Sippe

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Die Sippe bezeichnet meist eine Kleingruppe von 5-8 Jugendlichen, die eine wichtige Organisationseinheit im Rahmen der Pfadfinderstufe darstellt. In den einzelnen Verbänden kann die Belegung des Begriffes jedoch variieren. Bereits im ersten Pfadfinderlager Baden-Powells auf Brownsea Island (1907) waren die teilnehmenden Jugendlichen in Sippen aufgeteilt. Baden-Powell bezeichnete das Sippensystem wiederholt als wichtiges Element seiner Pfadfinderpädagogik.

Eine Sippe hat im Normalfall gewisse Erkennungs- und Identifikationsmerkmale, zum Beispiel ein Sippentier oder Totem, das auf dem Wimpel abgebildet ist.

Andere gebräuchliche Bezeichnungen für Sippe sind auch Fähnlein oder Patrulle.

Zur Belegung des Begriffs in einzelnen Verbänden

im BdP

Im BdP ist die Sippenstufe (Auch Pfadfinderstufe genannt) die wahrscheinlich wichtigste. Die Sippe besteht aus ca. 8 Mitgliedern, die im Alter von 11 bis 16 Jahre alt sind. Sie werden in dieser Stufe getrennt, also es gibt Jungen- und Mädchensippen. Sie können sich in Gilden zusammenschließen.

Sie machen Großfahrten, Bundeslager und treffen sich wöchentlich in ihrem Heimraum, wobei sie die Pfadfinderidee leben. Im BdP trägt ein Sippling das Blau-Gelbe Halstuch (ohne das R+R Embleme).

Sie wählen aus ihrer Mitte eine Sippenführung und organisieren sich gröstenteils selber, z.B. wählen sie einen Kassenwart, Materialwart, Chronist und einen Zeremonienmeister aus ihrer Mitte die sich dann um die Habseligkeiten der Sippe kümmern.

Man kann in der Sippenstufe Jungpfadfinder (mit blau-gelben Halstuch) und Pfadfinder (mit der BdP Lilie) werden.

Aus der Sippe geht man mit dem 16. Lebensjahr in eine Ranger-Rover Runde, in vielen Stämmen wird es auch so gehandhabt, das die ganze Sippe im entsprechenden Alter gemeinsam eine neue Runde gründet und sich nur der Gildenführer von ihnen verabschiedet und der Sippenführer Rundensprecher wird.

in der CPD

In der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands bilden Jungen und Mädchen zwischen 12 - 18 Jahren geschlechtshomogene autonome Sippen (Jungensippen oder Mädchensippen). Die Sippe umfasst 6 - 8 Mitglieder und wird von einem Sippenführer geführt. Die Sippe darf einen eigenen Wimpel (Sippenwimpel) führen. Innerhalb der Sippe kann das einzelne Mitglied durch Proben aufeinander aufbauende Stände (Jungpfadfinder, Knappe, Pfadfinder, ab 16 Jahren: Späher) erreichen.

Sipplinge (Mitglieder einer Sippe) werden in der Sippe gemeinsam alt und entwickeln sich und ihre Sippengemeinschaft (und wechseln nicht, wie z.B. in der DPSG von der Jungpfadfinder- zur Pfadfinderstufe und schließlich zur Roverstufe). Dadurch kann aber auch das Problem entstehen, dass bei z.B. schulischen oder umzugsbedingten Weggang mehrerer Mitglieder die Sippe "untergeht" bzw. mehrere "Rest"-Sippen zusammengelegt werden.

in der DPSG

In der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg bezeichnet die Sippe eine teilautonome Kleingruppe, mit zirka 5 - 8 Mitgliedern, die gemeinsam mit weiteren Sippen einen Trupp (Großgruppe) in der Jungpfadfinderstufe und Pfadfinderstufe bildet. Jede Sippe wählt sich einen Kornett (in der Jungpfadfinderstufe) bzw. Sprecher (in der Pfadfinderstufe) als Sippensprecher, der gemeinsam mit den übrigen Kornetts/Sprechern und einem Leiter aus dem jeweiligen Leitungteam im Trupprat Entscheidungen für die Großgruppe fällt.

in der KPE

Die KPE betrachtet das von Baden-Powell entwickelte Sippensystem als Grundlage der Pädagogik in der Pfadfinderstufe. Eine Sippe besteht aus 4-8 Jungen im Alter von 12-17 Jahren. Die Sippe wählt eigenständig unter ihren Mitgliedern einen Kornetten, der sie leitet. Alle Jugendlichen haben bestimmte Aufgaben innerhalb der Sippengemeinschaft, die so genannten Sippenämter. Jeder Junge lernt es so, Verantwortung in und für die Gruppe zu übernehmen. Jede Sippe gestaltet ihre Gruppenstunden weitgehend selbst und bildet auch im Lager eine feste Gemeinschaft, die die Aufgaben des täglichen Lagerlebens (Kochen, Waschen, Vorbereitungen) selbstständig leistet.

Mehrere Sippen zusammen bilden einen Trupp. Im Trupprat treffen sich die Kornetten der einzelnen Sippen regelmäßig zusammen mit dem Feldmeister und legen den Fahrplan für die kommende Zeit fest.

Das Äquivalent zur Sippe für die Mädchen heißt in der KPE Gilde.

Liechtenstein, Österreich, Schweiz und Südtirol

In der Schweiz und Liechtenstein wird dafür der Begriff Fähnlein verwendet.

Der Begriff Sippe wird im ÖPB und bei den PPÖ nicht verwendet. Sippe heißt Patrulle und dementsprechend gibt es auch das Patrullenamt.

Die Südtiroler Pfadfinderschaft verwendet das Worte Sippe ebenfalls nicht. Auch wenn sie ansonsten stark an die DPSG angelehnt ist.

Weblinks