Michael Jovy: Unterschied zwischen den Versionen

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Ende 1939 verhaftete die Gestapo die Mitglieder der Jovy-Gruppe. 1940 und 1941 wurden sie wegen '''"bündischer Umtriebe"''' und "Vorbereitung zum Hochverrat" angeklagt. Michael Jovy war der Hauptangeklagte; er wurde zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Ab 1944 Strafbataillon 999 (offiziell als Bewährungseinheit bezeichnet).Von hier gelang ihm am 1. November 1944 die Flucht.
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Im Frühjahr 1939 fielen die Jugendlichen der Polizei während eines Auftritts des Don-Kosaken-Chor's auf. Ihre Aktivitäten wurden beobachtet. Ende 1939 verhaftete die Gestapo die Mitglieder der Jovy-Gruppe. 1940 und 1941 wurden sie wegen '''"bündischer Umtriebe"''' und "Vorbereitung zum Hochverrat" angeklagt. Michael Jovy war der Hauptangeklagte; er wurde zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Ab 1944 Strafbataillon 999 (offiziell als Bewährungseinheit bezeichnet). Von hier gelang ihm am 1. November 1944 die Flucht. Die Mitglieder Edgar Lohner und Helmut Giesen vom Volksgerichtshof zu drei bzw. zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, dann Strafbataillon; Giesen fällt 1944
  
  

Version vom 2. Mai 2012, 14:35 Uhr

Ernst Michael Jovy, (* 9. März 1920 in Gladbeck; † 19. Januar 1984 in Rom) Fahrtenname meik, war ein deutscher Führer bündischer Jugendgruppen und später im diplomatischen Dienst tätig.

Er war während des Dritten Reiches Mitglied einer oppositionellen Jugendgruppe in Bonn. Wie viele andere bündische Gruppen suchten die elf Jugendlichen einen Weg aus den Zwängen der NS-Diktatur und der HJ zu finden. Nach dem Vorbild der verbotenen "deutschen jungenschaft vom dj.1.11" entwickelte sich eine eigene bündische Gruppenkultur.

Auf Fahrten nach Frankreich trafen die Jugendlichen Mitglieder des Exilwiderstandss um Karl Otto Paetel. Er stieß unter den Gruppenmitglieder Diskussionen an, bei den Jugendlichen entwickelte sich ein politisches Bewusstsein.

Verfolgung

Im Frühjahr 1939 fielen die Jugendlichen der Polizei während eines Auftritts des Don-Kosaken-Chor's auf. Ihre Aktivitäten wurden beobachtet. Ende 1939 verhaftete die Gestapo die Mitglieder der Jovy-Gruppe. 1940 und 1941 wurden sie wegen "bündischer Umtriebe" und "Vorbereitung zum Hochverrat" angeklagt. Michael Jovy war der Hauptangeklagte; er wurde zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Ab 1944 Strafbataillon 999 (offiziell als Bewährungseinheit bezeichnet). Von hier gelang ihm am 1. November 1944 die Flucht. Die Mitglieder Edgar Lohner und Helmut Giesen vom Volksgerichtshof zu drei bzw. zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, dann Strafbataillon; Giesen fällt 1944


Nach 1945 wurde Jovy wieder an führender Stelle in der Bündischen Bewegung in Köln aktiv.

Nach dem Krieg studierte er Geschichte, Philosophie und Öffentliches Recht an der Universität zu Köln. Jovy war zusammen mit Walter Scherf besonders aktiv beim Aufbau einer Nachkriegsjungenschaft und gab jugendbewegte Zeitungen heraus. Nach seiner Dissertation im Jahr 1952 zum Thema „Jugendbewegung und Nationalsozialismus“, nahm er seine Tätigkeit im diplomatischen Dienst auf. Eine weitere Betätigung in der Jugendbewegung erschwerte sich dadurch.

Jovy war unter anderem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Guyana (ab 1966), im Sudan (bis 1977), in Algier (1977–1979) und in Bukarest (1980), später auch Gesandter in Rom.


Am 19. Januar 1984 verstarb Jovy in Rom.

Publikationen

  • Jugendbewegung und Nationalsozialismus : Zusammenhänge u. Gegensätze ; Versuche. Klärung / Michael Jovy. - Muenster : Lit-Verlag., 1984. - XIV, 215 S.; (ger / dt.)

Reihe: (Geschichte der Jugend ; 6) ISBN 3-88660-017-3

Literatur

  • Arno Klönne: Ein Leben aus dem Widerspruch – Michael Jovy (1920–1984) in: Jahrbuch des Archivs der Jugendbewegung, Bd. 15, Burg Ludwigstein 1984/1985

Weblinks