Kocher: Unterschied zwischen den Versionen
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*[http://wings.interfree.it/html/main.html Kocherbauableitungen] | *[http://wings.interfree.it/html/main.html Kocherbauableitungen] | ||
*[http://www.amelunxen.onlinehome.de/drofaq/kocher.html Kocher-FAQ] | *[http://www.amelunxen.onlinehome.de/drofaq/kocher.html Kocher-FAQ] | ||
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Aktuelle Version vom 24. April 2008, 02:18 Uhr
Kocher sind transportierbare Kochgeräte und werden verwendet, um unterwegs Essen zuzubereiten. Es gibt diverse Kocherarten, die für uns Pfadfinder geeignet sind.
Kocherarten
Spirituskocher
Sie sind die einfachsten und am leichtesten zu handhabenden Kocher, und deswegen gut für Pfadfindergruppen geeignet. Spiritus ist ein weitgehend sicherer und ungiftiger Brennstoff, zudem ziemlich billig zu bekommen. Er ist nicht in allen Ländern leicht zu bekommen, und es ist gut wenn man das Wort für Spiritus im Zielland kennt (z.B. ethyl alcohol in England, alcool à brûler in Frankreich, alcohol in Spanien, sprit in Schweden), wobei es oft Überschneidungen mit Genuß-Alkohol als Lebensmittel gibt.
Nachteilig an Spirituskocher ist, daß sie nicht besonders leistungsstark und sehr temperaturabhängig sind. Der Flammpunkt von Spiritus liegt bei 12°C, er läßt sich also bei tieferen Temperaturen nicht mehr direkt entzünden.
Bekanntester und verbreitetster Spirituskocher ist der Trangia.
Gaskocher
Der Gaskocher ist wohl die meistverbreitete Form von Kochern. Er ist einfach in der Handhabung und auch das Nachfüllen gestaltet sich nicht schwierig. Er wird mit Butan, Butan/Propan oder Butan/Propan/Iso-Butan betrieben, das sich in Gaskartuschen in verschiedenen Größen befindet.
Billige Geräte neigen allerdings dazu, daß der Kartuschenhalter beim Kartuschenwechsel wieder auseinanderrutscht. Das aus der dann bereits angestochenen Kartusche ausströmende Gas ist nicht nur brandgefährlich, sondern sorgt auch für starke Vereisungen. Bei niedrigen Temperaturen unter 0°C sollte man auf die Gemischgase zurückgreifen, da das Butan alleine Probleme beim Austreten aus der Kartusche hat und nur schlecht verbrennt.
Benzinkocher
Wegen dem höheren Heizwert des Benzins sind Benzinkocker wesentlich leistungsstärker als Spiritus- und Gaskocher. Viele Benzinkocher erfordern jedoch die Verwendung von besonderem, gereinigten Benzin. Der Betrieb mit Tankstellenbenzin kann wegen der darin enthaltenen Additive zu Problemen wie Verrußen oder verstopfte Düsen führen. In jüngerer Zeit bieten immer mehr Hersteller Geräte an, die für handelsübliches Tankstellenbenzin geeignet sind.
Benzinkocher benötigen einen Überdruck im Tank, der durch Pumpen und / oder Vorheizen hergestellt wird. Durch diesen Bedienungs- und den allgemeinen Wartungsaufwand ist der Benzinkocher schwieriger zu handhaben als Gas- und Spirituskocher. Zudem sind Bestandteile und Verbrennungsprodukte des Benzins gesundheitsschädlich.
Petroleum- und Dieselkocher
Petroleum- und Dieselkocher funktionieren nach demselben Prinzip wie Benzinkocher. Wegen der höheren Flammtemperatur müssen sie aber generell vorgeheizt werden. Vorteilhaft ist die geringere Verdunstungsneigung des Brennstoffs, dagegen hat besonders Diesel einen sehr unangenehmen Duft.
Holzkocher
Der Holzkocher - auch Hobo-Kocher genannt - hat den brillianten Vorteil, daß man kein Brennmaterial mitnehmen muß sondern vor Ort in der Natur sammeln kann. Holzkocher können leicht aus leeren, großen Konservendosen hergestellt werden, indem man an geeigneten Stellen Luft- und Aschelöcher bohrt. Eine stabilere Variante läßt sich aus Rauchrohren von Kaminöfen bauen.
Nachteilig ist die schlechte Regelbarkeit der Holzkocher, so dass sie neben guter Erfahrung im Entzünden und Unterhalten von kleinen Feuern auch ein Mindestmaß an Erfahrung verlangen. Dagegen sind Holzkocher die am meisten Pfadfindermäßige Variante der Kocher.
Ein Holzkocher kann auch als kleiner Feuerkorb zur Schwarzzeltbeleuchtung bzw. -beheizung verwendet werden.
Solarkocher
Diese Art von Kochern benutzt als "Brennstoff" die Sonne. Mit einer speziellen Aluminiumvorrichtung wird in einem Behälter Energie erzeugt, mit der Speisen erwärmt werden können. Als "Kocher unterwegs" eignet sich am besten der Solarkocher, bei dem der Reflektor wie ein Fächer auseinandergeklappt wird und dann einen Parabolspiegel bildet, in dessen Brennpunkt eine Topfaufnahme ist.
Eine andere Variante, die für den Eigenbau gut geeignet ist, ist der Solarofen: Eine Kiste mit Plexiglasdeckel, und innen komplett mit Alufolie verkleidet.
Nachteilig am Solarkocher ist, daß er nur bei Sonnenschein funktioniert (ca. 2 Stunden nach Sonnenaufgang bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang), und daß gerade der Parabolspiegel-Kocher stets neu auf die weiterwandernde Sonne eingestellt werden muß. Daher zählt der Solarkocher mehr als Spielerei.
Abgrenzung
Im Gegensatz zu Kocher gibt es die Kochstellen, die mehr oder weniger fest vor Ort installiert sind. Hier gibt es viele Überschneidungen bei der Funktionsweise und Brennstoff. Kochstellen sind aber größer, schwerer und leistungsfähiger als Kocher.
Sicherheitshinweise
- Nicht in kleinen, geschlossenen Räumen (Zelten) betreiben, wenn keine ausreichende Sauerstoffzufuhr von außen sichergestellt ist.
- Allgemein das Kochen in Zelten vermeiden (Gefahr durch Umstürzen, Verpuffungen, Stichflammen).
- Vor Inbetriebnahme des Kochers die Funktionalität und Sicherheit überprüfen. Besonders auf fest sitzende Leitungen und Ventile achten, Leckagen können verheerende Folgen haben!
- Kocher nur auf geeignetem Untergrund betreiben. Er darf nicht brennbar sein und muß einen stabilen Stand des Kochers inklusive gefülltem Kochtopf sicherstellen.
- Kocher niemals unbeaufsichtigt betreiben, auch nicht für kurze Zeit.
- Löschmaterial, z.B. Löschdecke, bereithalten. Kocher mit flüssigen Brennstoffen und Fettbrände nicht mit Wasser löschen!
- Wilde Spielereinen um oder am Kocher müssen dringend unterlassen werden!
- Reparaturen nur von erfahrenen Leuten durchfühen lassen, besonders an Benzin-, Diesel-, Petroleum- und Gaskochern. Auf keinen Fall "Rumbasteln"!
Siehe auch
Selbstbauvarianten:
- Dosenkocher (für Spiritus-Betrieb)
- Holzkocher
- Solarkocher