Deutsche Waldjugend

Aus Scout-o-wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Logo der Waldjugend

Die Deutsche Waldjugend (DWJ) ist die Jugendorganisation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Die Mitglieder bezeichnen sich selbst als Waldläufer. Die Struktur der Deutschen Waldjugend ist basisdemokratisch. Gruppen mit einer Mitgliederzahl von meist 5–15 Waldläufern bezeichnen sich als Horte. Mehrere Horten an einem Ort bilden einen sogenannten Horst bzw. Hortenring. Mehrere Horste/Hortenringe bilden die jeweiligen Landesverbände. Diese wiederum sind Teil des Bundesverbandes.

Auffallend bei der Waldjugend ist nach außen hin auch die fast ausschließliche Verwendung von schwarzen Stoffzelten, den so genannten Kohten und Jurten.


Im Überblick

Zahlen und Fakten

Verbandsname

Deutsche Waldjugend (DWJ)

Verbandsanschrift

Bundesleiterin: Franca Federer Klausenpfad 18 69121 Heidelberg

E-Mail: bundesleiterin@waldjugend.de

Bundesgeschäftstelle:

Jörg Franz Auf dem Hohenstein 58675 Hemer Tel.: (02372) 660849 Fax: (02372) 62361 E-Mail: Geschaeftsstelle@waldjugend.de

Dachverbände

Die DWJ ist als Jugendorganisation Mitglied in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) als Erwachsenenverband. Außerdem ist sie über den Arbeitskreis zentraler Jugendverbände (AzJ) an den Bundesjugendring angeschlossen.

Gliederung

Der Bundesverband gliedert sich in Landesverbände, Hortenringe (Kreisverbände) und Horste (Ortsverbände) bzw. Horten (Gruppen).

Mitglieder

Mädchen und Jungen im Alter von 8 - 27 Jahren.


Verbandsorgane

die INFO - Mitgliederschrift des Bundesverbandes, erscheint 4mal jährlich. Fang - Führungszeitschrift des Bundesverbandes, erscheint in loser Reihenfolge ca. 3 mal jährlich.

Die einzelnen Landesverbände geben darüber hinaus Schriften heraus, die weitere Informationen für ihre Region enthalten (Hortenpost, Nordnachrichten, Waldameise, Waldjugend Bote, Waldjugend Kurier).

Mitgliederzahl 2008

ca. 4000 (davon ca. 40% Mädchen)


Aufgaben und Ziele

Im Mittelpunkt der Hortenarbeit in der DWJ steht der Patenforst. Jede Horte wählt sich nach Möglichkeit in der Nähe ihres Heimatortes ein Waldstück aus, das sie betreut.

In dem Patenforst führen die Waldläuferinnen und Waldläufer unter fachkundiger Anleitung des "Patenförsters", zahlreiche Arbeiten zu Pflege und Erhaltung des Waldes durch. Dabei lernen sie neben der heimischen Pflanzen- und Tierwelt den richtigen Umgang mit Werkzeugen und die Notwendigkeit und richtige Durchführung forstwirtschaftlicher Maßnahmen.

Der Patenforst ist dabei das wichtigste Gebiet für einen wesentlichen Bestandteil der Hortenarbeit: der biologischen Arbeit mit Streifen, Beobachtungen und Untersuchungen. Frühzeitig lernen die Mädchen und Jungen hier die heimischen Pflanzen und Tiere kennen. Sie erkennen, die Ansprüche der einzelnen Arten durch Beobachtungen und erhalten so Einblick in die Lebenszusammenhänge in der freien Natur. Aus diesem Verständnis entwickelt sich ein Verantwortungsbewußtsein für Natur und Landschaft. Dies wiederum ist Grundlage für eine spätere wirkungsvolle Mitarbeit im Natur- und Umweltschutz sowie der Landschaftspflege.

Die Viersener Gruppe mit Mac beim Singewettstreit auf dem Bundeslager 1986

Neben der biologischen wird der musischen Arbeit große Bedeutung beigemessen. In den Heimrunden und bei Jugendlagern, Fahrten und Wanderungen wird gesungen und musiziert. Als weitere Aktivitäten sind Werken, Basteln, Tanz, Theater und Spiel zu nennen. Auch das Erlernen des Jagdhornblasens wird in den Horten gepflegt.

Viel Spaß bereiten auch die regelmäßig durchgeführten Fahrten, Wanderungen und Jugendlager. Bild Hier lernen die Kinder und Jugendlichen im eigenen oder in fremden Ländern neben der Natur und Landschaft auch neue Menschen kennen. Die Erlebnisse dieser Unternehmungen stärken den Zusammenhalt der Gruppe, das Verantwortungsbewußtsein des Einzelnen und das Verständnis und die Freundschaft zu anderen Menschen. Wer bei der DWJ gelernt hat, sieht auf Fahrt die Natur und Umwelt mit anderen Augen, als ein "normaler" Tourist.

Richtschnur für die gesamte Arbeit ist die Späherprobe, eine Prüfung, die jeder Waldläufer während seines Hortenlebens ablegen sollte. Sie umfaßt Aufgaben aus allen Arbeitsbereichen der DWJ.

In ihrer Arbeit ist die DWJ demokratisch organisiert und konfessionell sowie parteipolitisch nicht gebunden. Die Delegierten der Horten (Gruppen), Horste (Ortsverbände) und Hortenringe (Kreisverbände) bilden jeweils das Landesthing, die Jahreshauptversammlung eines Landesverbandes. Diese wählen die Delegierten zum Bundesthing. Die Horten-, Horst-, Hortenring-, Landes- und Bundesleitungen werden in den entsprechenden Gremien aus den eigenen Reihen gewählt.

Äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit in der DWJ ist eine einheitliche Kluft aus grünem Hemd mit Halstuch, Verbands- und Hortenabzeichen sowie Ortsnamenband.

Mitglieder

Die Deutsche Waldjugend hat als Mitglieder Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 27 Jahren. Lediglich Hortenleiter sowie Mitarbeiter der Landes- und Bundesleitung können aufgrund Ihrer Tätigkeit auch älter sein.

Unsere Jüngsten, die Wildlinge, werden oft in einer eigenen Gruppe betreut, wo sie mit gleichaltrigen spielerisch die Natur und den sorgsamen Umgang mit ihr kennen lernen. Sie wachsen so in der Horte heran, deren einzelne Gruppen meist aus 8 - 15 Waldläuferinnen und Waldläufern eines Ortes besteht. Existieren in einem Ort oder einer Stadt mehrere Horten, bilden sie einen Horst. Die Horten und Horste eines Kreises werden zu einem Hortenring zusammengefaßt. Diese bilden den Landesverband, der wiederum Mitglied im Bundesverband der DWJ ist.

Der engen Bindung zur Schutzgemeinschaft Deutscher Wald entspricht es, daß Mitglieder der Waldjugend ab Vollendung des 18. Lebensjahres automatisch Vollmitglieder im Erwachsenenverband werden. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Jugendverband können sie dann dort im Natur- und Umweltschutz weiter tätig sein.


Geschichte

Die Deutsche Waldjugend (DWJ) ist die Jugendorganisation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Diese wurde 1947 gegründet und gilt in Deutschland als erste Bürgerinitiative im Natur- und Umweltschutz. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, den Zerstörungen in den deutschen Wäldern nach dem 2. Weltkrieg Einhalt zu gebieten und die Waldbestände wieder neu aufzubauen. An die SDW angelehnt arbeiteten bald zahlreiche Jugendgruppen. Diesen gab Klaus Gundelach am 21.2.1957 in Schleswig-Holstein den Namen "Deutsche Waldjugend" und eine einheitliche Satzung, die in ihren Grundzügen heute noch Richtschnur der Verbandsarbeit ist. Gründungsväter waren dabei neben Forstleuten, die erkannten hatten, wie wichtig Umwelterziehung für die Jugend in Zukunft sein würde, vielfach Lehrer, die man heute als Umweltpädagogen bezeichnen würde. In den 60er Jahren schloss sich der aus der Jungenschaft stammende Heinrich Steinhöfel(heinpe) der Waldjugend an und brachte bündische Kultur (Juja, Kohte, Fahrt und Lieder) in den Bund.


Dem ersten Schritt folgten bald Gründungen von Landesverbänden in Hamburg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen sowie später in Bayern und im Saarland. 1987 wurde der Landesverband Berlin gegründet.


Nach 1990 entstanden auch in den meisten östlichen Bundesländern rasch neue Landesverbände. Sie wurden in der Reihenfolge Thüringen, Sachsen und Brandenburg in den Bundesverband aufgenommen. Die Gruppen in Mecklenburg-Vorpommern gehören zum Landesverband Nord. Der Landesverband Sachsen-Anhalt ist noch im Aufbau.


1966 schlossen sich die Landesverbände zum Bundesverband der DWJ zusammen. Dieser war zunächst Jugendverband in der SDW. Seit 1978 ist der Bundesverband selbständiger, eingetragener Verein, der als gemeinnützig und als förderungsfähig nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz anerkannt ist.

Die DWJ war zunächst ein reiner "Jugendnaturschutzverband". Dies änderte sich, nach dem Gruppen aus der Jungenschaft und anderen Jugendbünden in die DWJ aufgenommen wurden. Sie brachten das bündische Brauchtum in den Verband, das hier rasch Verbreitung fand.

Seit 1977 öffnete sich die DWJ zunehmend anderen Jugendverbänden. Sie nahm am überbündischen Treffen auf der Schwäbischen Alb und am Treffen auf dem Meißner teil. Als Folge dieser Öffnung wurde sie 1980 in den Arbeitskreis zentraler Jugendverbände (AzJ) aufgenommen und erhielt so Anschluß an den Bundesjugendring. Außerdem beteiligte sie sich zunehmend an den Programmen der IJAB.

Weblinks