Warington Baden-Powell
Warington Baden-Powell ((* 3. Februar 1847; † 24. April 1921) war Kronanwalt und Gründer der Seepfadfinder. Er war der älteste Bruder von Robert Baden-Powell, dem Gründer der weltweiten Pfadfinderbewegung.
Warington war begeistert von der Seefahrt. So unternahmen die Gebrüder Baden-Powell (darunter selbstverständlich auch Robert) in ihrer Jugend Boots- und Schifffahrten auf Flüßen und den Küsten Großbritanniens. Die Brüder nahmen auch an einigen Regatten teil und konnten einige Pokale erringen.
Im Jahr 1857 schloss er das St Paul's College ab und ging danach zur Royal Navy. Dort qualifizierte er sich bald zum „Master Mariner“ und wurde zum „Lieutenant“ der Royal Naval Reserve ernannt.
Interesse an kleinen Booten machte ihn zum faszinierten Kanuten. 1871, im Alter von 24 Jahren, paddelte und segelte er in einem Kanu auf der Ostsee mit Zwischenstopps in Deutschland, Dänemark und Schweden. Die gesammelten Erfahrungen schrieb er in seinem Buch Canoe Travelling, erschienen 1871, nieder. Selbstverständlich war er auch Mitglied des Royal Canoe Club (seit 1874).
Er machte aber auch als Jurist Karriere. So wurde er 1876 Mitglied der Honorable Society of Inner Temple, einer der vier englischen Anwaltskammern. Er wurde zur Bar in Trinity und später zur „Admiralty Bar“ zugelassen. Am 26. April 1872 wurde er zum „King's Counsel“ (K.C.), dem Kronanwalt, als höchstgestellter Anwalt in Großbritannien bei männlichem Souverän, ernannt. In England wird der Titel K.C. hinter dem Namen geführt. Auch als Jurist war er für die Royal Navy tätig.
Er wurde in Geographische Gesellschaft (Royal Geographical Society) als „Fellow of the Royal Geographic Society“ berufen. Weiters war er an der „Shipwrights' Company“ beteiligt und Mitglied der „Institute of Naval Architects Council“, der „Yacht Racing Association“ und des „Athenaeum Club“.
Seepfadfinder
Von seinem Bruder wurde Warington gefragt die Seepfadfinder als besonderen Zweig der Pfadfinder aufzustellen. Er sagte zu und verfasste das Handbuch Sea Scouting and Seamanship for Boys. Bereits 1909 hatte Bipi ein Lager in Bucklers Hard, Hampshire abgehalten, das als Start der Seepfadfinder bezeichnet wird. 1910 erschien das von Warington verfasste Hanbuch und eine eigene Seepfadfinderkluft wurde genehmigt. Der Zweig der Seepfadfinder wuchs an und verbreite sich schnell über die Grenzen Englands hinaus. 1912 wurde der Arbeitszweig offiziell in der britischen Scout Association eingeführt.
Diese Arbeit an jungen Menschen ließ ihn bis zu seinem Tod im Alter von 74 Jahren nicht los, so dass zu seiner Beisetzung unzählige Seepfadfinder erschienen.
Kanusegeln
Er entwickelte das Kanu zur speziellen Art des Segelschiffes, und in den späten 1870er nahmen Segel-Kanu an organisierten Rennen teil und erlaubten wagemutigen Anfängern für wenig Geld an einem kostenintensiven Sport der Besserverdienenden teilzunehmen. Somit gilt er als der Entwickler des Kanusegelns, deren erste Regatte 1882 in England stattfand.
Veröffentlichungen
- Canoe Travelling: Log of a Cruise on the Baltic, and Practical Hints on Building and Fitting Canoes, London; Smith, Elder; 1871
- Sea Scouting and Seamanship for Boys, Glasgow; Brown, Son & Ferguson; 1910