Stamm Ägypten-Straßlach/Kloster Schäftlarn

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Die Stammesgeschichte bis zur Spaltung

Der Stamm Ägypten wurde 1979 als „Stamm Ägypten-Straßlach" in Hailafing von Christoph Sellmaier, Dominik Mayer-Lauingen, Udo Steinhörster und weiteren Freunden gegründet. Der erster Sippenwimpel zeigt ein Mankei. Ein Kothenlager im Winter wird zum frühen Härtetest. Nach eingehender Prüfung des eigenen pfadfinderischen Standortes wurde 1980 aufgrund ihrer katholischen Ausrichtung die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) als zukünftiger Verband gewählt. Der DPSG-Bezirk des Stammes Ägypten-Straßlach mit der Nummer 13/02/14 bleibt bis zur Gebietsreform München-Ost. Das DPSG-Pfadfindergesetz von 1949 sowie das dazugehörige alte Versprechen der DPSG werden zur Grundlage des Stammes. Zudem wird ein altes DPSG-Banner aus der Zeit vor 1965 angeschafft. Pfadfinderhut, blaue Jungenschaftsbluse sowie Schwarzzelte gehören von Anfang an zur äußerlichen Grundausstattung. An Schulterklappen und Leiterbändern wird auch nach deren Abschaffung in der DPSG festgehalten.

1980 Der Stamm beteiligt sich an der Sanierung und Restaurierung einer Waldkapelle.

1981 Nach zähen Verhandlungen mit dem Internat des Gymnasiums Kloster Schäftlarns Gründung eines Ablegers im Kloster. Zunächst finden die Gruppenstunden in wechelnden Klassenzimmern statt; später erhält der Stamm eine dauerhafte Bleibe, das Truppheim St. Juliana. Nachdem der Klosterstamm rund 10 Jahre zuvor eingegangen war, gibt es nun erstmals wieder Georgspfadfinder in Schäftlarn. Die lange Tradition, welche in den frühen 1930er Jahren begann, wird damit fortgeschrieben. Das 3. Stammessommerlager bleibt speziell durch die Paratyphus-Infektion der meisten Teilnehmer, ausgelöst durch von Bauern vergiftetes Bachwasser, lebhaft in Erinnerung.

1982 Die erste Stammesversammlung mit bayerischen Volkstanzeinlagen findet im Sommer 1982 auf dem alten Sportplatz des Kloster Schäftlarns statt. Der Trupp St. Juliana (Kloster Schäftlarn) hatte zu diesem Zeitpunkt drei Jungsippen sowie eine Sippe. Vom 31.08. bis 12.09.1982 findet das per Fahrrad und Begleitbus erreichte 4. Stammessommerlager in Schambach/Altmühltal statt. Von 1982 bis 1989 bricht der Stamm jährlich zusätzlich zu jeweils einwöchigen Osterwanderlagern auf.

1983 Vom 29.08. bis 10.09.1983 findet das per Fahrrad und Begleitbus erreichte 5. Stammessommerlager im Gießenbachtal bei Kiefersfelden statt. Höhepunkte sind die unterschiedlichen aufwendigen Lagergroßbauten mit dem reichlich vorhandenen Holz. Im Winterlager gewinnt der Stamm zum ersten Mal das Klondike-Derby der Boy Scouts of America (BSA) bei Garmisch-Partenkirchen, bei dem von den Teilnehmern Überlebenstechniken abverlangt werden. Zwischen 1983 bis 1994 pilgert der Stamm jedes Jahr zu Pfingsten drei Tage lang nach Altötting.

1984 Vom 03.09. bis 15.09.1984 findet das per Fahrrad und Begleitbus erreichte 6. Stammessommerlager auf dem DPSG-Zeltplatz am Forggensee statt. Im Winterlager gewinnt der Stamm zum zweiten Mal das Klondike-Derby der Boy Scouts of America (BSA) bei Garmisch-Partenkirchen.

1985 Erstmals nehmen Stammesmitglieder an einem Woodbadge-Vorbereitungskurs (WBVK) teil, der vom 30.03. - 05.04. im DPSG-Pfadfinderheim Lindersberg bei Ebermannstadt vom DPSG-Diözesanverband München-Freising abgehalten wird. Das 7. Stammessommerlager findet als Großfahrt mit zwei Kleinbussen durch Ober- und Mittelitalien statt. Unter anderem werden der Trasimenische See, das Tyrrenische Meer, Pisa und der Gardasee angesteuert. Der Trupp in Straßlach stellt mangels Leiternachwuchses seine Arbeit ein.

1986 Vom 31.08. bis 12.09.1986 findet das per Bus erreichte 8. Stammessommerlager in der Fränkischen Schweiz statt. Zum Programm gehört der professionelle Einstieg in unterschiedliche Höhlen. Im Sommer 1986 wird ein Ableger des Stammes in Penzberg gegründet; der Trupp Christkönig, welcher ein eigenes Heim in der Pfarrgemeinde bezieht.

1987 Das 9. Stammessommerlager findet bei Beucherling an der Regen (Niederbayern) statt. Höhepunkt ist der dreitägige selbstständige Erkundungsmarsch der Sippen mit verschiedenen pfadfinderischen Aufgabenstellungen. Im Herbst gewinnt der Stamm den alljährlichen „Kampf ums Georgsschwert", den der Bezirk München-Ost veranstaltet. Patrik Mastellotto übernimmt den Trupp St. Juliana in Koster Schäftlarn. Von 1987 bis 1989 arbeitet der Stammesvorstand regelmäßig an der DPSG-Diözesanzeitschrift „Drachentöter" mit.

1988 Die 1. Sommerfreizeit des Stammes findet in Höfen/Jachenau zusammen mit der Pfarrjugend der Penzberger Pfarrei „Unsere Liebe Frau von Wladimir" statt. Besuch durch eine Gruppe des befreundeten Münchener DPSG-Stammes Frieden Christi. Teilnahme am DPSG-Leiterkongreß „Exodus" mit befreundeten Münchener DPSG-Stämmen. Neuausrichtung der Pfadfinderarbeit durch den neuen Stammesvorstand. U.a. finden Stammessommerlager bzw. -fahrten ab diesem Zeitpunkt bis 1994 stets im Ausland statt. Die schon immer sehr traditionelle Ausrichtung des Stammes wird weiter vorangetrieben. Die Stammesführung beteiligt sich am Bezirksvorsitz des Bezirkes München-Ost.

1989 Das 10. Stammessommerlager findet gemeinsam mit dem Unterhachinger DPSG-Stamm St. Alto in Ouroux/Morvan (Burgund) in Frankreich statt. Teilnahme des Stammes am DPSG-Diözesanlager „Die wilde 13" an dem rund 1.200 Pfadfinder im Königsdorfer Hochlandlager zusammenkommen. Der Stamm Ägypten-Straßlach gehört zu den ersten in Deutschland, die bereits vor dem Mauerfall (November 1989) Beziehungen mit - noch verbotenen - Pfadfindern im ehemaligen Ostblock aufgenommen haben. Im Oktober 1989 ist der ungarische Altpfadfinder, Rechtsanwalt Dr. Josepf Nagy aus Tapolca (Plattensee) erstmals mit seiner Frau zu Gast im Truppheim St. Juliana/Kloster Schäftlarn. Im November ziehen die Penzberger Pfadfinder in ein neues Heim um. Mechthild Wurst übernimmt den Trupp St. Juliana in Kloster Schäftlarn. Im Ringen um die DPSG-Bezirksreform in der Erzdiözese München-Freising werden unter reger Anteilnahme der Stammesführung verschiedene Modelle besprochen. Letztlich setzt sich eine Form durch, die sich historischen Vorgängerkonstellationen des Landes München aus der Zeit vor 1970 leicht annähert. Der Stamm Ägypten-Straßlach wird dem neugegründeten Bezirk Oberland zugeschlagen und erhält die Stammesnummer 13/20/02. Damit werden die Bindungen des Stammes nach München auf dieser Ebene gekappt. Eine Neuorientierung wird versucht. An der Pfarrei Hohenschäftlarn findet das Jubelfest zum 10jährigen Stammesgeschehen statt. Dabei lernen die Ägypter den Altpfadfinder Hans Wolf aus dem Bergischen Land kennen, der 1931 zur DPSG kam und 1977 in die KPE wechselte. Bis zu seinem Tode 2002 bleibt dieser große Tierschützer und Verfechter des echten Baden-Powellschen Geistes ein treuer Freund.

1990 Das 11. Stammessommerlager findet vom 03.08.-19.08. in Törekpuszta bei Tapolca auf dem Gut der Familie Nagy statt. Durch verschiedene materielle Hilfslieferungen, zumeist aus NVA-Beständen, können die ungarischen Pfadfinder in Tapolca mit dem Neuaufbau beginnen. Erstmals nimmt ein Mädchen (Petra Fuchs) als Pfadfinderanwärterin an einem Sommerlager des Stammes teil. Ein Tagesausflug gilt Budapest. Am St. Georgsberg bei Tapolca findet am Ende des Lagers eine feierliche Versprechensfeier statt. Bis dahin waren junge Frauen nur in der Leiterschaft zu finden. Ab diesem Zeitpunkt sind mindestens zweimal im Jahr Pfadfinder des Stammes in Ungarn. Die Wahl Dr. Nagys zum Bürgermeister der Stadt Tapolca begünstigt die weiteren Entwicklungen. Der Stammesname wird in Ägypten-Kloster Schäftlarn umbenannt.

1991 Die 1. Stammesgroßfahrt findet vom 24.08.-06.09. durch Südtirol statt. Eine abenteuerliche Fahrt durch uralte Dörfer, über Bergkämme zu Seen und Klöstern mit reicher Vergangenheit erwartet die Pfadfinder. Mit dabei sind drei ungarische Pfadfinder von katholischen Magyar Cserkészszövetség (MCsSz) und zum ersten Mal marschieren Ägypter in KPE-Kluft mit. Am 22.09. steigen die Penzberger Pfadfinder in das Angerloch, eine attraktive kleinere Höhle in den Voralpen mit hohem Schwierigkeitsgrad, ein.

1992 Mit der diesjährigen Osterwanderung an der Isar soll an die alten einwöchigen Osterwanderlager angeknüpft werden. Zu Pfingsten wird das ungarische Pannonien besucht. Die 2. Stammesgroßfahrt findet im Sommer auf der Theiß durch Nordostungarn gemeinsam mit ungarischen Pfadfindern statt. Bei Tiszabecs werden die Ruderboote zu Wasser gelassen; das Nordufer wird in diesen Zeiten des Umbruchs noch immer von bewaffneten Rotarmisten bewacht und darf unter keinen Umständen betreten werden. Am St. Georgsberg bei Tapolca findet am Ende der Großfahrt wieder eine feierliche Versprechensfeier des Stammes statt, die mit dem abermaligen Besuch des Schlosses in Keszthely endet. Im Herbst sind Pfadfinderinnen und Pfadfinder des KPE-Stammes Maria Schutz aus München-Pasing zu Gast in Penzberg. Daneben wird zur Vorbereitung des nächsten Sommerlagers La Spezia besucht und den Carrara-Steinbrüchen ein Besuch abgestattet.

1993 Vom 21.05. bis 25.05. findet der "Kampf ums Tassiloschwert" in Mönchsdeggingen statt, eine KPE-Veranstaltung. Im Juli sind die Penzberger Ägypter (KPE) bei einer Bergwanderung am Königssee und kurz danach wird von ihnen der obergermanisch-rätische Limes mit seinen Bauwerken begangen. Das 12. Stammessommerlager findet auf dem Gelände der katholischen AGESCI-Pfadfinder von La Spezia bei Arlia nahe Fivizzano statt. Neben den italienischen Pfadfindern aus La Spezia haben die Ägypter mit Spendensammlungen ermöglicht, daß die Tapolcer Ungarn mit dabei sein können. Der Lageralltag orientiert sich unter dem Motto „The Spirit of BiPi" streng an den Baden-Powellschen Vorgaben. Neben Florenz wird Pisa besucht. Einem Tag lang durchstreifen Ägypter zudem die weitläufigen Ausgrabungen der antiken Stadt Luni.

1994 Vom 29.07. bis 21.08. findet die 2. Stammesgroßfahrt, die „Nordlandfahrt" nach Schweden und Norwegen statt. Nach einem zweitägigen Besuch Stockholms, u.a. mit Wachablösung, Gustaf Adolfs Vasa und dem berühmten Freilichtmuseum Skansen, fahren die Ägyter über den Polarkreis zu einer Wanderung durch den einsamen mückengeplagten Sarek-Nationalpark. Abmarsch ist an der Fjällstation Kvikkjokk. Bevor es zurückgeht, wird Oslo (Schloß, Fram, Wikingerschiffe, Freilichtmuseum, Vigeland Park) und die alte Hansestadt Bergen eingehend besucht. Nach einer Fjordjahrt mit dem Postdampfer, vorbei am Jostedalsbreen, dem größten Kontinentalgletscher Europas, marschieren die Pfadfinder zu einer einsamen Stabkirche um in ihrer Nähe zu übernachten. Der DPSG-Trupp St. Juliana in Kloster Schäftlarn ist mit Ausnahme seiner Leiterin Mechthild Wurst nicht an diesem Großereignis des Stammes beteiligt und verzichtet auf die Sommerunternehmung. Eine Zusammenarbeit mit den Penzbergern als Pfadfinder der KPE, ist nicht mehr erwünscht. Mechthild Wurst beendet ihre Tätigkeit im Stamm. Die Geschicke der Schäftlarner (DPSG) übernimmt Petra Fuchs als neuer Stammesvorstand; in Penzberg bleibt Holger Jürgenliemk über das Jahr 1994 als Stammesfeldmeister aktiv. Das gemeinsame Jubelfest zum 15jährigen Bestehen findet auf dem alten Sportplatz des Kloster Schäftlarns. Alle Gründungsmitglieder von 1979 kamen hier zum allerletzten Mal zu einer sangesfrohen Feuerrunde des Stammes zusammen.

Vorstände

Vorstände des DPSG-Stammes Ägypten-Straßlach/Schäftlarn

  • 1979 – 1988: Christoph Sellmaier (Hailafing/Hohenschäftlarn)
  • 1988 – 1996: Holger Jürgenliemk (Penzberg)

Vorstände des DPSG-Stammes Ägypten-Baierbrunn

  • 1995: Petra Fuchs (Hohenschäftlarn)
  • 2004: Adelheid Sexl, Tobias Hoheneder (Baierbrunn)
  • 2005: Adelheid Sexl, Manuel Bürker (Baierbrunn)