Jurte: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Jurte_regen300.jpg|framed|right|Einfache Jurte mit improvisiertem Dach]]Eine '''Jurte''' ist ein bei den Pfadfindern ein sehr beliebtes, zerlegbares Zelt aus meist schwarzen Planen. Aus diesem Grund gehört sie zur Gruppe der [[Schwarzzelt|Schwarzzelte]].
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[[Bild:Jurte_regen.jpg|thumb|200px|right|Einfache Jurte mit improvisiertem Dach]]Eine '''Jurte''' (türkisch: Yurt = Heim) ist ein in der deutschen [[Jugendbewegung]] sehr beliebtes, zerlegbares Feuerzelt aus [[Zeltplane|schwarzen Planen]]. Aus diesem Grund gehört sie zur Gruppe der [[Schwarzzelt|Schwarzzelte]].
  
Die Jurte kann als Schlaf-, aber auch als Aufenthaltszelt benutzt werden, und ist aufgrund der Möglichkeit, im Inneren ein Feuer zu machen, auch dazu geeignet in kälteren Temperaturen zu zelten.
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Die Jurte kann als Schlaf-, aber auch als Aufenthaltszelt benutzt werden und ist aufgrund der Möglichkeit, im Inneren ein Feuer zu machen, auch dazu geeignet, bei kälteren Temperaturen zu zelten.
  
= Aufbau =
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== Aufbau ==
Eine '''Jurte''' besteht aus [[Jurtendach|Dach]] und Seitenteilen, die mit einer Knüpftechnik und anschließendem Abspannen regendicht verbunden werden.
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Eine Jurte besteht aus [[Jurtendach]] und [[Quadratplane|Quadrat-]] oder [[Rechtecksplane]]n als Seitenteile, die mit einer Knüpftechnik und anschließendem Abspannen regendicht verbunden werden.
  
Das Dach wird zusammengeknotet aus sechs [[Kohtenplanen]], die miteinander verbunden eine zwölfeckige Fläche mit Loch in der Mitte bilden.
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Das Dach wird zusammengeknotet aus sechs [[Kohtenplane]]n, die miteinander verbunden eine zwölfeckige Fläche mit Loch in der Mitte bilden.
  
== Materialien ==
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Es gibt allerdings auch Jurtendächer, die aus einem Stück bestehen und nicht geknüpft werden müssen.
(für eine Standardjurte, wie sie hier beschrieben wird):
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* 6 [[Khotenplane|Khotenplanen]], alternativ: 1 komplettes [[Jurtendach|Dach]]
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=== Material ===
* 6 [[Jurtendoppelplane|Jurtendoppelplanen]], alternativ: 12 [[Viereckzeltplane|Viereckzeltplanen]] (oder eine Mischung)
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''...für eine Standardjurte, wie sie hier beschrieben wird:''
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* 6 [[Kohtenplane]]n, alternativ: 1 komplettes [[Jurtendach]] oder 2 [[Zeltplane#Jurtenhalbdach|Jurtenhalbdächer]]
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* 6 [[Jurtendoppelplane]]n, alternativ: 12 [[Viereckzeltplane]]n (oder eine Mischung)
 
* 12 Seitenstangen
 
* 12 Seitenstangen
 
* 12 [[Abspannschnur|Abspannschnüre]]
 
* 12 [[Abspannschnur|Abspannschnüre]]
* 13 [[Hering|Heringe]], am Besten lange; zum Abspannen der Seitenteile werden weitere 23 benötigt
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* 13 [[Hering]]e, am Besten lange; zum Abspannen der Seitenteile werden weitere 23 benötigt
* 1 Mittelstange, alternativ: 3 Mittelstangen (zum [[Feuer|Feuermachen]])
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* 1 Mittelstange als [[Einbein]], oder 3 Mittelstangen als [[Dreibein]]
* 1 [[Umlenkrolle]]
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* 1 [[Seilrolle]]
* 2 lange [[Seil|Seile]], am Besten [[Hanfseil|Hanfseile]]
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* 2 lange [[Seil]]e, am Besten [[Seil#Hanfseil|Hanfseile]]
* 1 [[Jurtenspinne]]
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* 1 [[Jurtenspinne]] oder 1 [[Jurtenkreuz]]
  
== Aufbauanleitung ==
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=== Aufbauanleitung (kurz) ===
 
Diese Aufbauanleitung ist eine auf das Nötigste reduzierte Zusammenfassung der [[Jurte:Aufbauanleitung|langen Version]]. Sämtliche Tipps fehlen hier, es wird nicht auf Arbeitsschritte genauer eingegangen.
 
Diese Aufbauanleitung ist eine auf das Nötigste reduzierte Zusammenfassung der [[Jurte:Aufbauanleitung|langen Version]]. Sämtliche Tipps fehlen hier, es wird nicht auf Arbeitsschritte genauer eingegangen.
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Beim ersten Aufbauen also am Besten die [[Jurte:Aufbauanleitung|ausführlichere Anleitung]] lesen und die Kurzversion hier als Erinnerungsleitfaden vor dem nächsten Aufbauen benutzen...
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'''1. Jurtendach küpfen'''
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:*[[Kohtenplane]]n an dafür vorgesehen Stellen zusammenbinden
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'''2. Jurtendach aufstellen'''
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:*[[Jurtendach|Dach]] ausgebreitet auf den Boden legen.
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:*Gleichmäßig anheben.
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:*Ecken mit Stangen fixieren und mit [[Abspannschnur|Abspannschnüren]] nach außen hin abspannen.
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'''3. Jurtendach abspannen'''
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:*[[Einbein|Ein-]] oder [[Dreibein]] in der mittleren Öffnung des Daches aufbauen.
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:*[[Jurtenspinne]] in der Mitte des Daches befestigen,
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:*Dach mit [[Seil]] an Spinne und [[Seilrolle|Umlenkung]] an Spitze der Mittelstange nach oben ziehen und damit spannen.
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'''4. Seitenteile befestigen'''
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:*An vorgesehenen Stellen zusammenknüpfen. Offene Naht nach innen.
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=== Personenzahl zum Aufbauen ===
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* Innerer Kern aus 5–6 Leute
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* Maximalzahl von 13 Leuten verfügbar
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Die 5–6 Leute kümmern sich um das eigentliche Aufstellen und werden später in Gruppe 1 und Gruppe 2 eingeteilt. Sie gehören aber auch zu den 13 Personen der Maximalanzahl.
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Die Maximalanzahl wird optimaler weise dann gebraucht, wenn das Dach vom Boden hochgehoben wird und die Seitenstangen an den Ecken befestigt werden. Es sollten dann an jeder Ecke eine Person stehen (12) und ein Koordinator (13) die ganze Aktion abstimmen. Bei einem eingespielten Team kann auf Letzteren aber auch verzichtet werden.
  
Beim ersten Aufbauen also am Besten die [[Jurte:Aufbauanleitung|längere Anleitung]] lesen und die Kurzversion hier als Erinnerungsleitfaden vor dem nächsten Aufbauen benutzen...
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=== Alternative Aufbauanleitung (kurz) ===
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Eine alternative Vorgehensweise besteht darin mit Hilfe von Schnüren die Positionen der Seitenstangen und Heringen festzulegen (bei Regen werden in dieser Phase die Planen nicht nass). Dann werden die Seitenwände aufgestellt - die Seitenwände auf die Seitenstangen gehängt und locker abgespannt. Danach werden die Dachplanen eingehängt, die Regenleisten geschlossen. Die Seitenstangen werden auf senkrechten Stand kontrolliert und ggf. senkrecht eingestellt. Bedarfsweise wird eine Rauchlochabdeckung aufgesetzt und schließlich wird die Jurte nach oben gespannt. Zuletzt werden die Planen miteinander verbunden. '''Personalbedarf nur eine Person.''' Näheres siehe Link - Alternative Aufbauanleitung.
  
#[[Jurtendach|Dach]] küpfen: [[Kohte|Kohtenplanen]] an dafür vorgesehen Stellen zusammenbinden
 
#[[Jurtendach|Dach]] aufstellen: [[Jurtendach|Dach]] ausgebreitet auf den Boden legen. Gleichmäßig anheben. Ecken mit Stangen fixieren und mit [[Abspannschnur|Abspannschnüren]] nach außen hin abspannen.
 
#[[Jurtendach|Dach]] spannen: [[Einbein|Ein-]] oder [[Dreibeihn]] in der mittleren Öffnung des [[Jurtendach|Dachsaufbauen]]. [[Jurtenspinne]] in der Mitte des [[Jurtendach|Daches]] befestigen, [[Jurtendach|Dach]] mit [[Seil]] an [[Jurtenspinne|Spinne]] und [[Umlenkung]] an Spitze der Mittelstange nach oben ziehen und damit spannen.
 
#[[Seitenteile_(Jurte)|Seitenteile]] befestigen: An vorgesehenen Stellen zusammenknüpfen. Offene Naht nach innen.
 
  
== Personenzahl zum Aufbauen ==
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=== Optionales ===
* Innerer Kern aus 5 – 6 Leute
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==== Boden ====
* Maximalzahl von 13 Leuten verfügbar
+
Handelt es sich bei der Jurte um eine Jurte zum Schlafen, kann ohne weiteres ein ausreichend großer [[Zeltboden]] in der Jurte ausgebreitet werden. Das geht auch noch, nachdem die Mittelstange(n) steht, die hebt man dazu einfach mit ein bis zwei Mann an und schiebt den Boden drunter durch.
Die 5 – 6 Leute kümmern sich um das eigentliche Aufstellen und werden später in Gruppe 1 und Gruppe 2 eingeteilt. Sie gehören aber auch zu den 13 Personen der Maximalanzahl.
 
Die Maximalanzahl wird optimaler weise dann gebraucht, wenn das Dach vom Boden hochgehoben wird und die Seitenstangen an den Ecken befestigt werden. Es sollten dann an jeder Ecke eine Person stehen (12), und ein Koordinator (13) die ganze Aktion abstimmen. Bei einem eingespielten Team kann auf Letzteren aber auch verzichtet werden.
 
  
== Optionales ==
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==== Dreibein ====
=== Boden ===
+
Anstelle einer Mittelstange kann auch ein [[Dreibein]] zum Aufbauen benutzt werden. Das bietet sich besonders an, wenn es vorgesehen ist, in der Jurte ein [[Feuer]] (z.B. in einer [[Feuerschale]]) zu machen.
Handelt es sich bei der '''Jurte''' um eine Jurte zum Schlafen, kann ohne weiteres ein ausreichend großer [[Boden]] in der Jurte ausgebreitet werden. Das geht auch noch, nachdem die Mittelstange(n) steht, die hebt man dazu einfach mit ein bis zwei Mann an und schiebt den Boden drunter durch.
+
Das Dreibein kann ganz normal [[Knoten und Bünde#Parallelbund|geknotet]] werden, sollte aber in der Mitte eine [[Seilschlaufe|Schlaufe]] oder [[Seilrolle]] herunter hängen haben, durch die wieder das Seil der [[Jurtenspinne]] gefädelt wird.
 +
Auch ist beim Aufstellen mit Dreibein zu beachten, dass idealer weise das Dreibein aufgestellt wird, bevor die Jurtenspinne befestigt wird; die Spinne sollte durch das Dreibein hindurch gelegt werden. Achtet auch darauf, dass die Verteilung der Stangen des Dreibeins in den sechstel Kreisabschnitten der Jurtenspinne gleichmäßig verteilt sind. Wenn ihr diesen Weg wählt, schaut, dass beim Aufstellen des Dreibeins bereits ein [[Seil]] in der Seilrolle hängt, welches dann an der Spinne befestigt und diese daran hochgezogen wird.
  
=== Dreibein ===
+
===== Außendreibein =====
Anstelle einer Mittelstange kann auch ein [[Dreibein]] zum Aufbauen benutzt werden. Das bietet sich besonders an, wenn es vorgesehen ist, in der Jurte ein [[Feuer]] (z.B. in einer [[Feuerschale]]) zu machen. Andernfalls brennt sehr schnell die Mittelstange mit.
+
[[Bild:Aussendreibein2.jpg|thumb|200px|right|Jurte, aufgestellt mit Außendreibein]]
Das [[Dreibein]] kann ganz normal geknotet werden, sollte aber in der Mitte eine [[Seilschlaufe|Schlaufe]] oder [[Seilrolle]] herunter hängen haben, durch die wieder das Seil der [[Jurtenspinne]] gefädelt wird.
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Alternativ zum [[Dreibein]] von innen heraus, kann auch ein Dreibein von außen benutzt werden. Der Vorteil dieser Konstruktion ist der Gewinn an Platz im Innenraum. Außerdem besteht weniger Gefahr bei Betrieb des Feuers in der Jurte. Der Nachteil des Außendreibeins ist, dass wesentlich längere Stangen für das Dreibein benötigt werden. Zudem müssen die Stangen einen ausreichenden Durchmesser haben, damit sie unter Last nicht [http://de.wikipedia.org/wiki/Knicken knicken]. Dadurch ist das Außendreibein deutlich schwerer, das Aufstellen (aufgrund der erhöhten Größe) schwieriger und so für Junggruppen nur bedingt geeignet. Ist kurzes Holz, wenig Erfahrung oder Mut, wenig Platz oder Zeit vorhanden, sollte auf die Innendreibeinvariante zurückgegriffen werden. Sonst ist die Außendreibein die bessere Lösung.
Auch ist beim Aufstellen mit [[Dreibein]] zu beachten, dass idealer weise das [[Dreibein]] aufgestellt wird, bevor die [[Jurtenspinne]] befestigt wird; die [[Jurtenspinne|Spinne]] sollte durch das [[Dreibein]] hindurch gelegt werden. Achtet auch darauf, dass die Verteilung der Stangen des [[Dreibeins]] in den sechstel Kreisabschnitten der [[Jurtenspinne]] gleichmäßig verteilt sind. Wenn ihr diesen Weg wählt, schaut, dass beim Aufstellen des [[Dreibeins]] bereits ein [[Seil]] in der [[Seilrolle]] hängt, welches dann an der [[Jurtenspinne|Spinne]] befestigt und diese daran hochgezogen wird.
 
  
=== Verlängerung (vertikal) ===
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==== Verlängerung (vertikal) ====
Die Seitenteile, also die [[Jurtendoppelplane|Jurtendoppelplanen]] oder [[Viereckzeltplane|Viereckzeltplanen]] können vertikal verlängert werden um eine höhere Aufstellhöhe zu erreichen. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:
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Die Seitenteile, also die [[Jurtendoppelplane]]n oder [[Viereckzeltplane]]n können vertikal verlängert werden um eine höhere Aufstellhöhe zu erreichen. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:
* [[Gaze]]. Besser bekannt als [[Fliegengitter]]. Ein winddurchlässiger grobmaschiger Stoff, der neben Licht auch frische Luft spendet. Aber auch Kalte.
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* Fensterplanen
* Fensterplanen aus durchsichtiger Folie. Im Gegensatz zur [[Gaze]] ist die Fensterplane meist aus PVC und damit windundurchlässig. Für zusätzliches Licht in der Jurte gut. Sieht aber schrecklich aus...
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** Entweder aus [[Gaze]], besser bekannt als Fliegengitter. Ein winddurchlässiger grobmaschiger Stoff, der neben Licht auch frische Luft spendet. Aber auch Kalte. Diese gibt es auch mit einem Baumwollüberzug.
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** oder aus einfachem PVC. Dieses ist windundurchlässig, sorgt aber für zusätzliches Licht in der Jurte.
 
* zweites Seitenteil. Es kann einfach eine zweite Bahn Seitenteile übereinander gebaut werden. Aber Achtung, nichts für Anfänger, das grenzt schon an die Profiliga der [[Lagerbauten]].
 
* zweites Seitenteil. Es kann einfach eine zweite Bahn Seitenteile übereinander gebaut werden. Aber Achtung, nichts für Anfänger, das grenzt schon an die Profiliga der [[Lagerbauten]].
 
Alle Teile werden einfach zwischen [[Jurtendach|Dach]] und Seitenteil geknüpft. Achtet darauf, dass auch die Seitenstangen in ausreichender Höhe vorhanden sind.
 
Alle Teile werden einfach zwischen [[Jurtendach|Dach]] und Seitenteil geknüpft. Achtet darauf, dass auch die Seitenstangen in ausreichender Höhe vorhanden sind.
  
=== Abdeckplane ===
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==== Abdeckplane ====
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Mit einer [[Abdeckplane]] kann das Loch in der Mitte des Jurtendachs regendicht abgedeckt werden.
  
=== Lagerbauten ===
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<!--=== Tipps ===-->
Im Zuge der Lagerbauten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, siehe den [[Jurte#Konstruktionen|Abschnitt Konstruktionen]] dieses Artikels.
 
  
Eine sehr bekannte Schwarzzeltkonstruktion der Pfadfinder war das Black Castle 2000, [http://www.pfadfinder.org/passau/blackcastle2000/images/bc2000/Seitlich.jpg hier] gibt es ein Bild.
+
== Konstruktionen ==
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[[Bild:theaterjurte.jpg|thumb|200px|Theaterjurte mit zwei Theaterbahnen]]
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Aufgrund der modularen Zusammensetzung der Jurte aus Kohtenblättern, Dächern, Halbdächern, Theaterbahnen, Fensterplanen und Rechteck- bzw. Vierecksplanen lassen sich ganz verschiedene Jurtenkonstruktionen realisieren.
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*Eine sehr bekannte Schwarzzeltkonstruktion der Pfadfinder war das [[Black Castle]] 2000. [[:Bild:bc2000_bauwerk_3.jpg|Hier gibt es ein Bild vom Weltrekord!]].
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*2004 fand z.B. eine Hochzeit in einer [[Jurtenkirche]] statt.
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*Rechts abgebildet ist eine Theaterjurte (auch Ovaljurte genannt) - eine in der Mitte verlängerte Jurte.
  
== Tipps ==
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Im Zuge der [[Lagerbauten]] sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
  
= Konstruktionen =
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== Lagern und Transportieren ==
Aufgrund der modularen Zusammensetzung der Jurte aus Kohtenblättern, Dächern, Halbdächern, Theaterbahnen, Fensterplanen und Rechteck- bzw. Vierecksplanen lassen sich genz verschiedene Jurtenkonstruktionen realisieren. 2004 fand z.B. eine Hochzeit in einer [[Jurtenkirche]] statt.
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* Für die Lagerung und den Transport des Jurtenzubehörs (Seitenstangen, Abspannschnüre, Seile, Heringe eignet sich eine [[Jurtenkiste]].
  
= Geschichte =
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== Geschichte ==
== Wortherkunft ==
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=== Wortherkunft ===
 
Das Wort '''Jurte''' (yurt, yourte, yurta) ist dem Türkischen entlehnt und bedeutet:  
 
Das Wort '''Jurte''' (yurt, yourte, yurta) ist dem Türkischen entlehnt und bedeutet:  
 
*das Gebiet einer speziellen Gruppe ("Territorium")
 
*das Gebiet einer speziellen Gruppe ("Territorium")
 
*Lagerplatz, Land, Wohnort oder die bekannteste Übersetzung: Heimat
 
*Lagerplatz, Land, Wohnort oder die bekannteste Übersetzung: Heimat
  
== Frühgeschichte ==
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=== Frühgeschichte ===
Die '''Jurte''' hat schon eine mehr als zweitausendjährige Geschichte hinter sich. Sie wurde früh von den asiatischen Nomaden benutzt, und passte in ihrer Ursprungsform ohne weiteres auf zwei Kamele. Besonders die Mongolen benutzen die '''Jurte''' als zentralen Ort, was gesicherte Aufzeichnungen aus dem 6. Jh. n. Chr. belegen. Aber auch in Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan benutzten die herumreisenden Völker die Jurte als Schlaf- und Aufenthaltszelt.
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Die Jurte hat schon eine mehr als zweitausendjährige Geschichte hinter sich. Sie wurde früh von den asiatischen Nomaden benutzt, und passte in ihrer Ursprungsform ohne weiteres auf zwei Kamele. Besonders die Mongolen benutzen die Jurte als zentralen Ort, was gesicherte Aufzeichnungen aus dem 6. Jh. n. Chr. belegen. Aber auch in Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan benutzten die herumreisenden Völker die Jurte als Schlaf- und Aufenthaltszelt.
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Die mongolische Jurte, wie die klassische Jurte heute aufgrund ihrer starken Verbreitung innerhalb der mongolischen Nomaden genannt wird, besteht aus einem stabilen Holzgrundgerüst und einer Außenhaut, der mongolischen Tradition entsprechend aus Filz. Die modulare Aufbauweise durch Dach und Seitenteile benötigte man damals nicht. Den Filz gewannen die Mongolen meist aus eigener Herstellung. Durch die besondere Dichte der Fasern des Filzes wurde es in der beheizten Jurte nie kalt oder nass. Der Filz ist noch winddichter als moderner Jurtenstoff, gleichzeitig aber auch schwerer. Einer der bekanntesten Jurtenbenutzer war wohl Dschingis Kahn.
  
Die mongolische '''Jurte''', wie die klassische '''Jurte''' heute aufgrund ihrer starken Verbreitung innerhalb der mongolischen Nomaden genannt wird, besteht aus einem stabilen Holzgrundgerüst und einer Außenhaut, der mongolischen Tradition entsprechend aus Filz. Die modulare Aufbauweise durch Dach und Seitenteile benötigte man damals nicht. Den Filz gewannen die Mongolen meist aus eigener Herstellung. Durch die besondere Dichte der Fasern des Filzes wurde es in der beheizten '''Jurte''' nie kalt oder nass. Der Filz ist noch winddichter als moderner Jurtenstoff, gleichzeitig aber auch schwerer. Einer der bekanntesten Jurtenbenutzer war wohl Dschingis Kahn.
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Auch heute noch ist die mongolische Jurte von Tradition geprägt. So ist jeder Platz in der Jurte genau einer Aufgabe und einem Benutzer zugeteilt. Der Herr der Jurte sitzt z.B. meistens gegenüber des Eingangs, um den größtmöglichen Überblick zu haben. Wird einem Fremden ein Platz an seiner Seite angeboten, so ist das als Ehrenzuweisung zu verstehen.  
  
Auch heute noch ist die mongolische '''Jurte''' von Tradition geprägt. So ist jeder Platz in der '''Jurte''' genau einer Aufgabe und einem Benutzer zugeteilt. Der Herr der '''Jurte''' sitzt z.B. meistens gegenüber des Eingangs, um den größtmöglichen Überblick zu haben. Wird einem fremden ein Platz an seiner Seite angeboten, so ist das als Ehrenzuweisung zu verstehen.  
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Innerhalb der Jurte wurde früher ein offenes Feuer als Wärmequelle und zum Kochen benutzt. Heutzutage ist diese allerdings einem Ofen mit Kaminrohr gewichen.
  
Innerhalb der '''Jurte''' wurde früher ein offenes Feuer als Wärmequelle und zum Kochen benutzt. Heutzutage ist diese allerdings einem Ofen mit Kaminrohr gewichen.
 
 
Neben den im Land verteilt lebenden, noch immer nomadischen Mongolen gibt es auch verstädterte Mongolen, die in Vorstädten immernoch in Jurten hausen. So entstehen mit Hintergrund von Wolkenkratzer und Großwohnblocks idyllisch anmutende Zeltstädte.
 
Neben den im Land verteilt lebenden, noch immer nomadischen Mongolen gibt es auch verstädterte Mongolen, die in Vorstädten immernoch in Jurten hausen. So entstehen mit Hintergrund von Wolkenkratzer und Großwohnblocks idyllisch anmutende Zeltstädte.
  
Die nomadischen Lappen benutzten anstelle der '''Jurte''' eine alte Form der [[Kohte]].
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Die nomadischen Lappen benutzten anstelle der Jurte eine alte Form der [[Kohte]].
  
== Neuzeit ==
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=== Neuzeit ===
  
1928 entdecke [http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Koebel Eberhard Koebel], Mitglied der Bündischen Jugend, die Idee der Kohte von den Lappen neu und entwickelte sie weiter. Er gilt als Begründer der modernen Jurte und erfand außerdem noch die [[Jungenschaftsjacke]]. Koebel entwickelte die Kombinationsmöglichkeit und die modulare Aufbauweise von der modernen [[Kohte]] und '''Jurte'''.
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1928 entdeckte [[Eberhard Koebel]] (tusk), gründer der "deutschen autonomen [[jungenschaft]]" (''[[dj.1.11]]''). aus der [[bündische Jugend|bündischen Jugend]], die Idee der [[Kohte]] von den Lappen neu und entwickelte sie weiter. Er gilt als Begründer der modernen Jurte und erfand außerdem noch die [[Jungenschaftsjacke]]. Koebel entwickelte die Kombinationsmöglichkeit und die modulare Aufbauweise von der modernen Kohte und Jurte.
Zu Zeiten Hitlers, 1934 bis 1945, waren [[Kohte]] und '''Jurte''' verboten, da sie Ausdruck bestimmter Lebensweise und Geisteshaltung waren, die unter seinem Regime als verachtungswürdig galten. Selbst der Besitzt eines [[Schwarzzelt|Schwarzzeltes]] war strafbar.
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Während der Nazi-Herrschaft, 1934 bis 1945, waren Kohte und Jurte verboten. Sie galten als Ausdruck der Lebensweise und Geisteshaltung der [[Bündisch]]en, deren Individualismus und Streben nach Selbstbestimmtheit der nationalsozialistischen Gleichschaltung der Jugend zuwider lief. Selbst der Besitz eines [[Schwarzzelt|Schwarzzeltes]] war strafbar.
  
1947 dann nach dem Krieg entdeckten die Bündische Jugend, aber besonders die [[Pfadfinder]] die neue '''Jurte''' und die neue [[Kohte]] für ihre Zwecke und benutzten sie seitdem immer häufiger.
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Ab 1946 entdeckten die [[Pfadfinder]] die neue Jurte und die neue [[Kohte]] für ihre Zwecke und benutzten sie seitdem immer häufiger.
  
Die Pfadfinder gelten mittlerweile als Hauptnutzer der modernen '''Jurte'''.
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Die Pfadfinder gelten mittlerweile als Hauptnutzer der modernen Jurte.
  
= Links =
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== Weblinks ==
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Jurte Wikipedia-Artikel "Jurte"]
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* {{Wikipedia|Jurte}}
*[http://www.ruesthaus.de/zelt/schwarz/ DPSG-Bezugsquelle für Schwarzzelte bei Ruesthaus.de]
+
* [http://www.jurtenland.de Jurtenland] Reichhaltigste Sammlung mit Informationen zur Jurte / Schwarzzelten
*[http://wwwstud.ira.uka.de/~s_maurit/inhalt/schwarzzelte.pdf PDF vom DV Rüthen ("Schwarzarbeit 2004")]
+
* [http://www.die-jurte.de Jurten Verleih] Jurten und Kohten Reparaturen
 +
* [http://www.bundeskaemmerei.de BdP Bundeskämmerei] - [[BdP]]-Ausrüster: volles Tortuga-Sortiment
 +
* [http://www.ruesthaus.de Rüsthaus Sankt Georg] - [[DPSG]]-Ausrüster: volles Tortuga-Sortiment
 +
* [http://www.mongolische-jurten.de Mongolische Jurten] (Informationen und Verkauf)
  
[[Category:Zelte]]
+
[[Kategorie:Schwarzzelt]]

Aktuelle Version vom 15. Januar 2014, 15:18 Uhr

Einfache Jurte mit improvisiertem Dach

Eine Jurte (türkisch: Yurt = Heim) ist ein in der deutschen Jugendbewegung sehr beliebtes, zerlegbares Feuerzelt aus schwarzen Planen. Aus diesem Grund gehört sie zur Gruppe der Schwarzzelte.

Die Jurte kann als Schlaf-, aber auch als Aufenthaltszelt benutzt werden und ist aufgrund der Möglichkeit, im Inneren ein Feuer zu machen, auch dazu geeignet, bei kälteren Temperaturen zu zelten.

Aufbau

Eine Jurte besteht aus Jurtendach und Quadrat- oder Rechtecksplanen als Seitenteile, die mit einer Knüpftechnik und anschließendem Abspannen regendicht verbunden werden.

Das Dach wird zusammengeknotet aus sechs Kohtenplanen, die miteinander verbunden eine zwölfeckige Fläche mit Loch in der Mitte bilden.

Es gibt allerdings auch Jurtendächer, die aus einem Stück bestehen und nicht geknüpft werden müssen.

Material

...für eine Standardjurte, wie sie hier beschrieben wird:

Aufbauanleitung (kurz)

Diese Aufbauanleitung ist eine auf das Nötigste reduzierte Zusammenfassung der langen Version. Sämtliche Tipps fehlen hier, es wird nicht auf Arbeitsschritte genauer eingegangen. Beim ersten Aufbauen also am Besten die ausführlichere Anleitung lesen und die Kurzversion hier als Erinnerungsleitfaden vor dem nächsten Aufbauen benutzen...

1. Jurtendach küpfen

2. Jurtendach aufstellen

  • Dach ausgebreitet auf den Boden legen.
  • Gleichmäßig anheben.
  • Ecken mit Stangen fixieren und mit Abspannschnüren nach außen hin abspannen.

3. Jurtendach abspannen

  • Ein- oder Dreibein in der mittleren Öffnung des Daches aufbauen.
  • Jurtenspinne in der Mitte des Daches befestigen,
  • Dach mit Seil an Spinne und Umlenkung an Spitze der Mittelstange nach oben ziehen und damit spannen.

4. Seitenteile befestigen

  • An vorgesehenen Stellen zusammenknüpfen. Offene Naht nach innen.

Personenzahl zum Aufbauen

  • Innerer Kern aus 5–6 Leute
  • Maximalzahl von 13 Leuten verfügbar

Die 5–6 Leute kümmern sich um das eigentliche Aufstellen und werden später in Gruppe 1 und Gruppe 2 eingeteilt. Sie gehören aber auch zu den 13 Personen der Maximalanzahl. Die Maximalanzahl wird optimaler weise dann gebraucht, wenn das Dach vom Boden hochgehoben wird und die Seitenstangen an den Ecken befestigt werden. Es sollten dann an jeder Ecke eine Person stehen (12) und ein Koordinator (13) die ganze Aktion abstimmen. Bei einem eingespielten Team kann auf Letzteren aber auch verzichtet werden.

Alternative Aufbauanleitung (kurz)

Eine alternative Vorgehensweise besteht darin mit Hilfe von Schnüren die Positionen der Seitenstangen und Heringen festzulegen (bei Regen werden in dieser Phase die Planen nicht nass). Dann werden die Seitenwände aufgestellt - die Seitenwände auf die Seitenstangen gehängt und locker abgespannt. Danach werden die Dachplanen eingehängt, die Regenleisten geschlossen. Die Seitenstangen werden auf senkrechten Stand kontrolliert und ggf. senkrecht eingestellt. Bedarfsweise wird eine Rauchlochabdeckung aufgesetzt und schließlich wird die Jurte nach oben gespannt. Zuletzt werden die Planen miteinander verbunden. Personalbedarf nur eine Person. Näheres siehe Link - Alternative Aufbauanleitung.


Optionales

Boden

Handelt es sich bei der Jurte um eine Jurte zum Schlafen, kann ohne weiteres ein ausreichend großer Zeltboden in der Jurte ausgebreitet werden. Das geht auch noch, nachdem die Mittelstange(n) steht, die hebt man dazu einfach mit ein bis zwei Mann an und schiebt den Boden drunter durch.

Dreibein

Anstelle einer Mittelstange kann auch ein Dreibein zum Aufbauen benutzt werden. Das bietet sich besonders an, wenn es vorgesehen ist, in der Jurte ein Feuer (z.B. in einer Feuerschale) zu machen. Das Dreibein kann ganz normal geknotet werden, sollte aber in der Mitte eine Schlaufe oder Seilrolle herunter hängen haben, durch die wieder das Seil der Jurtenspinne gefädelt wird. Auch ist beim Aufstellen mit Dreibein zu beachten, dass idealer weise das Dreibein aufgestellt wird, bevor die Jurtenspinne befestigt wird; die Spinne sollte durch das Dreibein hindurch gelegt werden. Achtet auch darauf, dass die Verteilung der Stangen des Dreibeins in den sechstel Kreisabschnitten der Jurtenspinne gleichmäßig verteilt sind. Wenn ihr diesen Weg wählt, schaut, dass beim Aufstellen des Dreibeins bereits ein Seil in der Seilrolle hängt, welches dann an der Spinne befestigt und diese daran hochgezogen wird.

Außendreibein
Jurte, aufgestellt mit Außendreibein

Alternativ zum Dreibein von innen heraus, kann auch ein Dreibein von außen benutzt werden. Der Vorteil dieser Konstruktion ist der Gewinn an Platz im Innenraum. Außerdem besteht weniger Gefahr bei Betrieb des Feuers in der Jurte. Der Nachteil des Außendreibeins ist, dass wesentlich längere Stangen für das Dreibein benötigt werden. Zudem müssen die Stangen einen ausreichenden Durchmesser haben, damit sie unter Last nicht knicken. Dadurch ist das Außendreibein deutlich schwerer, das Aufstellen (aufgrund der erhöhten Größe) schwieriger und so für Junggruppen nur bedingt geeignet. Ist kurzes Holz, wenig Erfahrung oder Mut, wenig Platz oder Zeit vorhanden, sollte auf die Innendreibeinvariante zurückgegriffen werden. Sonst ist die Außendreibein die bessere Lösung.

Verlängerung (vertikal)

Die Seitenteile, also die Jurtendoppelplanen oder Viereckzeltplanen können vertikal verlängert werden um eine höhere Aufstellhöhe zu erreichen. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Fensterplanen
    • Entweder aus Gaze, besser bekannt als Fliegengitter. Ein winddurchlässiger grobmaschiger Stoff, der neben Licht auch frische Luft spendet. Aber auch Kalte. Diese gibt es auch mit einem Baumwollüberzug.
    • oder aus einfachem PVC. Dieses ist windundurchlässig, sorgt aber für zusätzliches Licht in der Jurte.
  • zweites Seitenteil. Es kann einfach eine zweite Bahn Seitenteile übereinander gebaut werden. Aber Achtung, nichts für Anfänger, das grenzt schon an die Profiliga der Lagerbauten.

Alle Teile werden einfach zwischen Dach und Seitenteil geknüpft. Achtet darauf, dass auch die Seitenstangen in ausreichender Höhe vorhanden sind.

Abdeckplane

Mit einer Abdeckplane kann das Loch in der Mitte des Jurtendachs regendicht abgedeckt werden.


Konstruktionen

Theaterjurte mit zwei Theaterbahnen

Aufgrund der modularen Zusammensetzung der Jurte aus Kohtenblättern, Dächern, Halbdächern, Theaterbahnen, Fensterplanen und Rechteck- bzw. Vierecksplanen lassen sich ganz verschiedene Jurtenkonstruktionen realisieren.

Im Zuge der Lagerbauten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Lagern und Transportieren

  • Für die Lagerung und den Transport des Jurtenzubehörs (Seitenstangen, Abspannschnüre, Seile, Heringe eignet sich eine Jurtenkiste.

Geschichte

Wortherkunft

Das Wort Jurte (yurt, yourte, yurta) ist dem Türkischen entlehnt und bedeutet:

  • das Gebiet einer speziellen Gruppe ("Territorium")
  • Lagerplatz, Land, Wohnort oder die bekannteste Übersetzung: Heimat

Frühgeschichte

Die Jurte hat schon eine mehr als zweitausendjährige Geschichte hinter sich. Sie wurde früh von den asiatischen Nomaden benutzt, und passte in ihrer Ursprungsform ohne weiteres auf zwei Kamele. Besonders die Mongolen benutzen die Jurte als zentralen Ort, was gesicherte Aufzeichnungen aus dem 6. Jh. n. Chr. belegen. Aber auch in Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan benutzten die herumreisenden Völker die Jurte als Schlaf- und Aufenthaltszelt.

Die mongolische Jurte, wie die klassische Jurte heute aufgrund ihrer starken Verbreitung innerhalb der mongolischen Nomaden genannt wird, besteht aus einem stabilen Holzgrundgerüst und einer Außenhaut, der mongolischen Tradition entsprechend aus Filz. Die modulare Aufbauweise durch Dach und Seitenteile benötigte man damals nicht. Den Filz gewannen die Mongolen meist aus eigener Herstellung. Durch die besondere Dichte der Fasern des Filzes wurde es in der beheizten Jurte nie kalt oder nass. Der Filz ist noch winddichter als moderner Jurtenstoff, gleichzeitig aber auch schwerer. Einer der bekanntesten Jurtenbenutzer war wohl Dschingis Kahn.

Auch heute noch ist die mongolische Jurte von Tradition geprägt. So ist jeder Platz in der Jurte genau einer Aufgabe und einem Benutzer zugeteilt. Der Herr der Jurte sitzt z.B. meistens gegenüber des Eingangs, um den größtmöglichen Überblick zu haben. Wird einem Fremden ein Platz an seiner Seite angeboten, so ist das als Ehrenzuweisung zu verstehen.

Innerhalb der Jurte wurde früher ein offenes Feuer als Wärmequelle und zum Kochen benutzt. Heutzutage ist diese allerdings einem Ofen mit Kaminrohr gewichen.

Neben den im Land verteilt lebenden, noch immer nomadischen Mongolen gibt es auch verstädterte Mongolen, die in Vorstädten immernoch in Jurten hausen. So entstehen mit Hintergrund von Wolkenkratzer und Großwohnblocks idyllisch anmutende Zeltstädte.

Die nomadischen Lappen benutzten anstelle der Jurte eine alte Form der Kohte.

Neuzeit

1928 entdeckte Eberhard Koebel (tusk), gründer der "deutschen autonomen jungenschaft" (dj.1.11). aus der bündischen Jugend, die Idee der Kohte von den Lappen neu und entwickelte sie weiter. Er gilt als Begründer der modernen Jurte und erfand außerdem noch die Jungenschaftsjacke. Koebel entwickelte die Kombinationsmöglichkeit und die modulare Aufbauweise von der modernen Kohte und Jurte. Während der Nazi-Herrschaft, 1934 bis 1945, waren Kohte und Jurte verboten. Sie galten als Ausdruck der Lebensweise und Geisteshaltung der Bündischen, deren Individualismus und Streben nach Selbstbestimmtheit der nationalsozialistischen Gleichschaltung der Jugend zuwider lief. Selbst der Besitz eines Schwarzzeltes war strafbar.

Ab 1946 entdeckten die Pfadfinder die neue Jurte und die neue Kohte für ihre Zwecke und benutzten sie seitdem immer häufiger.

Die Pfadfinder gelten mittlerweile als Hauptnutzer der modernen Jurte.

Weblinks