Robert Baden-Powell: Unterschied zwischen den Versionen

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Doch der Krieg in Südafrika war noch nicht beendet: Die Buren gingen zu einer Guerillataktik über. Baden-Powell wurde mit der Organisation einer berittenen Polizeitruppe in Südafrika beauftragt. Diese Polizei war ein „Prototyp“ für das Pfadfindertum. So setzte Baden-Powell bei ihr seine eigene Erziehungsmethode ein, die später auch in der [[Pfadfinderbewegung]] zur Verwendung kam.
 
Doch der Krieg in Südafrika war noch nicht beendet: Die Buren gingen zu einer Guerillataktik über. Baden-Powell wurde mit der Organisation einer berittenen Polizeitruppe in Südafrika beauftragt. Diese Polizei war ein „Prototyp“ für das Pfadfindertum. So setzte Baden-Powell bei ihr seine eigene Erziehungsmethode ein, die später auch in der [[Pfadfinderbewegung]] zur Verwendung kam.
  
'''1901''' kehrte Robert auf Krankenurlaub für einige Monate nach England zurück. Als er englischen Boden betrat wurde er mit großer Begeisterung empfangen. Besonders die Jugend war von Roberts Taten begeistert und hatten sich sein Buch ''[[Aids to Scouting]]'' gekauft. Das Buch hatte es somit von der militärischen Ausbildungslektüre zum Jugendbuch geschafft. Als friedliebender Mann wollte Robert jedoch nicht, dass ein militärisches Buch in die Hände der Jugend gelangte. Um dem entgegenzuwirken entschloss sich Robert ein weiteres Scouting-Buch speziell für Heranwachsende zu schreiben. Das Buch sollte den Titel ''[[Scouting for Boys]]'' tragen. In diesem Buch wollte er das Waldläuferwissen seines Dschungellebens und die Erfahrungen die er in Mafeking mit den Jugendlichen gemacht hatte verarbeiten. Doch seine militärischen Verpflichtungen ließen ihm keine Zeit zum Schreiben.
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'''1901''' kehrte Robert auf Krankenurlaub für einige Monate nach England zurück. Als er englischen Boden betrat wurde er mit großer Begeisterung empfangen. Besonders die Jugend war von Roberts Taten begeistert und hatten sich sein Buch ''[[Aids to Scouting]]'' gekauft. Das Buch hatte es somit von der militärischen Ausbildungslektüre zum Jugendbuch geschafft.
  
 
'''1903''' wurde Baden-Powell zum Generalinspekteur der britischen Kavallerie ernannt; in dieser Position besuchte er im Laufe der nächsten vier Jahre weltweit Kavallerieschulen.
 
'''1903''' wurde Baden-Powell zum Generalinspekteur der britischen Kavallerie ernannt; in dieser Position besuchte er im Laufe der nächsten vier Jahre weltweit Kavallerieschulen.
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Baden-Powell hatte sich während seiner Militärzeit früh als fähiger Ausbilder junger Rekruten bewiesen. Zurück in England, wo ihm von so vielen Jugendlichen Verehrung entgegenschlug, wandte er sich zunehmend dem Gedanken der Jugendarbeit zu. '''1903''' wurde er Vizepräsident ehrenhalber der christlichen Jugendorganisation „Boys’ Brigade“. Dem Gründer dieser Organisation gegenüber erwähnte er eines Tages, dass ''scouting'' das Programm für die Jungen noch attraktiver machen würde als die dort üblichen Drill-Übungen.
 
Baden-Powell hatte sich während seiner Militärzeit früh als fähiger Ausbilder junger Rekruten bewiesen. Zurück in England, wo ihm von so vielen Jugendlichen Verehrung entgegenschlug, wandte er sich zunehmend dem Gedanken der Jugendarbeit zu. '''1903''' wurde er Vizepräsident ehrenhalber der christlichen Jugendorganisation „Boys’ Brigade“. Dem Gründer dieser Organisation gegenüber erwähnte er eines Tages, dass ''scouting'' das Programm für die Jungen noch attraktiver machen würde als die dort üblichen Drill-Übungen.
  
In den nächsten Jahren sammelte Baden-Powell nach und nach Ideen für eine eigenes Jugendprogramm. '''1906''' schickte er einen ersten schriftlichen Entwurf für ein Pfadfinderprogramm an verschiedene Organisationen. Im nächsten Jahr führte er auf [[Brownsea Island]] ein Probelager durch, unter anderem mit Mitgliedern der „Boys’ Brigade“.
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In den nächsten Jahren sammelte Baden-Powell nach und nach Ideen für eine eigenes Jugendprogramm. '''1906''' schickte er einen ersten schriftlichen Entwurf für ein Pfadfinderprogramm an verschiedene Organisationen. Im nächsten Jahr führte er auf [[Brownsea Island]] ein Probelager durch, unter anderem mit Mitgliedern der „Boys’ Brigade“. '''1908''' erschien schließlich das fertige Werk unter dem Titel ''[[Scouting for Boys]]''. Der Erfolg war durchschlagend, und bald bildeten Jungen in ganz England selbständige Pfadfindersippen und -trupps. Neben seinen beruflichen Pflichten fiel Baden-Powell damit die Aufgabe zu, die wachsende ''Pfadfinderbewegung'' zu koordinieren.
  
 
'''1910''' ging B.P. in Pension und folgte Einladungen von Pfadfindern aus aller Welt, bis er 1912 sein Herz an eine 32 Jahre jüngere Frau namens [[Olave St. Claire Soames]] verlor. Noch im selben Jahr wurde geheiratet, und 1913 erblickte sein Sohn Peter das Licht der Welt. 1915 und 1917 bekamen er und seine Frau 2 Töchter. Die Organisation der Pfadfinderinnen, die sich zu „Girl-Guides“ umbenannten, wurde von Olave Baden-Powell übernommen, während sich B.P. weiterhin um die männlichen Pfadfinder kümmerte.
 
'''1910''' ging B.P. in Pension und folgte Einladungen von Pfadfindern aus aller Welt, bis er 1912 sein Herz an eine 32 Jahre jüngere Frau namens [[Olave St. Claire Soames]] verlor. Noch im selben Jahr wurde geheiratet, und 1913 erblickte sein Sohn Peter das Licht der Welt. 1915 und 1917 bekamen er und seine Frau 2 Töchter. Die Organisation der Pfadfinderinnen, die sich zu „Girl-Guides“ umbenannten, wurde von Olave Baden-Powell übernommen, während sich B.P. weiterhin um die männlichen Pfadfinder kümmerte.
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Ab 1910 wird Baden-Powell mit Ehrendoktarten verschiedener Universitäten geehrt,ihm wurden hohe Orden aus aller Welt verliehen und er erhielt hohe Pfadfinderauszeichnungen von den nationalen Pfadfinderverbänden z.B. 1927  auf einem Großlager in Schweden das Große Dankabzeichen vom [[ÖPB]] und die Goldene Gemse des ÖPB (''bis 2000 nur 5 mal verliehen'').   
 
Ab 1910 wird Baden-Powell mit Ehrendoktarten verschiedener Universitäten geehrt,ihm wurden hohe Orden aus aller Welt verliehen und er erhielt hohe Pfadfinderauszeichnungen von den nationalen Pfadfinderverbänden z.B. 1927  auf einem Großlager in Schweden das Große Dankabzeichen vom [[ÖPB]] und die Goldene Gemse des ÖPB (''bis 2000 nur 5 mal verliehen'').   
  
Ein schottischer Edelmann schenkte den Pfadfindern im Jahr '''1919''' schließlich den [[Gilwell]]-Park bei London, wo B.P. ein Ausbildungszentrum für [[Scoutmaster]] installierte. Ein Jahr später wurde er beim 1.Welt-[[Jamboree]] zum „Chief Scout of the World“ ernannt.
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Ein schottischer Geschäftsmann schenkte den Pfadfindern im Jahr '''1919''' schließlich den [[Gilwell]]-Park bei London, wo B.P. ein Ausbildungszentrum für [[Scoutmaster]] installierte. Ein Jahr später wurde er beim 1.Welt-[[Jamboree]] zum „Chief Scout of the World“ ernannt.
  
 
Über das ursprüngliche [[Ziele|Ziel]] (Überleben in der Natur) hinaus steht das Pfadfindertum für Hilfsbereitschaft, "Lernen durch Machen" ([[Learning by doing]]) und soziales Engagement. Vor allem dieser Aspekt hat dazu beigetragen, es trotz seiner ursprünglich militärischen Ausrichtung bis in unsere Tage zu erhalten.  
 
Über das ursprüngliche [[Ziele|Ziel]] (Überleben in der Natur) hinaus steht das Pfadfindertum für Hilfsbereitschaft, "Lernen durch Machen" ([[Learning by doing]]) und soziales Engagement. Vor allem dieser Aspekt hat dazu beigetragen, es trotz seiner ursprünglich militärischen Ausrichtung bis in unsere Tage zu erhalten.  

Version vom 8. Juli 2009, 19:39 Uhr

Lord Baden-Powell

Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, 1. Baron Baden-Powell of Gilwell (* 22. Februar 1857 in London; † 8. Januar 1941 in Nyeri, Kenia), ist der Gründer der Pfadfinderbewegung. Pfadfinder verwenden häufig auch den Namen BiPi, der aus den Initialen seines Nachnamens abgeleitet ist.

Robert, zwölftes von vierzehn Kindern eines anglikanischen Pfarrers und Hochschulprofessors in Oxford, wurde am 22. Februar 1857 in London geboren. Der Vater starb als Robert drei Jahre alt war. Der Name Smyth sollte an den legendären Abenteurer John Smyth, Captain Ihrer Majestät der Königin von England erinnern, einem berühmten Vorfahren mütterlicherseits.


Werdegang

Kindheit

Nach dem frühen Tod seines Vaters wuchs Robert mit seinen dreizehn Geschwistern bei der Mutter auf, die für ihn zur Vorbildfigur wurde. Von ihr lernte er die Bedeutung der Tugend der Ritterlichkeit und die Bedeutung von Verantwortung. Später wurde Admiral W. Smith, Kartograph und Astronom (Großvater mütterlicherseits) zum Vorbild. Dieser weckte in Robert das Interesse für die Naturforschung. Während seiner Zeit im Internat am bekannten Charterhouse College verbrachte Robert viel Zeit in den nahen Parks und Wäldern um die Natur zu beobachten. Er nannte es die Wissenschaft des Waldes. In den Schulferien ging er mit Freunden oft auf Reisen bis nach Norwegen, orientierte sich an den Sternen und mit Hilfe des Kompass und lagerte im Freien, ernährte sich von selbstgefangenem Fisch der über dem Feuer zubereitet wurde.

Ausbildung

Mit einem mittelmäßigen Abschlußzeugnis verließ Robert das Charterhouse College 1876 und brach mit einer alten Familientradition indem er sich nicht an der Universität von Oxford einschrieb sondern bei der Armee um einen Ausbildungsplatz als Offizier bewarb. Das Aufnahmeexamen legte er als zweitbester Prüfling ab und wurde daraufhin sofort zum Unterleutnant befördert. Da er ein guter Reiter war entschied sich Robert für die Kavallerie.

Militärkarriere

Robert wurde mit seinem Husarenregiment nach Indien verlegt. Dort vertrieb er sich die freie Zeit vor allem im Dschungel um Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Auch als Entertainer begeisterte Robert seine Kameraden. Er organisierte Theateraufführungen und sang selbst komponierte Lieder. Hier kam er auch zu seinem Spitznamen Bi Pi, denn er wurde von vielen Kameraden mit den Initialen seines namens B. P. angesprochen.

Als Roberts Vorgesetzte von seinen Naturkenntnissen und seiner Beobachtungsgabe erfuhren übertrugen sie ihm die Ausbildung der Kundschafter, die Scouts genannt wurden. Ihre Aufgabe war es gegnerische Lager unbemerkt auszukundschaften. Bei der Ausbildung hielt sich Robert nicht an die althergebrachten Methoden des Militärs. Er hielt nicht viel von Drill und versuchte stattdessen seine Scouts für ihre Aufgabe zu gewinnen. Er gab keine Befehle sondern Tips die seine Scouts dazu befähigten selbständige Lösungen für die gestellten Aufgaben zu entwickeln und entgegen der militärischen Tradition des Gehorsams eigene Verantwortung zu übernehmen. Er nannte das Prinzip der Ausbildung Learning by doing. Baden-Powell scheute auch keine Strapazen und machte seinen Scouts alles auch selbst vor wenn es nötig war.

So wird erzählt, dass eine Patrouille erfolglos von einem Auftrag zurückkehrte. Es sei unmöglich die Linien des Gegners zu durchbrechen behaupteten sie. Baden-Powell machte sich daraufhin selbst auf den Weg und schlängelte sich nachts im Gras durch die feindlichen Linien und kundschaftete das Gebiet aus. Zum Beweis, dass er es geschafft hatte versteckte er einen Handschuh im feindlichen Gebiet. Als das Gebiet später eingenommen wurde lag der Handschuh immer noch am Ort, an den ihn Baden-Powell versteckt hatte.

Seine Scouts teilte Baden-Powell bei Einsätzen in kleine Patrouillen von um die fünf Mann. Jede Patrouille hatte einen besonders erfahrenen Scout der die Patrouille anführte.

Es folgte militärische Verwendung in Afrika, dort fiel ihm eine Holzperlenkette des Zulukönigs Dinizulu in die Hände. Die Perlen wurden 1919 und in den folgenden Jahren für die Woodbadge Perlen verwendet.

Nach Westafrika wurde Baden-Powell beordert, um die Ashantiexpedition (1895–1896) zu unterstützen. Das unabhängige Ashantireich war ein politischer Unruheherd zwischen den europäischen Kolonien. Ziel der Expedition war die Festsetzung des Ashanti-Herrschers Prempeh und seiner Familie. Baden-Powells Aufgabe war es, mit einem Korps von Einheimischen den britischen Truppen den Weg von der Küste zur Ashanti-Hauptstadt im Landesinneren zu ebnen. Dazu musste die vorhandene Straße erweitert, Brücken gebaut, Lagerplätze, Forts und Versorgungsdepots angelegt werden. Die Mission verlief erfolgreich: Prempeh wurde von den Briten gefangengenommen und ins Exil geschickt. Baden-Powell schrieb seine Erfahrungen als Buch nieder (The Downfall of Prempeh, 1896).

1896 nahm Baden-Powell an einer Militäroperation gegen die Matabele teil und lernte das Kuduhorn als Signalinstrument der Eingeborenen kennen. Als Souvenir dieses Einsatzes behielt er sich ein Kuduhorn. Dieses Instrument sollte später in der Pfadfinderbewegung eine Rolle spielen. Von Matabele-Kriegern erhielt Baden-Powell auch den Spitznamen Impeesa.

1899 war Robert bereits zum Oberst befördert worden und wieder nach Indien verlegt worden. In diesem Jahr erschien in England sein Buch Aids to Scouting. Die Armeeführung empfahl das dünne Heftchen als offizielle Ausbildungslektüre für Offiziersanwärter.

Im selben Jahr spitzte sich die Situation in Südafrika wieder zu. Robert wurde umgehend wieder in die Kapkolonie abkommandiert, um britische Streitkräfte auf den erwarteten zweiten Burenkrieg (1899-1902) vorzubereiten. Er stationierte sich mit seiner Garnison im strategisch wichtigen Mafeking. Am 11. Oktober 1899 belagerten die Buren die Stadt mit 7500 Mann. Die Übermacht war überwältigend. Den Buren standen in der Stadt nur 700 Soldaten sowie 300 nur bedingt kriegstaugliche Zivilisten gegenüber. Als ein Abgesandter der Buren Baden-Powell zur Kapitulation aufforderte, lehnte dieser jedoch ohne weiteren Kommentar selbstbewusst ab. Bei der Verteidigung der Stadt setzte Baden-Powell auf die List und täuschte den Angreifern eine weit größere Zahl an Verteidigern vor, als tatsächlich in der Stadt waren. Er ließ Strohpuppen anfertigen, die er an für den Feind gut sichtbaren Positionen postieren ließ. Es wurden auch Holzgewehre geschnitzt und Attrappen von Geschützen aufgebaut. Seine Soldaten ließ er stets von wechselnden Positionen Schüsse abfeuern so dass die belagernden Truppen glaubten, in der Stadt wimmelte es von Soldaten.

Um die Verteidigung der Stadt zu verstärken rekrutierte Baden-Powell bald auch Jugendliche und setzte sie als Sanitäter oder Melder ein. Dabei stellte er fest dass die Jungen durchaus für verantwortungsvolle Aufgaben eingesetzt werden konnten. Er ließ ihnen entgegen der damaligen pädagogischen Ansichten, dass Heranwachsenden ihre Handlungen genau vorgeschrieben werden müssen, Freiräume für selbständige und eigenverantwortliche Entscheidungen.

Durch seine Täuschungsmanöver und den Einsatz der Jugendlichen von Mafeking schaffte es Baden-Powell die Stadt 217 Tage lang zu halten, ohne dass sich die belagernden Buren trauten die Stadt anzugreifen. Im Mai 1900 traf dann endlich ein britisches Kommando ein, das die Stadt befreite. Die erfolreiche Verteidigung Mafekings machte Baden-Powell zu Nationalhelden. Kinder und Haustiere wurden nach ihm benannt. Er wurde von der englischen Königin zum Generalmajor befördert und war mit 43 Jahren der jüngste General Englands.

Doch der Krieg in Südafrika war noch nicht beendet: Die Buren gingen zu einer Guerillataktik über. Baden-Powell wurde mit der Organisation einer berittenen Polizeitruppe in Südafrika beauftragt. Diese Polizei war ein „Prototyp“ für das Pfadfindertum. So setzte Baden-Powell bei ihr seine eigene Erziehungsmethode ein, die später auch in der Pfadfinderbewegung zur Verwendung kam.

1901 kehrte Robert auf Krankenurlaub für einige Monate nach England zurück. Als er englischen Boden betrat wurde er mit großer Begeisterung empfangen. Besonders die Jugend war von Roberts Taten begeistert und hatten sich sein Buch Aids to Scouting gekauft. Das Buch hatte es somit von der militärischen Ausbildungslektüre zum Jugendbuch geschafft.

1903 wurde Baden-Powell zum Generalinspekteur der britischen Kavallerie ernannt; in dieser Position besuchte er im Laufe der nächsten vier Jahre weltweit Kavallerieschulen.

Der erste Pfadfinder

Baden-Powell hatte sich während seiner Militärzeit früh als fähiger Ausbilder junger Rekruten bewiesen. Zurück in England, wo ihm von so vielen Jugendlichen Verehrung entgegenschlug, wandte er sich zunehmend dem Gedanken der Jugendarbeit zu. 1903 wurde er Vizepräsident ehrenhalber der christlichen Jugendorganisation „Boys’ Brigade“. Dem Gründer dieser Organisation gegenüber erwähnte er eines Tages, dass scouting das Programm für die Jungen noch attraktiver machen würde als die dort üblichen Drill-Übungen.

In den nächsten Jahren sammelte Baden-Powell nach und nach Ideen für eine eigenes Jugendprogramm. 1906 schickte er einen ersten schriftlichen Entwurf für ein Pfadfinderprogramm an verschiedene Organisationen. Im nächsten Jahr führte er auf Brownsea Island ein Probelager durch, unter anderem mit Mitgliedern der „Boys’ Brigade“. 1908 erschien schließlich das fertige Werk unter dem Titel Scouting for Boys. Der Erfolg war durchschlagend, und bald bildeten Jungen in ganz England selbständige Pfadfindersippen und -trupps. Neben seinen beruflichen Pflichten fiel Baden-Powell damit die Aufgabe zu, die wachsende Pfadfinderbewegung zu koordinieren.

1910 ging B.P. in Pension und folgte Einladungen von Pfadfindern aus aller Welt, bis er 1912 sein Herz an eine 32 Jahre jüngere Frau namens Olave St. Claire Soames verlor. Noch im selben Jahr wurde geheiratet, und 1913 erblickte sein Sohn Peter das Licht der Welt. 1915 und 1917 bekamen er und seine Frau 2 Töchter. Die Organisation der Pfadfinderinnen, die sich zu „Girl-Guides“ umbenannten, wurde von Olave Baden-Powell übernommen, während sich B.P. weiterhin um die männlichen Pfadfinder kümmerte.

Ab 1910 wird Baden-Powell mit Ehrendoktarten verschiedener Universitäten geehrt,ihm wurden hohe Orden aus aller Welt verliehen und er erhielt hohe Pfadfinderauszeichnungen von den nationalen Pfadfinderverbänden z.B. 1927 auf einem Großlager in Schweden das Große Dankabzeichen vom ÖPB und die Goldene Gemse des ÖPB (bis 2000 nur 5 mal verliehen).

Ein schottischer Geschäftsmann schenkte den Pfadfindern im Jahr 1919 schließlich den Gilwell-Park bei London, wo B.P. ein Ausbildungszentrum für Scoutmaster installierte. Ein Jahr später wurde er beim 1.Welt-Jamboree zum „Chief Scout of the World“ ernannt.

Über das ursprüngliche Ziel (Überleben in der Natur) hinaus steht das Pfadfindertum für Hilfsbereitschaft, "Lernen durch Machen" (Learning by doing) und soziales Engagement. Vor allem dieser Aspekt hat dazu beigetragen, es trotz seiner ursprünglich militärischen Ausrichtung bis in unsere Tage zu erhalten.

1921 Robert Baden-Powell wurde Baronet und 1929 Baron Baden-Powell, of Gilwell. Die Verleihung dieses Titels verkündete am 3.Welt-Jamboree in Birkenhead im Auftrag Königs George V. der Prince of Wales (Edward VIII) in voller Pfadfinderuniform. Ebenfalls während des 3.Welt-Jamborees erhält Bipi ein besonderes Geschenk von den Pfadfindern. Es ist ein Rolls-Royce und ein Wohnwagen. Bipi tauft ihn Jam Roll.

1937 Baden-Powell hielt am 5.Welt-Jamboree in Vogelenzang Holland seine Abschiedsrede.[1]

Baden-Powell starb am 8. Januar 1941 in Nyeri in Kenia und hinterließ allen Pfadfindern einen Abschiedsbrief.

Baden-Powell komponierte auch den Pfadfinderpfiff als Erkennungsmelodie der Pfadfinder.

Zitate

Weblinks