialien ist sehr breit gefächert. Es reicht von dünnwandigem, geprägtem Weißblech oder einfachem Plastik über gefräste / gedrehte Metallgehäuse, hochwertigen Kunststoff bis hin zu Edelstahl oder Leichtmetall. Die Qualität einer Lampe orientiert sich dabei mehr an der konstruktiven und produktiven Ausführung, weniger an der verwendeten Materialart.