Pfadfinderbewegung

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Weltbundlilie

Die Pfadfinderbewegung ist die größte Jugendbewegung der Welt. Schätzungsweise gehören ihr mehr als 28 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit an. Die Anzahl der Altpfadfinder beträgt heute ca. 58 Millionen Pfadfinder. Der Schutzpatron der Pfadfinder ist der Ritter St. Georg, der einen Drachen getötet haben soll. Nach seinem Vorbild sollen Pfadfinder ritterlich und ehrlich handeln, anderen Menschen Freund sein, Hilfsbedürftige und Schwache unterstützen und die Umwelt schützen. Das Wappen der männlichen Pfadfinder ist eine Lilie, das der weiblichen ein Kleeblatt.

Siehe auch:

Geschichte

Die Gründung der Pfadfinderbewegung lässt sich auf einen Mann zurückführen:

Robert Stephenson Smyth Baden-Powell; kurz genannt B.P.

B.P. wurde 22.Februar 1857 in Großbritannien, in der Nähe von London geboren. Nachdem er im Jahr 1976 seine schulische Ausbildung im Charterhouse - College beendet hatte, entschloss sich B.P. mit 19 Jahren eine Prüfung für den Militärdienst abzulegen. Nachdem er als fünftbester von über 700 Bewerbern abschloss entschied sich Baden-Powell endgültig für eine Offizierslaufbahn beim Militär. Dort machte er eine beachtliche Karriere und wurde national und international sehr bekannt. Im Burenkrieg übernahm B.P. eine bedeutende Aufgabe. Er wurde 1899-1900 mit der Verteidigung von Mafeking in Südafrika beauftragt . Baden-Powell stand einer um ein Vielfaches größeren Gegenmacht entgegen. Er brauchte in diesem Kampf jeden Mann und war vor allem auch auf die Jugend angewiesen. Mit List und Tücke gelang es ihm, dieser Belagerung von außen 217 Tage, bis zur Befreiung durch britische Truppen, Stand zu halten.

Danach war sein Name in aller Munde. Kinder und Haustiere wurden nach ihm getauft. Baden-Powell wurde von der englischen Königin zum Generalmajor befördert. Er war mit 43 Jahren der jüngste General Englands. Doch der Krieg in Südafrika war noch nicht beendet: Es trieben sich immer noch Banden von Aufständischen herum. Um diese Banden zu bekämpfen, gründete Boden-Powell eine südafrikanische Polizei. Er rüstete sie mit Pferden aus.

Diese Polizei war ein "Prototyp" für das Pfadfindertum. So setzte Baden-Powell bei ihr seine eigene Erziehungsmethode ein, die später auch in der Pfadfinderbewegung zur verwendung kam. Zudem bekamen sie eine eigene Uniform: ein Khakihemd mit Krawatte und einen breitrandigen Cowboyhut. Diese Uniform wurde später von den ersten Pfadfindern übernommen und hat bis heute bestand.

Baden-Powell war von der Arbeit der jugendlichen Knaben begeistert. Er entdeckte für sich, dass Jugendliche, wenn man sie richtig motiviert und ihnen genügend Freiraum und Vertrauen entgegenbringt, viel leistungsfähiger sind als er gedacht hätte. Von dieser Erfahrung getragen, schrieb er ein Buch, das für die Arbeit im Militär gedacht war („Aids for scouting“). Da das Buch aber von einem Großteil der britischen Jugend gelesen wurde, überarbeitete er es, schrieb es direkt für die Jugend selbst („Scouting for Boys“) und testete seine Ideen auch in der Praxis. Der Andrang auf das Buch und auf die Person Baden-Powells wurde riesig und B.P. entschied sich, dass nur eine eigene, vom Militär getrennte Bewegung dem gerecht werden kann . 1907 führte er das erste Zeltlager mit Jugendlichen durch. Er achtete bei seiner Form der Jugendarbeit darauf, den Jungen genau diesen Freiraum zur eigenen Entwicklung zu geben. Die Scoutbewegung war zuerst nur auf Jungs ausgerichtet, aber fünf Jahre nach deren Gründung in Jahr 1907, entwickelte Baden-Powell mit Hilfe seiner Schwester Agnes auch Handbücher für Mädchen. 1916 übernahm B.P.s Frau Olave die Leitung dieser Girl Guides . Die Pfadfinderbewegung breitete sich sehr schnell über die Grenzen Großbritanniens hinaus weltweit aus. In Deutschland entstanden die ersten Pfadfindergruppen schon 1909 nach der Übersetzung des Buchs „Scouting for Boys” ins Deutsche, zwei Jahre nach der Gründung der Boy Scouts durch B.P. Und schon vor dem ersten Weltkrieg waren 90.000 Jungs und ungefähr 7.000 Mädchen weltweit Pfadfinder.

B.P. und seine Frau Olave widmeten ihr Leben dem Aufbau und der Pflege der weltweiten Pfadfinderbewegung. Sie unternahmen viele Reisen und Fahrten, um die Ideen der Pfadfinder in die ganze Welt zu bringen und starteten so den Versuch, die Solidarität und das Verständnis unter den verschiedenen Ländern und Kulturen zu wecken und zu fördern, um der Jugend einen friedlichen Weg miteinander umzugehen zu zeigen. Baden-Powell versuchte bis zu seinem Tod 1941 in Kenia, den Kontakt zu den weltweiten Pfadfindern zu halten, und nach seinem Tod verfolgte seine Frau seine Ziele weiter bis auch sie im Jahr 1977 starb. Aber auch nach B.P.s Tod entwickelte sich die Pfadfinderbewegung weltweit weiter und wuchs um ein Vielfaches an.