Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg

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Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg
PSG Logo Kleeblatt
Staat: Deutschland
Anzahl Mitglieder: ca. 10.000
Gründung: 1947 in München
Hauptsitz: Leverkusen
Vorstand:

Ylva Pössinger (Vorsitzende), z.Zt. Vakant, Liv Troch (Bundeskuratin)


Mitgliedschaften: RDP, CICG, WAGGGS, BDKJ


Die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) ist überwiegend ein reiner Mädchenverband. Lediglich der Diözesanverband Aachen arbeitet koedukativ.

Organisation

Der Stamm (PSG an einem Ort, in einer Gemeinde) besteht aus

  • Wichtelgruppen (7-10jährige Mädchen)
  • Pfadigruppen (10-13jährige Mädchen)
  • Caravellegruppen (13-16jährige Mädchen)
  • Rangergruppen (junge Frauen über 16)
  • Leiterinnenrunde

Alle Mitglieder eines Stammes (von Wichtel bis Leiterin) treffen sich mindestens einmal pro Jahr in der Stammesversammlung entscheiden über die Stammesaktivitäten und wählen die beiden Stammesvorsitzenden und die Stammeskuratin (geistliche Begleiterin). Stammesvorstände und Diözesanleitung bilden die Diözesanversammlung. Diese wählt die Altersstufen- und Fachreferentinnen, die beiden Diözesanvorsitzenden und die Diözesenkuratin und entscheidet über die Jahresplanung des Diözesanverbandes.

Diözesanvorstände und Bundesleitung bilden die Bundesversammlung. Hier wird der Bundesvorstand, der Hauptausschuss und der Internationale Ausschuss gewählt und über die Jahresplanung und die jugendpolitische Interessenvertretung im BDKJ, im Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände, in der IKKP (Internationale Konferenz Katholischer Pfadfinderinnenverbände) und im Weltbund der Pfadfinderinnen entschieden.

Die Diözesanreferentinnen, die Bundesreferentinnen und die Mitglieder des Bundesvorstands bilden die Konferenzen. Hier werden pädagogische Konzeptionen für die Altersstufenarbeit und die Aus- und Weiterbildung von Gruppenleiterinnen erarbeitet und die Bundesreferentinnen gewählt.

Koedukation

Die PSG hatte sich seit zirka 1977 zur koedukativen Teilhabe von Jungen und Männern hin geöffnet. Im Jahr 1982 beschloss die Bundesversammlung aber abschließend, nur die Mädchenarbeit fortzuführen (und trennte sich von den Bestrebungen eines Zusammenschlusses mit der DPSG). Lediglich der Diözesanverband Aachen führt die Koedukation bis heute weiter. Allerdings bleiben Jungen und Männer von Führungsämtern oberhalb der Gruppenleitertätigkeit ausgeschlossen. Der Diözesanverband beschreibt Koedukation und Jungenarbeit so[1]:

"Wir arbeiten nach dem Konzept der reflektierten Jungenarbeit

Seit 1977 arbeitet die PSG Aachen offiziell mit Zustimmung des Bundesverbandes
koedukativ mit dem Konzept der parteilichen Mädchenarbeit und der reflektierten
Jungenarbeit. Damit in der koedukativen Gruppenarbeit die PSG Aachen sich trotzdem
als weiblicher Verband auszeichnet, gibt es verschiedene Bedingungen, mit denen
gewährleistet wird, dass die Führungspositionen des Verbandes in weiblicher Hand
bleiben und die Pädagogik des Verbandes gemäß dem Bundesverband umgesetzt wird.
Reflektierte Jungenarbeit ist dabei eine Grundlage unseres koedukativen Konzeptes.
Der Jungen- und Männerausschuss (JuMA) setzt sich für die Umsetzung dieses Konzeptes
ein und steht für die pädagogische Qualität der geleisteten Arbeit.

Reflektierte Jungenarbeit bedeutet, dass sich Männer Gedanken darüber machen, wie
sie mit Jungen umgehen und warum sie mit ihnen arbeiten möchten. Wichtig ist, dass
die Jungenarbeiter die Jungen darin unterstützen ihren eigenen Körper, Wünsche,
Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen. Dabei ist es das Ziel, dass Jungen und junge
Männer für sich ein positives und annehmbares Selbstbewusstsein entwickeln können.
Darüber hinaus geht es darum, dass verantwortliche Menschen heranwachsen, die dazu
in der Lage sind, selbst bestimmt das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen,
um zu einem gleichberechtigten Miteinander von Männern und Frauen in der Gesellschaft
beizutragen."

Diözesanhomepage der PSG-Aachen, Stand 23.01.2009

Geschichte

  • 1931: Schülerinnen in Saarbrücken hören im Englisch-Unterricht von der PfadfinderInnen-bewegung und bilden die ersten Pfadfinderinnengruppen. Sie nennen sich "Bund katholischer Pfadfinderinnen"
  • 1932: Im Raum Aachen geben sich die "Hildegardispfadfinderinnen" eine Bundesordnung.
  • 1935: Im Zuge der Gleichschaltungspolitik verbietet das NS-Regime konfessionelle Jugendverbände. Die Hildegardispfadfinderinnen und nach der Angliederung des Saarlandes auch der Bund der Katholischen Pfadfinderinnen müssen sich auflösen, doch viele arbeiten im Verborgenen weiter.
  • 1945 Bemühungen von Seiten des Weltverbandes, Pfadfinder- und Pfadfinderinnenorganisationen in Deutschland zu begleiten.
  • 1946 entstehen die ersten Pfadfinderinnengruppen beziehungsweise sammeln sich wieder in Aachen, Trier, Köln und München.
  • 1947 In München gründen Vertreterinnen aus München, Weißenburg, Augsburg und Köln die Pfadfinderinnenschaft St. Georg für die amerikanische Besatzungszone. Gründung der PSG in den drei westlichen Zonen und in Berlin. Sitz der PSG ist die Pfarrei St. Bonifaz in München. Die PSG wird Mitglied im Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ). Zusammen mit den Christlichen Pfadfinderinnen (CP) und dem Bund deutscher Pfadfinderinnen (BDP) gründet die PSG den Ring Deutscher Pfadfinderinnenbünde
  • 1948 Ein erster Schulungskurs wird durchgeführt. Auf einem außerordentlichen und einem ordentlichen Bundesthing werden Beschlüsse zur Prüfungsordnung, zur Tracht und zu Abzeichen verabschiedet. „Unser Kleeblatt“, die erste Bundeszeitschrift wird herausgegeben.
  • 1949 bestehen bereits 87 Stämme quer durch die ganze Bundesrepublik.
  • 1950 Der Ring wird probeweise in den Weltbund der Pfadfinderinnen WAGGGS aufgenommen. Das PTA-Referat wird eingerichtet.
  • 1954 Der Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände wird Vollmitglied im Weltbund der Pfadfinderinnen (WAGGGS). Einweihung des Schulungs- und Begegnungszentrums „Unser Haus“ in Aidenried am Ammersee.
  • 1958 Die PSG richtet die „Internationale Konferenz Katholischer Pfadfinderführerinnen“ in Tutzing aus.
  • 1960 Planung und Durchführung des eucharistischen Weltkongresses in München mit 8000 Mädchen aus der ganzen Welt.
  • 1962 Die PSG zieht in ein neues Bundesamt nach München-Pasing.
  • 1964 Neue Kurs- und Begegnungsstätte wird Ahrhütte in der Eifel.
  • 1977 Das PSG-Bundesamt zieht von München nach Leverkusen um.
  • 1979 Mit den „Caravelles“ wird eine neue Altersstufe eingeführt. Sie beginnt ihre Arbeit mit dem großen „Windrose 79“-Lager.
  • 1980 Erwerb und Renovierung der Bundeskursstätte in Ahrhütte. Gründung der Partnerschaft zwischen der PSG und der AGR (Association des Guides de Rwanda).
  • 1982 Gemeinsamer Studienteil der Bundesversammlungen der (ursprünglich männlichen, seit 1971 koedukativen) Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg und der (rein weiblichen) PSG zu Fragen der Koedukation. Die PSG beschließt, ein Verband nur für Mädchen und Frauen zu bleiben. (Eine Ausnahme bilden die Diözesen Aachen und München, in denen die PSG männliche Mitglieder hat.)
  • 1986 Neuer Arbeitsschwerpunkt zur pastoralen Arbeit; Auseinandersetzung mit der Theologie der Befreiung und der feministischen Theologie.
  • 1987 GrulaGru (Gruppen laden Gruppen ein)
  • 1988 Bundesrangertreffen „Luminosa“
  • 1989 Die PSG ist Gastgeberin der IKKP (Internationale Konferenz Katholischer Pfadfinderinnen)
  • 1990 Die Bundesversammlung verabschiedet das Grundsatzpapier „Wir haben eine Schwäche für weibliche Stärke“. Auf der Bundesversammlung werden erstmals mit Martina Laux und Cornelia Inkmann zwei gleichberechtigte Bundesvorsitzende gewählt.
  • 1992-1995 „Fit für die Spitze“ heißt das Sozialmanagement-Training für ehrenamtliche und hauptberufliche Frauen in Führungspositionen.
  • 1993 „Créme frech“, das Sommer-Kultur-Projekt für junge Frauen in Ahrhütte. Die PSG richtet zusammen mit den anderen Ringverbänden die deutschsprachige Konferenz aus.
  • 1994 In der Bundeswichtelversammlung WABUTS treffen sich Wichtel aus dem ganzen Bundesgebiet.
  • 1997 "50 Jahre PSG" feiern 2000 Pfadfinderinnen Pfingsten ´97 in Wernau
  • 2000 Auf der Bundesversammlung kann mit Elisabeth Kessels erstmals eine Bundeskuratin gewählt werden. Beim „Sommerding für Kids“ wird zwei Wochen lang politisches Handeln für Wichtel und Pfadis erlebbar.
  • 2001 Das neue Altersstufenprogramm für Wichtel „Zirkus“ wird eingeführt
  • 2002 „wow – Wichtels all arOund the World“ – Bundeswichtelwochenende in Nürnberg und Essen
  • 2003 „Caramba“ - Zeltlager in Großzerlang für Caravelles und Ranger
  • 2004 Bundesweites PSG-Leiterinnenspektakel auf der Burg Rothenfels unter dem Motto „motra – modern und traditionell“. Das neue PSG-Logo wird beschlossen.
  • 2005 Erste bundesweite, dezentrale PSG-Werbewoche: Zum Thinking-Day werde zahlreiche Aktionen zum „WAGGG-Walk for the World“ durchgeführt. Die Bundesversammlung beschließt das Positionspapier „Geistliche Leitung in der PSG“. Das neue PSG-Design-Konzept wird eingeführt. Die Mitglieds-Zeitschriften „Spunx“ (für Wichtel und Pfadis) und „Olave“ (für Caravelle, Ranger und Leiterinnen) erscheinen erstmals. „scoutmission – Glauben in der Tat“: Die PSG veranstaltet gemeinsam mit der DPSG und missio ein Zeltlager für 5000 Personen in Düsseldorf und Begegnungszentrum in Köln zum Weltjugendtag in Deutschland
  • 2006 Die Bundesversammlung beschließt die „Leitlinien der PSG zur Prävention sexueller Gewalt“. Bundes-Pfadiwochenende zum Thema „Sternenhimmel“
  • 2007 Bundes-Wichtelwochenende auf der Burg Rothenfels. "100% PSG" - die PSG feiert ihr 60jähriges in Ahrhütte
  • 2011 Gründungsveranstaltung der „Stiftung Pfadfinderinnen“ in Köln.
  • 2012 beWEGt - Camp it. Move it. Guide it. [Das PSG-Bundeslager] in Rhens
  • 2013 Die Ringverbände sind Gastgeber der Europakonferenz in Berlin.

Weblinks