Heliand-Pfadfinderschaft: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Verfasst ist die HP als Arbeitsbereich des Evangelischen Jugendwerks Hessen e.V. (EJW Hessen). Sie hat circa | + | Verfasst ist die HP als Arbeitsbereich des Evangelischen Jugendwerks Hessen e.V. (EJW Hessen). Sie hat circa 400 Mitglieder in 14 Sippe (Gemeindegruppen). |
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== Geschichte der Pfadfinderschaft == | == Geschichte der Pfadfinderschaft == | ||
− | Die Ursprünge der HP liegen in den Frankfurter Bibelkränzchen (BK), 1898 von Albert Hamel gegründet, die bereits 1901 Lager organisierten und Stilelemente wie Hut und Gürtel und den [[Speersport]] einführten. 1911 wurde eine eigene [[Pfadfinder]]-Abteilung gegründet. Sie gehörte dem gerade entstandenen [[Deutscher Pfadfinderbund | + | Die Ursprünge der HP liegen in den Frankfurter Bibelkränzchen (BK), 1898 von Albert Hamel gegründet, die bereits 1901 Lager organisierten und Stilelemente wie Hut und Gürtel und den [[Speersport]] einführten. 1911 wurde eine eigene [[Pfadfinder]]-Abteilung gegründet. Sie gehörte dem gerade entstandenen [[Deutscher Pfadfinderbund|Deutschen Pfadfinderbund]] an, der die in England durch [[Robert Baden-Powell|Baden-Powell]] gegründete Pfadfinderbewegung in Deutschland etablierte. |
− | Die BK-Pfadfinder traten 1923 unter der Leitung von Paul Both in die [[Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands | + | Die BK-Pfadfinder traten 1923 unter der Leitung von Paul Both in die [[Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands|Christliche Pfadfinderschaft]] (CP) ein, hoben sich aber mit einer eigenen [[Kluft|Tracht]] bewusst von ihr ab. Die Frankfurter Bibelkränzchen schlossen sich 1932 mit dem dortigen [[CVJM]] und dem Wartburg-Verein zusammen und gründeten das evangelische Jungmännerwerk (EJW) Frankfurt. Da die CP zu dieser Zeit ihre Eigenständigkeit stärker betonte und sich an einigen Orten von der gemeindlichen Arbeit verselbständigte, verließen die EJW-Pfadfinder 1932 die CP und bildeten unter dem Namen Eichenkreuz-Sturmschaft eine eigene Pfadfinderorganisation. Diese wurde schon im September 1933 in die Hitler-Jugend überführt, mit der Hoffnung auf eine jugendmissionarische Durchdringung der HJ-Gruppen Frankfurts. Das erwies sich jedoch spätestens mit der allgemeinen Eingliederung der evangelischen Jugend im Dezember 1933 als Fehlschlag. Nach der Einschränkung der kirchlichen Jugendarbeit durch das NS-Regime wurde zur Erhaltung der Jugendarbeit des EJW 1934 eine eigene Mitarbeiterschaft gegründet. 1937 entstand Haus Heliand in Oberursel-Oberstedten als eigenes Freizeit- und Schulungsheim und aus dem innersten Führungskreis die Heliand-Bruderschaft. 1943 wurde Paul Both, nach einigen kritischen Zeilen in einem Soldatenrundbrief wegen Wehrkraftzersetzung verhaftet. Nach einem halben Jahr Haft wurde er schwer krank wieder entlassen. |
− | Nach seiner Genesung versammelte Paul Both 1946 die überlebenden Mitglieder der Bruderschaft und gründete das EJW und die Pfadfinderschaft unter dem Namen Heliand-Pfadfinderschaft neu. Das EJW schloss sich 1954 dem [[CVJM-Westbund | + | Nach seiner Genesung versammelte Paul Both 1946 die überlebenden Mitglieder der Bruderschaft und gründete das EJW und die Pfadfinderschaft unter dem Namen Heliand-Pfadfinderschaft neu. Das EJW schloss sich 1954 dem [[CVJM]]-Westbund an. Als Paul Both 1966 starb, standen nun große demokratische Veränderungen an und die Führungsverantwortung ging in den folgenden Jahren immer stärker auf den Stammesführerkreis und den „Großen Führerkreis“ aller Gruppenverantwortlichen über. |
− | 1971 begann das EJW mit der Mädchenarbeit und in der Folge änderte es seinen Namen in „evangelisches Jugendwerk Hessen“. Aber erst 1989 entstand mit der | + | 1971 begann das EJW mit der Mädchenarbeit und in der Folge änderte es seinen Namen in „evangelisches Jugendwerk Hessen“. Aber erst 1989 entstand mit der [[Heliand-Mädchenpfadfinderschaft]](HMP) (heute '''Heliand-Pfadfinderinnenschaft''') ein zum ejw Hessen gehörender eigener Mädchenverband, der eng mit der Heliand-Pfadfinderschaft zusammenarbeitet. |
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+ | Der Name Heliand bezieht sich auf die altsächsische Evangelienharmonie gleichen Namens aus dem 9. Jahrhundert. | ||
− | + | Anders als in anderen Pfadfinderschaften, steht der Begriff Sippe in der Heliand-Pfadfinderschaft für die Gruppen einer Gemeinde. Der Stamm bezeichnet einen Zusammenschluss mehrerer Sippen einer Region. | |
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+ | | Stamm VII || Walluf<br/>Wiesbaden-Walkmühltalanlagen<br/>Wiesbaden-Kohlheck | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Stefan Wiesner (Hrsg.): ''Farbspuren: Bilder aus dem Leben der Heliand-Pfadfinderschaft''. Evangelisches Jugendwerk Hessen, Frankfurt am Main 2002 | * Stefan Wiesner (Hrsg.): ''Farbspuren: Bilder aus dem Leben der Heliand-Pfadfinderschaft''. Evangelisches Jugendwerk Hessen, Frankfurt am Main 2002 | ||
* Stefan Wiesner (Hrsg.): ''Weit sind die Wege: 50 Jahre Heliand-Pfadfinderschaft; 1946–1996''. Evangelisches Jugendwerk Hessen, Frankfurt am Main 1996 | * Stefan Wiesner (Hrsg.): ''Weit sind die Wege: 50 Jahre Heliand-Pfadfinderschaft; 1946–1996''. Evangelisches Jugendwerk Hessen, Frankfurt am Main 1996 | ||
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+ | == Weblinks == | ||
+ | [http://www.heliand-pfadfinderschaft.de// Heliand-Pfadfinderschaft] |
Aktuelle Version vom 17. April 2016, 01:02 Uhr
Heliand-Pfadfinderschaft | |
Staat: | Deutschland |
Anzahl Mitglieder: | ca. 400 |
Gründung: | 1898 Gründung des Frankfurter Bibelkränzchen 1911 erste Pfadfinderarbeit |
Hauptsitz: | Frankfurt am Main |
Vorstand: |
Joachim Schlüter |
Mitgliedschaften: | ejw |
Die Heliand-Pfadfinderschaft (HP) ist ein evangelischer Pfadfinderbund in Hessen. Sie sieht sich in der Tradition der internationalen Pfadfinderbewegung und der deutschen Jugendbewegung, obwohl sie nicht Mitglied der World Organization of the Scout Movement ist.
Verfasst ist die HP als Arbeitsbereich des Evangelischen Jugendwerks Hessen e.V. (EJW Hessen). Sie hat circa 400 Mitglieder in 14 Sippe (Gemeindegruppen).
Geschichte der Pfadfinderschaft
Die Ursprünge der HP liegen in den Frankfurter Bibelkränzchen (BK), 1898 von Albert Hamel gegründet, die bereits 1901 Lager organisierten und Stilelemente wie Hut und Gürtel und den Speersport einführten. 1911 wurde eine eigene Pfadfinder-Abteilung gegründet. Sie gehörte dem gerade entstandenen Deutschen Pfadfinderbund an, der die in England durch Baden-Powell gegründete Pfadfinderbewegung in Deutschland etablierte.
Die BK-Pfadfinder traten 1923 unter der Leitung von Paul Both in die Christliche Pfadfinderschaft (CP) ein, hoben sich aber mit einer eigenen Tracht bewusst von ihr ab. Die Frankfurter Bibelkränzchen schlossen sich 1932 mit dem dortigen CVJM und dem Wartburg-Verein zusammen und gründeten das evangelische Jungmännerwerk (EJW) Frankfurt. Da die CP zu dieser Zeit ihre Eigenständigkeit stärker betonte und sich an einigen Orten von der gemeindlichen Arbeit verselbständigte, verließen die EJW-Pfadfinder 1932 die CP und bildeten unter dem Namen Eichenkreuz-Sturmschaft eine eigene Pfadfinderorganisation. Diese wurde schon im September 1933 in die Hitler-Jugend überführt, mit der Hoffnung auf eine jugendmissionarische Durchdringung der HJ-Gruppen Frankfurts. Das erwies sich jedoch spätestens mit der allgemeinen Eingliederung der evangelischen Jugend im Dezember 1933 als Fehlschlag. Nach der Einschränkung der kirchlichen Jugendarbeit durch das NS-Regime wurde zur Erhaltung der Jugendarbeit des EJW 1934 eine eigene Mitarbeiterschaft gegründet. 1937 entstand Haus Heliand in Oberursel-Oberstedten als eigenes Freizeit- und Schulungsheim und aus dem innersten Führungskreis die Heliand-Bruderschaft. 1943 wurde Paul Both, nach einigen kritischen Zeilen in einem Soldatenrundbrief wegen Wehrkraftzersetzung verhaftet. Nach einem halben Jahr Haft wurde er schwer krank wieder entlassen.
Nach seiner Genesung versammelte Paul Both 1946 die überlebenden Mitglieder der Bruderschaft und gründete das EJW und die Pfadfinderschaft unter dem Namen Heliand-Pfadfinderschaft neu. Das EJW schloss sich 1954 dem CVJM-Westbund an. Als Paul Both 1966 starb, standen nun große demokratische Veränderungen an und die Führungsverantwortung ging in den folgenden Jahren immer stärker auf den Stammesführerkreis und den „Großen Führerkreis“ aller Gruppenverantwortlichen über.
1971 begann das EJW mit der Mädchenarbeit und in der Folge änderte es seinen Namen in „evangelisches Jugendwerk Hessen“. Aber erst 1989 entstand mit der Heliand-Mädchenpfadfinderschaft(HMP) (heute Heliand-Pfadfinderinnenschaft) ein zum ejw Hessen gehörender eigener Mädchenverband, der eng mit der Heliand-Pfadfinderschaft zusammenarbeitet.
Besonderheiten
Heliand-Pfadfinder tragen als Pfadfindertracht ein grünes Hemd und ein rostrotes, blaues oder gelbes Halstuch.
Der Name Heliand bezieht sich auf die altsächsische Evangelienharmonie gleichen Namens aus dem 9. Jahrhundert.
Anders als in anderen Pfadfinderschaften, steht der Begriff Sippe in der Heliand-Pfadfinderschaft für die Gruppen einer Gemeinde. Der Stamm bezeichnet einen Zusammenschluss mehrerer Sippen einer Region.
Übersicht über die Stämme
Stamm | Orte der Sippen |
---|---|
Stamm I | Frankfurt Seckbach Frankfurt Bornheim |
Stamm II | Darmstadt Frankfurt Sachsenhausen Hanau |
Stamm III | Frankfurt Nordend Frankfurt Rödelheim |
Stamm IV | Frankfurt Nieder-Eschbach Frankfurt Niederursel Frankfurt Dornbusch |
Stamm V | Seulberg |
Stamm VI | Butzbach Gießen |
Stamm VII | Walluf Wiesbaden-Walkmühltalanlagen Wiesbaden-Kohlheck |
Literatur
- Stefan Wiesner (Hrsg.): Farbspuren: Bilder aus dem Leben der Heliand-Pfadfinderschaft. Evangelisches Jugendwerk Hessen, Frankfurt am Main 2002
- Stefan Wiesner (Hrsg.): Weit sind die Wege: 50 Jahre Heliand-Pfadfinderschaft; 1946–1996. Evangelisches Jugendwerk Hessen, Frankfurt am Main 1996