Rucksack
Der Rucksack ist neben dem Schlafsack der wesentliche Ausrüstungsgegenstand eines Pfadfinders. Leider muss man jedoch immer feststellen, dass gerade hier schlechtes bis gar kein Equipment vorhanden ist.
Größe
Die Größe des Rucksacks ist einer von zwei entscheidenden Punkten bei der Auswahl des richtigen Produkts. Dazu muss man sich überlegen, wozu der Rucksack benötigt wird:
- Verstauung des kompletten persönlichen Gepäcks bei Kurzlagern und Wochenendfahrten (ausgenommen Schlafsack, Isomatte, ...).
- Verstauung des persönlichen Gepäcks incl. Schlafsack, Verpflegung und Gerät bei Wanderungen/Haijks mit Übernachtung.
Aus dem Verwendungszweck ergibt sich, dass der Rucksack auf jeden Fall viel größer sein sollte als ein sog. "Daypack", den die meisten sowieso schon besitzen und als Schulrucksack oder für die Verpflegung bei langen Busreisen zu Lagern und Fahrten nutzen. Für die Größe des Rucksacks ist außerdem die Größe des jeweiligen Trägers ausschlaggebend. Sicherlich können eher kleinere Leute nichts mit einem riesigen 90l Rucksack anfangen, der beim Laufen ständig hinten gegen die Oberschenkel stößt.
Das Trägersystem
Rucksäcke mit großem Alugestänge als Trägergestell gehören zum Glück der Vergangenheit an. Heute sind die Tragevorrichtungen und Versteifungen in den eigentlichen Rucksack integriert, was zu einer erheblichen Gewichtsreduzierung führte. Das wesentlichste Element am Trägersystem ist der Beckengurt. Große Fahrtenrucksäcke ohne Beckengurt dürfen getrost der Mülltonne übergeben werden, immerhin lasten auf dem Beckengurt bis zu 80% des Rucksackgewichts. Deshalb ist es auch nicht empfehlenswert den Beckengurt bei längeren Märschen geöffnet zu lassen, aber jeder muss seine Erfahrung selbst machen. Beckengurt und Schultergurte sollten auf jeden Fall zueinander in der Höhe verstellbar sein. Ein reines Zusammenziehen der Schultergurte ist keine Höhenverstellung! Mit dem Trägersystem einher geht auch das Belüftungssystem. Bei ganz modernen aber auch eher teureren Modellen liegt der Rucksack nicht am gesamten Rücken über eine Polsterung an sondern nur im Schulter- und Beckenbereich, dazwischen befindet sich ein luftdurchlässiger Stoff. Es entsteht so ein Spalt zwischen Rücken und Rucksack, so dass man weniger ins Schwitzen kommt.
Sonst. Ausstattungsmerkmale
Schlecht ist, wenn ein Rucksack aus nur einem großen Fach besteht. Zumindest sollte ein wasserdichtes Fach für den Schlafsack oder schmutzige Schuhe vorhanden sein. Weitere kleine Fächer an der Außenseite oder im Deckel können sehr hilfreich bei der Unterbringung von Kleinkram sein. Von Vorteil ist auch, wenn das Hauptfach von oben und unten zugänglich ist, so dass man nicht den kompletten Rucksack ausräumen muss, wenn man etwas aus dem unteren Teil haben möchte. Worauf man auch achten kann ist, dass der Rucksackdeckel mit zwei Schnallen gehalten wird. Bei Deckeln mit nur einer Schnalle wackelt die Isomatte beim Laufen oft hin und her, wenn man sie darunter schnallt. Fazit: Die Größe des Rucksacks sollte irgendwo zwischen 50l und 70l liegen. Lieber etwas größer als zu klein, so lange der Rucksack passt und sich gut tragen lässt. Rucksäcke mit Belüftungssystem sind angenehmer zu tragen als welche ohne, leider jedoch auch teurer. Rucksäcke vom Billigdiscounter sind alles in allem gut, verfügen aber meistens nicht über ein hochwertiges Trägersystem, was sich leider schnell rächen kann. Aus diesem Grund sollte man den Rucksack beim Fachhändler kaufen. In der Saison gibt es auch hier sehr gute Angebote. Für Kinder und noch wachsende Jugendliche ist ein variables Trägersystem unabdingbar.
Praxistipp
Vor dem Kauf auf jeden Fall mehrere gefüllte (!!) Rucksäcke "anprobieren", um einen Vergleich beim Tragegefühl zu haben. Beim Fachhändler gibt es manchmal auch No-Name-Produkte die aber über ein Trägersystem eines Markenherstellers verfügen. Genaues Hinschauen lohnt sich!