Stamm Ägypten-Straßlach/Kloster Schäftlarn

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Stamm Ägypten-Straßlach/Kloster Schäftlarn
Logo der DPSG
Name: Stamm Ägypten
Ort: 82065 Baierbrunn
Bundesland: Bayern
Verband: DPSG
Diözesanverband: DPSG DV München-Freising
Bezirk: DPSG Bezirk Oberland
Status: Stamm
Webseite:
Karte: Ort des Stammes in Deutschlandkarte
Stamm Ägypten-Straßlach/Kloster Schäftlarn
Logo der KPE
Name: Ägypten-Kloster Schäftlarn (1990–1996)
Ort: Kloster Schäftlarn/Penzberg
Bund: KPE
Land: KPE Land Bayern
Gau: KPE Gau –
Status: Stamm
Karte: Nicht vorhanden

Die Stammesgeschichte bis zur Spaltung

Der Stamm Ägypten wurde 1979 als „Stamm Ägypten-Straßlach" in Hailafing von Christoph Sellmaier, Dominik Mayer-Lauingen, Udo Steinhörster und weiteren Freunden gegründet. Der erster Sippenwimpel zeigt ein Mankei. Ein Kothenlager im Winter wird zum frühen Härtetest. Nach eingehender Prüfung des eigenen pfadfinderischen Standortes wurde 1980 aufgrund ihrer katholischen Ausrichtung die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) als zukünftiger Verband gewählt. Der DPSG-Bezirk des Stammes Ägypten-Straßlach mit der Nummer 13/02/14 bleibt bis zur Gebietsreform München-Ost. Das DPSG-Pfadfindergesetz von 1949 sowie das dazugehörige alte Versprechen der DPSG werden zur Grundlage des Stammes. Zudem wird ein altes DPSG-Banner aus der Zeit vor 1965 angeschafft. Pfadfinderhut, blaue Jungenschaftsbluse sowie Schwarzzelte gehören von Anfang an zur äußerlichen Grundausstattung. An Schulterklappen und Leiterbändern wird auch nach deren Abschaffung in der DPSG (1982) bis 1991 festgehalten. Im von Christoph Sellmaier gestalteten Stammesstempel wird der traditionelle Anspruch mit dem Begriff „Stammesführer“ ebenfalls deutlich.

Im Gegensatz zu einer Verlautbarung im Pfarrbrief für den Pfarrverband Schäftlarn von Ostern 2018, S. 16, hat Mechthild Dobe laut der weit zurückreichenden Stammesunterlagen keine wie auch immer geartete Tätigkeit im alten Stamm Ägypten-Straßlach wahrgenommen. Ihre tatsächliche Zugehörigkeit bedarf daher noch einer Prüfung! Eine Meldung auf der Diskussionsseite hier wäre hilfreich. Falls sie aktiv war, ist sie schon früh aus dem Stamm ausgeschieden. Im Gegensatz dazu war die ebenfalls im Artikel genannte Barbara Sellmaier von 1983 bis 1987 auf allen Stammessommerlagern anwesend. In der Frühphase sind neben Barbara noch die beiden Leiter Dorothea und Martin als weitere Führungskräfte in Straßlach bekannt und waren zuletzt 1983 an Lagern beteiligt. Holger Jürgenliemk hat zudem nicht nur Gruppen geleitet, sondern war langjähriger Stammesführer der beiden Trupps in Penzberg und Kloster Schäftlarn.

1980 Der Stamm, der nun acht Pfadfinder umfaßt, beteiligt sich an der Sanierung und Restaurierung einer Waldkapelle.

1981 Nach zähen Verhandlungen mit dem Internat des Gymnasiums Kloster Schäftlarns Gründung eines Ablegers im Kloster. Zunächst finden die Gruppenstunden in wechselnden Klassenzimmern statt; später erhält der Stamm eine dauerhafte Bleibe, das spätere Truppheim St. Juliana gegenüber der Klosterkirche. Nachdem der Klosterstamm rund 10 Jahre zuvor eingegangen war, gibt es nun erstmals wieder Georgspfadfinder in Schäftlarn. Die lange Tradition, welche in den frühen 1930er Jahren begann, wird damit fortgeschrieben. Das 3. Stammessommerlager bleibt speziell durch die Paratyphus-Infektion der meisten Teilnehmer, ausgelöst durch von Bauern vergiftetes Bachwasser, lebhaft in Erinnerung. Im Mai 1981 sind 37 Pfadfinder im Stamm aktiv.

1982 Die erste Stammesversammlung mit bayerischen Volkstanzeinlagen der Pfadfinder findet im Sommer 1982 auf dem (heute) alten Sportplatz des Kloster Schäftlarns statt. Der Trupp St. Juliana (Kloster Schäftlarn) hatte zu diesem Zeitpunkt drei Jungsippen sowie eine Sippe. Vom 31.08. bis 12.09.1982 findet das von Hailafing aus per Fahrrad und VW-Begleitbus (T2) erreichte 4. Stammessommerlager in Schambach/Altmühltal statt. In einer dreitägigen Kundschaft mit Aufgabenstellung marschieren die Sippen selbständig nach Riedenburg (auf der Burg Falknereivorfführung) suchen eine prähistorischen Wohnhöhle auf und gelangen über Kloster Weltenburg (Brauereiführung mit dem Abt) zu den sehr gut erhaltenen Wallanlagen des keltischen Oppidums Alkimoennis und zur Befreiungshalle in Kehlheim. Kehlheim und dessen Freibad werden besucht; dann geht es auf den Rückweg. Von 1982 bis 1989 bricht der Stamm jährlich zusätzlich zu jeweils einwöchigen Osterwanderlagern auf. Im Juni 1982 umfaßt der Stamm 48 Mitglieder.

1983 Zwischen dem 05. bis 09.04.1983 wird das alljährliche Osterwanderlager abgehalten. Der Weg führt von Kloster Schäftlarn über die Pupplinger Au und den Loisach-Isar-Kanal nach Wolfratshausen-Waldram (Übernachtung an der Isar vom 5. auf den 6. April). Von dort geht es über Eurasburg in ein Waldstück bei Ambach (Übernachtung an der Isar vom 6. auf den 7. April). Von Ambach aus fahren die Pfadfinder mit dem Schiff nach Starnberg und weiter mit dem Zug nach Tutzing. Der folgende Marsch führt von dort nach Kerschlach (Übernachtung in der Tenne des Guts Kerschlach vom 7. auf den 8. April) und endet im Kloster Andechs. Dort findet am 9. April eine Versprechensfeier statt.

Vom 29.08. bis 10.09.1983 findet das per Fahrrad und VW-Begleitbus (T2) erreichte 5. Stammessommerlager im Gießenbachtal bei Kiefersfelden statt. Höhepunkte sind die unterschiedlichen aufwendigen Lagergroßbauten mit dem reichlich vorhandenen Holz sowie das Abklettern von Wasserfällen und eine Bergwanderung. Im Winterlager gewinnt der Stamm zum ersten Mal das Klondike-Derby der Boy Scouts of America (BSA) bei Garmisch-Partenkirchen, bei dem von den Teilnehmern Überlebenstechniken abverlangt werden. Zwischen 1983 bis 1994 pilgert der Stamm jedes Jahr zu Pfingsten drei Tage lang von München nach Altötting. Auf diesen Pilgerreisen lernen die Ägypter die Pfadfinderinnen der KPE Maria Schutz aus Pasing kennen. Im März des Jahres hat der Stamm mit 52 Aktiven seine bis heute (2007) höchste Mitgliedszahl erreicht.

1984 Vom 03.09. bis 15.09.1984 findet das per Fahrrad und unserem VW-Begleitbus (T2) erreichte 6. (regenreiche) Stammessommerlager auf dem DPSG-Zeltplatz am Forggensee statt. Neben einer nächtlichen Bootsfahrt auf dem See wird in einer weiteren Nacht Füssen und - mit Hilfe eines Enterhakens - die Burg "besichtigt". Im Winterlager gewinnt der Stamm zum zweiten Mal das Klondike-Derby der Boy Scouts of America (BSA) bei Garmisch-Partenkirchen. Duch Schließung einer Wölflingsmeute und eines Jungpfadfindertrupps aufgrund fehlenden Leiternachwuchses gehören im Juni 1984 nur noch 29 Mitglieder dem Stamm an. In den Monaten September ’85 bis Februar ’86 liegt die Zahl wieder bei 32 Stammesangehörigen.

Im gleichen Monat findet vom 01.11. bis 03.11. eine Herbstfahrt ins Rofangebirge nach Tirol statt. Die Nächte auf einer Alm – ohne Leitungswasser und Strom – werden durchgesungen. Eine leichte Wanderung zum Roßkopf gehört zum Programm.

1985 Erstmals nehmen Stammesmitglieder an einem Woodbadge-Vorbereitungskurs (WBVK) teil, der vom 30.03. - 05.04. im DPSG-Pfadfinderheim Lindersberg bei Ebermannstadt vom DPSG-Diözesanverband München-Freising abgehalten wird. Das 7. Stammessommerlager findet als Großfahrt mit zwei Kleinbussen durch Ober- und Mittelitalien statt. Unter anderem werden der Trasimenische See, das Tyrrenische Meer, Pisa und der Gardasee angesteuert. Der Trupp in Straßlach stellt mangels Leiternachwuchses seine Arbeit ein. Im Juni 1985 fällt die Mitgliederzahl auf 22 Aktive. Der Jahrestiefststand wird mit 19 Pfadfindern im November 1985 erreicht.

1986 Das diesjährige Osterwanderlager begann am 01.04.1986 und sollte weit durch das obere Ammertal führen. Aufgrund des anhaltenden Regens und der weitgehend aus Wölflingen bestehenden Mannschaft bricht C. Sellmaier das von anhaltenden Schlechtwetterfronten begleitet Wanderlager bereits am 04.04. ab.

Vom 31.08. bis 12.09.1986 findet das mit dem VW T2 erreichte 8. Stammessommerlager in der Fränkischen Schweiz statt. Zum Programm gehört der professionelle Einstieg in unterschiedliche Höhlen. Im Sommer 1986 wird von Holger Jürgenliemk ein Ableger des Stammes in Penzberg gegründet; der Trupp Christkönig, welcher ein eigenes Heim in der Pfarrgemeinde bezieht. Der Stamm umfaßt im Juli 1986 durch die Neugründung des Trupps in Penzberg wieder 45 Pfadfinder.

1987 Das 9. Stammessommerlager findet bei Beucherling an der Regen (Niederbayern) statt. Höhepunkt ist der dreitägige selbstständige Erkundungsmarsch der Sippen mit verschiedenen pfadfinderischen Aufgabenstellungen. Im Sommer Fahrt zum Konzentrationslager Dachau. Bewußt wird in vollständiger Pfadfinderkluft angetreten, um die Distanz zum Nationalsozialismus klar und deutlich zum Ausdruck zu bringen. Im Herbst gewinnt der Stamm den alljährlichen „Kampf ums Georgsschwert", den der DPSG-Bezirk München-Ost veranstaltet. Patrik Mastellotto († 2017) , damals wohnhaft in München, übernimmt als Leiter den Trupp St. Juliana in Kloster Schäftlarn. Von 1987 bis 1989 arbeitet der Stammesführer regelmäßig in der Redaktion der DPSG-Diözesanzeitschrift „Drachentöter" mit. Auch bei der Zählung im Februar umfaßt der Stamm 45 Pfadfinder. Ab dem Sommer 1987 leitet Holger Jürgenliemk die Geschicke des Stammes.

1988 Die 1. Sommerfreizeit des Stammes findet in Höfen/Jachenau zusammen mit der Pfarrjugend der Penzberger Pfarrei „Unsere Liebe Frau von Wladimir" statt. Besuch durch eine Gruppe des befreundeten Münchener DPSG-Stammes Frieden Christi. Teilnahme des Stammesführers H. Jürgenliemk und Patrik Mastellotto am DPSG-Leiterkongreß „Exodus" mit befreundeten Münchener DPSG-Stämmen (St. Hildegard, Pasing; St. Alto, Unterhaching) auf dem DPSG-Bundeslagerplatz Westernohe/Westerwald. Neuausrichtung der Pfadfinderarbeit durch den neuen Stammesvorstand. U.a. finden Stammessommerlager bzw. -fahrten ab diesem Zeitpunkt bis 1994 stets im Ausland statt. Die schon immer sehr traditionelle Ausrichtung des Stammes wird weiter vorangetrieben. Der Stammesführer wird in den Bezirksvorsitz des Bezirkes München-Ost gewählt. Aufgrund mangelnden Leiternachwuchses und nur aushilfsweiser Betreuung durch die inzwischen nicht mehr aktiven Leiter der Gründungs- und Nachwuchsgeneration bricht der Trupp im Kloster Schäftlarn fast vollständig zusammen. Auch Patrik kann nach seiner Einberufung keine Tätigkeiten im Stamm mehr wahrnehmen. Der Stamm hat im Januar 1988 noch 26 Mitglieder doch nur einen festen aktiven Leiter, der zugleich die Stammesführung inne hat. Nachdem die letzten Leiter der ersten Generation aus beruflichen und privaten Gründen die Stammesarbeit aufgeben müssen und auch die letzten Leiter der zweiten Generation nach dem Schulabschluß im Gymnasium Kloster Schäftlarn für ihren weiteren studienbedingten und beruflichen Werdegang das Isartal endgültig verlassen, sich aber auch in Penzberg keine neue Unterstützung anbahnt, fällt die Mitgliederzahl bis Dezember auf den neuen Tiefststand von 12 Mitglieder.

1989 Das 10. Stammessommerlager findet gemeinsam mit dem Unterhachinger DPSG-Stamm St. Alto in Ouroux/Morvan (Burgund) in Frankreich statt. Teilnahme des Stammes am DPSG-Diözesanlager „Die wilde 13" – das Logo stammt von Holger Jürgenliemk – an dem rund 1.200 Pfadfinder im Königsdorfer Hochlandlager zusammenkommen. Der Stamm Ägypten-Straßlach gehört zu den ersten in Deutschland, die bereits vor dem Mauerfall (November 1989) Beziehungen mit - noch verbotenen - Pfadfindern im ehemaligen Ostblock aufgenommen haben. Im Oktober 1989 ist der ungarische Altpfadfinder, Rechtsanwalt Dr. Josef Nagy aus Tapolca (Plattensee) erstmals mit seiner Frau zu Gast im Truppheim St. Juliana/Kloster Schäftlarn. Im November ziehen die Penzberger Pfadfinder in ein neues Heim um. Mechthild Wurst übernimmt den Trupp St. Juliana in Kloster Schäftlarn. Im Ringen um die DPSG-Bezirksreform in der Erzdiözese München-Freising werden unter reger Anteilnahme der Stammesführung verschiedene Modelle besprochen. Letztlich setzt sich eine Form durch, die sich historischen Vorgängerkonstellationen des Landes München aus der Zeit vor 1970 leicht annähert. Der Stamm Ägypten-Straßlach wird dem neugegründeten Bezirk Oberland zugeschlagen und erhält die Stammesnummer 13/20/02 (heute 13/20/03). Damit werden die Bindungen des Stammes nach München auf dieser Ebene gekappt. Eine Neuorientierung wird versucht. An der Pfarrei Hohenschäftlarn findet das Jubelfest zum 10jährigen Stammesgeschehen statt. Dabei lernen die Ägypter den Altpfadfinder Hans Wolf aus dem Bergischen Land kennen, der 1931 zur DPSG kam – die Verbotszeit und Verfolgung der Pfadfinder mitmachte – und 1977 in die KPE wechselte. Bis zu seinem Tode 2002 in Geretsried bleibt dieser große Tierschützer und Verfechter echten Baden-Powellschen Geistes für die Altpfadfinder des Stammes ein treuer Freund. So ist Hans Wolf 1996 bei der mehrtägigen Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier mit den Penzbergern dabei. Im Juli 1989 hat der Stamm durch das Engagement von Mechthild wieder 18 Mitglieder.

1990 Das 11. Stammessommerlager findet vom 03.08.-19.08. in Törekpuszta bei Tapolca nahe des Plattensees auf dem Gut der Familie Nagy statt. Durch verschiedene materielle Hilfslieferungen, zumeist aus NVA-Beständen, können die ungarischen Pfadfinder in Tapolca mit dem Neuaufbau beginnen. Erstmals nimmt ein Mädchen (P. Fuchs) als Pfadfinderanwärterin an einem Sommerlager des Stammes teil. Bis dahin waren junge Frauen nur in der Leiterschaft zu finden. Zum ersten Mal sind die Ägypter schwerpunktmäßig mit KPE-Abzeichen ausgestattet. Ein Tagesausflug gilt Budapest. An der Georgskiche am St.-Georgsberg bei Tapolca findet am Ende des Lagers eine feierliche Versprechensfeier statt. Ab diesem Zeitpunkt fährt Holger Jürgenliemk mindestens zweimal im Jahr mit Pfadfinder des Stammes nach Ungarn. Die Wahl Dr. Nagys zum Bürgermeister der Stadt Tapolca begünstigt die weiteren Entwicklungen. Der Stammesname wird in Ägypten-Kloster Schäftlarn umbenannt.

1991 In diesem Jahr werden die römischen Kastelle Aalen, Rainau-Buch und die vorgelagerten Limesanlagen besucht. Die 1. Stammesgroßfahrt findet vom 24.08.-06.09. durch Südtirol statt. Eine abenteuerliche Fahrt durch uralte Dörfer, über Bergkämme zu Seen und Klöstern mit reicher Vergangenheit erwartet die Pfadfinder. Der damals frisch restaurierte Triumphbogen der italienischen Faschisten in Bozen entsetzt uns so, daß sich die Ägypter mit dem Südtirol-Lied von nun an deutlich zu erkennen geben. Mit dabei sind drei ungarische Pfadfinder von katholischen Magyar Cserkészszövetség (MCsSz). Am 22.09. steigen die Penzberger Pfadfinder in das Angerloch, eine attraktive kleinere Höhle in den Voralpen mit hohem Schwierigkeitsgrad, ein.

1992 Mit der diesjährigen Osterwanderung an der Isar soll an die alten einwöchigen Osterwanderlager angeknüpft werden. Zu Pfingsten wird das ungarische Pannonien besucht. Die 2. Stammesgroßfahrt findet im Sommer auf der Theiß durch Nordostungarn gemeinsam mit ungarischen Pfadfindern statt. Am 14. August 1992 werden bei Tiszabecs werden die Ruderboote zu Wasser gelassen; das Nordufer wird in diesen Zeiten des Umbruchs noch immer von bewaffneten Rotarmisten bzw. ukrainischem Militär bewacht und darf unter keinen Umständen betreten werden. Am St.-Georgsberg bei Tapolca findet gegen Ende der Großfahrt am 23. August 1992 wieder eine feierliche Versprechensfeier des Stammes statt, die mit dem abermaligen Besuch des Schlosses in Keszthely endet. Im Herbst sind Pfadfinderinnen und Pfadfinder des KPE-Stammes Maria Schutz aus München-Pasing zu Gast in Penzberg. Daneben wird zur Vorbereitung des nächsten Sommerlagers La Spezia besucht und den Carrara-Steinbrüchen ein Besuch abgestattet.

1993 Vom 21.05. bis 25.05. findet der „Kampf ums Tassiloschwert“ in Mönchsdeggingen statt, eine KPE-Veranstaltung. Im Juni 1983 besuchen die Penzberger Ägypter (KPE) den obergermanisch-raetische Limes zwischen den Kastellen Lorch, Kleindeinbach, Schierenhof, Unterböbingen, Böhming und Pfünz. Im Juli sind die Penzberger dann bei einer Bergwanderung am Königssee. Das 12. Stammessommerlager findet auf dem Gelände der katholischen AGESCI-Pfadfinder von La Spezia bei Arlia nahe Fivizzano statt. Neben den italienischen Pfadfindern aus La Spezia haben die Ägypter mit Spendensammlungen ermöglicht, daß die Tapolcer Ungarn mit dabei sein können. Der Lageralltag orientiert sich unter dem Motto „The Spirit of BiPi“ streng an den Baden-Powellschen Vorgaben. Neben Florenz wird Pisa besucht. Einen Tag lang durchstreifen Ägypter zudem die weitläufigen Ausgrabungen der antiken Stadt Luna. Im November 1993 hat der Stamm 27 Aktive.

Pfadfinder des Stammes vor einer lappländischen Kohte während der Schwedenfahrt 1994.

1994 Vom 29.07. bis 21.08. findet die 2. Stammesgroßfahrt – die „Nordlandfahrt“ – nach Schweden und Norwegen statt. Nach einem zweitägigen Besuch Stockholms, u.a. mit Wachablösung, Gustaf Adolfs Vasa und dem berühmten Freilichtmuseum Skansen, fahren die Ägyter über den Polarkreis zu einer Wanderung durch den einsamen mückengeplagten Sarek-Nationalpark. Abmarsch ist an der Fjällstation Kvikkjokk. Bevor es zurückgeht, wird Oslo (Schloß, Fram, Wikingerschiffe, Freilichtmuseum, Vigeland Park) und die alte Hansestadt Bergen eingehend besucht. Nach einer Fjordjahrt mit dem Postdampfer, vorbei am Jostedalsbreen, dem größten Kontinentalgletscher Europas, marschieren die Pfadfinder zu einer einsamen Stabkirche, um in ihrer Nähe zu übernachten. Der DPSG-Trupp St. Juliana in Kloster Schäftlarn ist mit Ausnahme seiner Leiterin Mechthild Wurst nicht an diesem Großereignis des Stammes beteiligt und verzichtet auf die Sommerunternehmung. Eine Zusammenarbeit und ein gemeinsames Auftreten mit den Penzbergern als Pfadfinder der KPE, wird nach einer Aussprache im Herbst von den Rovern P. Fuchs und A. Häfner, welche Mechthild assistieren, nicht mehr gewünscht. Mechthild beendet daraufhin ihre Tätigkeit im Stamm. Die Geschicke der Schäftlarner (DPSG) übernimmt nun P. Fuchs als neuer selbsternannter Stammesvorstand. Der Schäftlarner Trupp St. Juliana spaltet sich nun vom eigentlichen Stamm ab und legt seinen Truppnamen ab. Laut Angaben des heutigen DPSG-Stammes Ägypten Baierbrunn (2007), übersiedelte P. Fuchs die Schäftlarner noch 1994 nach Baierbrunn, was nach Sachlage jedoch erst im fortgeschrittenen Herbst/Winter geschehen sein kann. Holger Jürgenliemk als eigentlicher Stammesfeldmeister der Ägypter aktiv. Das Jubelfest zum 15jährigen Bestehen wird im Herbst auf dem alten Sportplatz des Kloster Schäftlarns – auf dem auch das erste Stammesthing stattfand – eröffnet. Alle Gründungsmitglieder von 1979 und der Penzberger Trupp kamen hier zum allerletzten Mal zu einer sangesfrohen Feuerrunde des Stammes zusammen, wobei der noch in Kloster Schäftlarn angesiedelte DPSG-Teil auch hier eine Teilnahme vermied. Die letzte gemeinsame Zählung stammt vom Juni 1994: 30 Stammesmitglieder.

1995 Im Juli/August 1995 befinden sich die Penzberger auf ihrer 3. Stammesgroßfahrt quer durch Großbritannien. In Baierbrunn findet keine Sommerunternehmung statt. Nach einem Zwischenhalt auf dem Flughafen London-Heathrow fliegen sie mit einer zweimotorigen Propellermaschine zum Flughafen der alte Industriemetropole Leeds. Per Bahn geht es weiter nach Edinburgh, das mit seinen Museen eingehen besucht wird. An der Westküste geht die Reise weiter zurück in den Süden bis zum Hadrianswall. Zweitägiges Ablaufen des Walls mit seinen Kastellen und Mauerresten. Auf spontane Einladung englischer Pfadfinder im Kastell Housesteads sind die Penzberger für ein paar Tage an der Ostküste, besuchen die uralte Insel Lindisfarn und unternehmen eine Bootsfahrt. Wer noch nie – tagelang – als Gabelfrühstück Fish and Chips mit kräftigem Malzessig und Druckerschärze verzehrt hat, kennt das Land eh nicht. Mit Omnibus und Bahn geht es weit in den Süden in das aus römischer Zeit stammende Bath, das ebenfalls erkundet wird. Die Pfadfinder besuchen dort u.a. die Reste der römischen Thermen sowie das Girl Guides Headquarter. Nächster Aufenthalt ist in dem ehemaligen Welthafen Portsmouth. Das restaurierte Dampfkriegsschiff HMS Warrior von 1860 wird ebenso besichtigt wie Nelsons Flagschiff Victory und die Überreste der Mary Rose. Später geht es ins D-Day-Museum. Nächster Programmpunkt ist London mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten und Kunstmuseen; im Gillwell-Park wird übernachtet. Abreise nach drei Tagen; Aufenthalt nach Calais; Übersetzen nach Holland und Fahrt zum Weltpfadfindertreffen. Dort Treffen mit einem befreundeten Pfadfinder der evangelischen CPD und gemeinsamer, dreitägiger Besuch des Weltjamboreegeländes sowie der dort lagernden, befreundeter Pfadfinder aus Blackpool/Nordengland. Zudem werden die Italiener aus La Spezia wiedergetroffen.

1996 Wallfahrt der Penzberger zum Heiligen Rock nach Trier mit dem Altpfadfinder Hans Wolf, der zuletzt mit dem Reichsarbeitsdienst (RAD) hier war. Wir trinken zusammen Viez, da Hans diesen damals von den Einheimischen als das Getränk der Arbeiterklasse empfohlen wurde. Trotz der Angehörigkeit von Wolfs Vater zum republikanischen Reichsbanner (dazu existiert ein prägnantes Foto) überlebte die Familie mit ihrem Versuch, „durchzukommen“. Während der Wallfahrt 1996 sind rund 700.000 Pilger sind unterwegs. Natürlich werden die römischen Sehenswürdigkeiten mit Porta Nigra, Amphitheater, Kaiser- und Barbarathermen sowie Römerbrücke als zentrale Höhepunkte nicht ausgelassen. Daß sich auf unserer Stube neben Hans, der im 2. Weltkrieg zuletzt nahe Calais an einem Würzburg-Riesen eingesetzt war, auch ein gleich alter niederländischer Pfadfinder einquartieren läßt und mit uns die Tage verbringt, zeugt von dem Willen dieser Generation, sich als Pfadfinder und Menschen die Hände zu reichen. Beide machen sich einen Spaß daraus, „Betten zu bauen“. Insgesamt hätte diese Szene einige Nachgeborene befremden können.

Kernkompetenzen bis zur Spaltung

Kernkompetenzen des Stammes waren bis 1994 – und zuletzt bis 1996 in Penzberg – die Pflege eines authentischen Pfadfindertums auf Basis Baden-Powellscher Vorgaben und traditioneller deutscher Einflüsse aus der Zeit vor dem Verbot durch die Nationalsozialisten und bis in die 1950er Jahre. Beheimatet war der Stamm stets im bayerisch geprägten Katholizismus. Auch der von 1987 bis 1996 tätige evangelische Stammesführer änderte an dieser Tatsache nichts. Der Versuch einer gelebten Ökumene wurde nicht durch die KPE, sondern durch katholische Mitglieder im Stamm vereitelt, wobei insbesondere auch die traditionelle Ausrichtung des Stammes die Spaltung hervorrief. Deutlich wurde dies unter anderem bei einem Treffen der Penzberger und Schäftlarner 1993, als sich zeigte, daß die Buben im Trupp St. Juliana nicht einmal eine DPSG-Kluft besaßen. Fakt bleibt auch, daß der vom Südwestfunk 1994 erstmals gesendete Film Himmel und Hölle, gegen dessen Produzenten ein strafbewehrtes Urteil exitiert (Az. 17 O 190/96), nicht zu einer Koexistenz beitrug. Obwohl neben anderen Stammesmitgliedern H. Jürgenliemk als evangelischer KPE-Stammesführer zusammen mit dem damaligen KPE-Landesfeldmeister auf Diskussionen für eine sachliche Diskussion eintraten, war in der Regel gegen die von den Medien geförderter unkanalisiert-aggressive Stimmung in der Bevölkerung kein Kraut gewachsen. Im selben Jahr – 1994 – endet die gemeinsame Geschichte der Stammesteile in Penzberg und Kloster Schäftlarn; wobei es die Schäftlarner Leiter bereits 1993 vermieden hatten, ihre neuen Jungpfadfindersippen auf das internationale Sommerlager nach Italien mitzunehmen.

Stammesführer und Vorstände

Stammesführer des Stammes Ägypten-Straßlach/Ägypten-Kloster Schäftlarn (DPSG-Nummern 13/02/14 – 13/20/02)

  • 1979 – 1987: Christoph Sellmaier (Hailafing/Hohenschäftlarn)
  • 1987 – 1996: Holger Jürgenliemk (Penzberg)

Vorstände des Stammes Ägypten-Baierbrunn

  • Herbst 1994: Petra Fuchs, Andreas Häfner

Noch im Herbst 1994 zog der Trupp St. Juliana von Kloster Schäftlarn nach Baierbrunn an den Pfarreiverband St. Peter und Paul um und nannte sich nun Stamm Ägypten-Baierbrunn. In der Folge wurde der Stamm auch in Buchenhain aktiv.

  • 1995: Petra Fuchs, Andreas Häfner; 1998 engagiert sich Petra Fuchs als Vorstand des DPSG-Bezirks Oberland (sh. Protokoll der 59. ordentlichen Diözesanversammlung vom 27.11.1998 bis 29.11.1998 im Jugendhaus Thalhäusl, S. 3)
  • 2004: Adelheid Sexl, Tobias Hoheneder; 1999, 2000, 2001 und 2002 engagiert sich Adelheid Sexl als Vorstand des DPSG-Bezirks Oberland (sh. Protokoll der 60. ordentlichen Diözesanversammlung vom 26.11.1999 bis 28.11.1999 im Obermeierhof in Jettenbach, S. 3; Protokoll der 58. ordentlichen Diözesanversammlung vom 28.11.1997 bis 30.11.1997 im Jugendhaus Thalhäusl, S. 3; Protokoll der 63. ordentlichen Diözesanversammlung vom 30.11.2001 bis 02.12.2001 im Jugendhaus Thalhäusl, S. 4; Protokoll der 64. ordentlichen Diözesanversammlung vom 29.11.2002 bis 01.12.2002 im Jugendhaus Thalhäusl, S. 4)
  • 2005: Adelheid Sexl, Manuel Bürker
  • 2006: Adelheid Sexl
  • 2007: Adelheid Sexl, Tobias Hoheneder
  • 2008: Adelheid Sexl, Tobias Hoheneder
  • 2008: Johannes Nagler (Johannes Nagler, Vorstand von 2008 bis 2013; sh.: Diözesanvorstand, letzte Bearbeitung: 25. Juli 2014, Internetauftritt des DPSG-Diözesanverbands Passau; abgerufen am 26. April 2015.), Tatjana Bürger
  • 2009: Johannes Nagler, Tatjana Bürger
  • 2010: Johannes Nagler, Tatjana Bürger
  • 2011–2013: Johannes Nagler

Der Osterpfarrbrief 2014 für den künftigen Pfarrverband St. Peter und Paul, Baierbrunn – St. Benedikt, Ebenhausen – St. Georg, Hohenschäftlarn – Heilig Kreuz, Icking enthält auf den Seiten 30 und 31 einen Artikel von Ulrike Besch über „Pfadfinder in Schäftlarn“, denen der Stamm Ägypten-Baierbrunn eine Jurte geliehen hat. Die Gruppe an der Pfarre St. Georg, Hohenschäftlarn war zu diesem Zeitpunk noch jung und 2011 gegründet worden. Er bestand aus Wölflingen und ist ein Ableger des Stammes Ägypten-Baierbrunn. Sie wird von Lukas Prestele als Vorstand geleitet. sh.: Vereine, Internetauftritt der Gemeinde Schäftlarn; abgerufen am 26. April 2015.). Auf den Seiten 41 und 42 des gleichen Pfarrbriefs berichtet Besch über die Frühjahr- und Sommeraktivitäten der Schäftlarner.

  • 2013–2015: Lukas Prestele, Florian Limmer

Stammesvorstände des Stammes Ägypten-Baierbrunn und Schäftlarn

  • 2016: Florian Limmer
  • 2017: Christina Müller, Florian Limmer
  • 2018: Christina Müller, Florian Limmer
  • 2019: Christina Müller, Florian Limmer
  • 2019: Vanessa Mix, Joschua Ziegler
  • 2020: Vanessa Mix, Joschua Ziegler
  • 2021: Vanessa Mix, Joschua Ziegler
  • 2022: Vanessa Mix, Joschua Ziegler

Weblinks