BdP Horst Tassilo: Unterschied zwischen den Versionen
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Der [[überbündisch]]e Horst Tassilo ist die regionale [[rdp]]/[[VDAPG]]-Arbeitsgemeinschaft | Der [[überbündisch]]e Horst Tassilo ist die regionale [[rdp]]/[[VDAPG]]-Arbeitsgemeinschaft | ||
− | des [[PSG]]/[[VCP]] Stammes Nemeta | + | des [[PSG]]/[[VCP]] Stammes Nemeta und der [[VDAPG]] [[Altpfadfindergilde Bayern e.V.]]. |
Der [[Horst]] Tassilo arbeitet gemäß den [[BdP]]-Regularien für einen [[Horst]] und der Satzung des [[rdp]] und ist offen für interessierte [[Stämme]] und [[Gilde]]n. | Der [[Horst]] Tassilo arbeitet gemäß den [[BdP]]-Regularien für einen [[Horst]] und der Satzung des [[rdp]] und ist offen für interessierte [[Stämme]] und [[Gilde]]n. | ||
− | Er wurde am 10. Juli 2010 in Hörlkofen bei Erding nach 10-jähriger erfolgreicher aber bislang informeller überbündischer Kooperation | + | Er wurde am 10. Juli 2010 in Hörlkofen bei Erding nach 10-jähriger erfolgreicher aber bislang informeller überbündischer Kooperation der Stämme Albatros e.V. (BdP München), Nemeta (PSG/VCP Wörth) und der Altpfadfindergilde Bayern e.V. (Erding, München) gegründet und dient vor allem der gegenseitigen Hilfe bei der Verwirklichung des Pfadfindens in den Stämmen/Gilden ohne die Eigenständigkeit der Stämme bzw. Gilden und die Besonderheiten ihrer Bünde/Verbände anzutasten. Gemeinsame Programmangebote, gegenseitige personelle, administrative und technische Hilfe und Materialergänzung bei gemeinsamen Veranstaltungen prägen das Horstleben. Freundschaften zwischen Mitgliedern und den Gruppen haben sich daraus ergeben. |
Mit der Horstgründung wurde ein gemeinsamer schwarzer Halstuchring mit obenstehendem neuen Horstwappen im Horst Tassilo eingeführt, der im Januar 2011 ausgegeben wurde, und ein entsprechendes Horstbanner, das im März 2011 eingeführt wurde. | Mit der Horstgründung wurde ein gemeinsamer schwarzer Halstuchring mit obenstehendem neuen Horstwappen im Horst Tassilo eingeführt, der im Januar 2011 ausgegeben wurde, und ein entsprechendes Horstbanner, das im März 2011 eingeführt wurde. | ||
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Der Name des Horstes leitet sich von Herzog Tassilo III. (ca. 741 - ca. 796) von Baiern ab. Tassilo III. war der letzte baierische Stammeshezog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, das seit der baierischen Stammesbildung und Staatsgründung um 500 n. Chr. die Herzöge stellte. Zur Familie und Person siehe die untenstehenden Links zur Wikipedia. | Der Name des Horstes leitet sich von Herzog Tassilo III. (ca. 741 - ca. 796) von Baiern ab. Tassilo III. war der letzte baierische Stammeshezog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, das seit der baierischen Stammesbildung und Staatsgründung um 500 n. Chr. die Herzöge stellte. Zur Familie und Person siehe die untenstehenden Links zur Wikipedia. | ||
− | Tassilo III. betrieb selbstbewußt eine eigenständige baierische Politik mit zunehmend separatistischen Zielen (Ausbau von Salzburg statt Regensburg als künftige Hauptstadt eines unabhängigen Baierns; Bündnis mit dem Langobardenreich; Friede mit den Awaren) und wurde deshalb von Karl dem Großen, König des Frankenreichs (zu dem Baiern gehörte) und Vetter von Tassilo III, unter einem juristisch fragwürdigen Vorwand abgesetzt, zum Tode verurteilt, begnadigt und er und seine Familie getrennt in heute französische Klöster verbannt. Sein Erbe sollte erlöschen. Nach seiner Absetzung wurde das Herzogtum Baiern von Karl dem Großen zerstückelt und das kleine Restherzogtum an einen fränkischen Verwandten Karls übergeben. Für die baierische Landesgeschichte war dies lang ein nationales und konfliktträchtiges Trauma. Die spätere Entstehung Österreichs und dessen jahrhundertelanges Ringen mit Baiern um das "Erbe Tassilos" sind darin begründet, ebenso wie das bayerische Beharren auf Eigenständigkeit in wechselnden Allianzen. | + | Tassilo III. betrieb selbstbewußt eine eigenständige baierische Politik mit zunehmend separatistischen Zielen (Ausbau von Salzburg statt Regensburg als künftige Hauptstadt eines unabhängigen Baierns; Bündnis mit dem Langobardenreich; Friede mit den Awaren) und wurde deshalb von Karl dem Großen, König des Frankenreichs (zu dem Baiern gehörte) und Vetter von Tassilo III, nachträglich unter einem juristisch fragwürdigen Vorwand abgesetzt, zum Tode verurteilt, begnadigt und er und seine Familie getrennt in heute französische Klöster verbannt. Sein Erbe sollte erlöschen. Nach seiner Absetzung wurde das Herzogtum Baiern von Karl dem Großen zerstückelt und das kleine Restherzogtum an einen fränkischen Verwandten Karls übergeben. Für die baierische Landesgeschichte war dies lang ein nationales und konfliktträchtiges Trauma. Die spätere Entstehung Österreichs und dessen jahrhundertelanges Ringen mit Baiern um das "Erbe Tassilos" sind darin begründet, ebenso wie das bayerische Beharren auf Eigenständigkeit in wechselnden Allianzen. |
− | Tassilo III. gründete viele Klöster, z. B. Mattsee, Frauenchiemsee und Kremsmünster, und reorganisierte die baierische Kirchenverwaltung. Klöster waren damals wichtige Bildungs- und Wirtschaftszentren, die die Lebensumstände der Bevölkerung schnell und | + | Tassilo III. gründete viele Klöster, z. B. Mattsee, Frauenchiemsee, Säben und Kremsmünster, und reorganisierte die baierische Kirchenverwaltung. Klöster waren damals wichtige Bildungs- und Wirtschaftszentren, die die Lebensumstände der Bevölkerung schnell, nachhaltig und innovativ verbessert haben. Dies alles macht ihn bis heute populär in Bayern - auch in Österreich und Südtirol - als tragischer "Nationalheld" einer gemeinsamen "heroischen" Vergangenheit. Für Bayern steht er darin neben den nicht weniger tragischen und dennoch populären Gestalten Kurfürst Max Emanuel und König Ludwig II.. Tassilo III. wurde später heiliggesprochen, was seine Popularität stark förderte. |
− | Der Tassilokelch ist das einzige materielle Zeugnis im Zusammenhang mit der Person Tassilo III., das erhalten blieb. Er wird im Kloster Kremsmünster im heutigen Oberösterreich aufbewahrt und seit 1000 Jahren zu Tassilos überliefertem Todestag, dem 11. Dezember, gezeigt und in einer Gedenkmesse für Tassilo III. verwendet. Diese Messe findet seit jeher bis heute regen Zuspruch aus dem gesamten baierischen, d.h. heute altbayerischen, österreichischen | + | Der Tassilokelch ist das einzige materielle Zeugnis im Zusammenhang mit der Person Tassilo III., das erhalten blieb. Er wird im Kloster Kremsmünster im heutigen Oberösterreich aufbewahrt und seit 1000 Jahren zu Tassilos überliefertem Todestag, dem 11. Dezember, gezeigt und in einer Gedenkmesse für Tassilo III. verwendet. Diese Messe findet seit jeher bis heute regen Zuspruch aus dem gesamten damals baierischen, d.h. heute altbayerischen, österreichischen und südtiroler Raum. '''Der Tassilokelch ist der "baierische Gral". ''' |
Neben seiner künstlerischen Schönheit, formgebundenen Eignung als Wappensymbol und Einzigartigkeit sind es auch seine identitätsstiftenden, grenzüberschreitenden und sakralen Funktionen, die ihn zum Symbol eines rdp/VDAPG-Horstes geeignet machen. Zum Tassilokelch siehe den untenstehenden Link zur Wikipedia. | Neben seiner künstlerischen Schönheit, formgebundenen Eignung als Wappensymbol und Einzigartigkeit sind es auch seine identitätsstiftenden, grenzüberschreitenden und sakralen Funktionen, die ihn zum Symbol eines rdp/VDAPG-Horstes geeignet machen. Zum Tassilokelch siehe den untenstehenden Link zur Wikipedia. | ||
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Die sich politisch ausdrückenden Querelen im [[BDP]] 1968 bis 1971, die zur Spaltung und Gründung des [[BdP]] und [[DPV]] führten, ließen viele Stämme des alten Horstes Tassilo sich auflösen und warfen die übrigen auf ihre reine Existenzsicherung und neue Standortbestimmung zurück. Für PSG, DPSG und CPD waren sie dadurch keine vermittelbaren Partner mehr. 1976 endete die aktive Horstarbeit im BdP. In der Altpfadfindergilde (APG) Bayern e.V. (seit 1974) sammelten sich Ehemalige des Horstes Tassilo und hielten seine überbündische Tradition in diesem neuen Rahmen am Leben. | Die sich politisch ausdrückenden Querelen im [[BDP]] 1968 bis 1971, die zur Spaltung und Gründung des [[BdP]] und [[DPV]] führten, ließen viele Stämme des alten Horstes Tassilo sich auflösen und warfen die übrigen auf ihre reine Existenzsicherung und neue Standortbestimmung zurück. Für PSG, DPSG und CPD waren sie dadurch keine vermittelbaren Partner mehr. 1976 endete die aktive Horstarbeit im BdP. In der Altpfadfindergilde (APG) Bayern e.V. (seit 1974) sammelten sich Ehemalige des Horstes Tassilo und hielten seine überbündische Tradition in diesem neuen Rahmen am Leben. | ||
− | Ursprung der neuen Zusammenarbeit ist das [[rdp]]/[[VDAPG]]-[[Friedenslicht]]-Team München für Südbayern. | + | Ursprung der neuen Zusammenarbeit ist das [[rdp]]/[[VDAPG]]-[[Friedenslicht]]-Team München für Südbayern, in dem sich die Mitgliedsgruppen des neuen Horstes kennenlernten. |
− | + | Um dieser lebendigen überbündischen Verflechtung in Tradition des alten Horstes Tassilo einen stimmigen formalen Rahmen zu geben, wurde der Horst Tassilo 2010 von den Stämmen Nemeta und Albatros und der APG Bayern e.V. wiederbelebt und sein altes Horstwappen, der Tassilokelch, als Traditionssymbol übernommen. | |
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− | Um dieser lebendigen überbündischen Verflechtung in Tradition des alten Horstes Tassilo einen stimmigen formalen Rahmen zu geben, wurde der Horst Tassilo 2010 von den Stämmen Nemeta und Albatros und der APG Bayern e.V. wiederbelebt und sein altes Horstwappen, der Tassilokelch, als Traditionssymbol übernommen | ||
Um auch die Erneuerung zu symbolisieren wurden die Farben des Horstwappens geändert und die Fingerhaltung der ornamentalen Figur nach dem Originalkelch korrigiert. Die ursprünglichen Farben Blau und Gold waren die des [[BDP]]/[[BdP]] und entsprechen nicht der überbündischen Entwicklung des Horstes. Gemäß dieser Entwicklung wurden die Farben des [[rdp]] und [[VDAPG]] - Schwarz, Rot, Gold - gewählt, die deutschen Bundesfarben. Rot und Gold ist der Wappenschild, schwarz der lederne Horsthalstuchring, an dem der Wappenschild befestigt wird. Der Tassilokelch in den deutschen Bundesfarben symbolisiert auch die positive Entwicklung der historischen Frage, für die der Tassilokelch als "baierischer Gral" ja auch steht. | Um auch die Erneuerung zu symbolisieren wurden die Farben des Horstwappens geändert und die Fingerhaltung der ornamentalen Figur nach dem Originalkelch korrigiert. Die ursprünglichen Farben Blau und Gold waren die des [[BDP]]/[[BdP]] und entsprechen nicht der überbündischen Entwicklung des Horstes. Gemäß dieser Entwicklung wurden die Farben des [[rdp]] und [[VDAPG]] - Schwarz, Rot, Gold - gewählt, die deutschen Bundesfarben. Rot und Gold ist der Wappenschild, schwarz der lederne Horsthalstuchring, an dem der Wappenschild befestigt wird. Der Tassilokelch in den deutschen Bundesfarben symbolisiert auch die positive Entwicklung der historischen Frage, für die der Tassilokelch als "baierischer Gral" ja auch steht. | ||
===Der alte Horst Tassilo=== | ===Der alte Horst Tassilo=== | ||
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BDP Stämme Staufen (Erding), Wittelsbach (Landshut), Heinrich der Löwe (Taufkirchen), PSG Erding, CPD Stamm Kagawa (München) | BDP Stämme Staufen (Erding), Wittelsbach (Landshut), Heinrich der Löwe (Taufkirchen), PSG Erding, CPD Stamm Kagawa (München) | ||
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12./13.11. Anerkennung des Horstes Tassilo durch das Landesthing der BDP Landesmark Bayern in Erding | 12./13.11. Anerkennung des Horstes Tassilo durch das Landesthing der BDP Landesmark Bayern in Erding | ||
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Die Gilde ist überbündisch, d.h. offen für alle ehemaligen oder aktiven erwachsenen Pfadfinderinnen und Pfadfinder ab 25 Jahren, gleich welcher pfadfinderischer Jugendorganisation sie angehört haben oder noch angehören. Auch ihre Partner sind willkommen. Sie unterstützt unter anderem die Stämme Nemeta und Albatros. Der [[VDAPG]] bietet seinen Mitgliedern unter anderem überregional "Family-Scouting" für junge Familien mit kleinen Kindern und vielfältige internationale Begegnungen und Aktivitäten zusammen mit Altpfadfindern anderer Länder. | Die Gilde ist überbündisch, d.h. offen für alle ehemaligen oder aktiven erwachsenen Pfadfinderinnen und Pfadfinder ab 25 Jahren, gleich welcher pfadfinderischer Jugendorganisation sie angehört haben oder noch angehören. Auch ihre Partner sind willkommen. Sie unterstützt unter anderem die Stämme Nemeta und Albatros. Der [[VDAPG]] bietet seinen Mitgliedern unter anderem überregional "Family-Scouting" für junge Familien mit kleinen Kindern und vielfältige internationale Begegnungen und Aktivitäten zusammen mit Altpfadfindern anderer Länder. | ||
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* [http://www.apg-bayern.de www.apg-bayern.de] | * [http://www.apg-bayern.de www.apg-bayern.de] |
Aktuelle Version vom 11. März 2019, 14:30 Uhr
Horstwappen |
Neues Horstwappen ab 2010: Der Tassilokelch |
Name | Tassilo |
Ort | Großraum München/Erding |
Verband | PSG VCP VDAPG |
Mitglieder | |
Status | Horst |
Horst Tassilo
Der überbündische Horst Tassilo ist die regionale rdp/VDAPG-Arbeitsgemeinschaft des PSG/VCP Stammes Nemeta und der VDAPG Altpfadfindergilde Bayern e.V..
Der Horst Tassilo arbeitet gemäß den BdP-Regularien für einen Horst und der Satzung des rdp und ist offen für interessierte Stämme und Gilden.
Er wurde am 10. Juli 2010 in Hörlkofen bei Erding nach 10-jähriger erfolgreicher aber bislang informeller überbündischer Kooperation der Stämme Albatros e.V. (BdP München), Nemeta (PSG/VCP Wörth) und der Altpfadfindergilde Bayern e.V. (Erding, München) gegründet und dient vor allem der gegenseitigen Hilfe bei der Verwirklichung des Pfadfindens in den Stämmen/Gilden ohne die Eigenständigkeit der Stämme bzw. Gilden und die Besonderheiten ihrer Bünde/Verbände anzutasten. Gemeinsame Programmangebote, gegenseitige personelle, administrative und technische Hilfe und Materialergänzung bei gemeinsamen Veranstaltungen prägen das Horstleben. Freundschaften zwischen Mitgliedern und den Gruppen haben sich daraus ergeben.
Mit der Horstgründung wurde ein gemeinsamer schwarzer Halstuchring mit obenstehendem neuen Horstwappen im Horst Tassilo eingeführt, der im Januar 2011 ausgegeben wurde, und ein entsprechendes Horstbanner, das im März 2011 eingeführt wurde.
Der Horstname und das Horstsymbol
Der Name des Horstes leitet sich von Herzog Tassilo III. (ca. 741 - ca. 796) von Baiern ab. Tassilo III. war der letzte baierische Stammeshezog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, das seit der baierischen Stammesbildung und Staatsgründung um 500 n. Chr. die Herzöge stellte. Zur Familie und Person siehe die untenstehenden Links zur Wikipedia.
Tassilo III. betrieb selbstbewußt eine eigenständige baierische Politik mit zunehmend separatistischen Zielen (Ausbau von Salzburg statt Regensburg als künftige Hauptstadt eines unabhängigen Baierns; Bündnis mit dem Langobardenreich; Friede mit den Awaren) und wurde deshalb von Karl dem Großen, König des Frankenreichs (zu dem Baiern gehörte) und Vetter von Tassilo III, nachträglich unter einem juristisch fragwürdigen Vorwand abgesetzt, zum Tode verurteilt, begnadigt und er und seine Familie getrennt in heute französische Klöster verbannt. Sein Erbe sollte erlöschen. Nach seiner Absetzung wurde das Herzogtum Baiern von Karl dem Großen zerstückelt und das kleine Restherzogtum an einen fränkischen Verwandten Karls übergeben. Für die baierische Landesgeschichte war dies lang ein nationales und konfliktträchtiges Trauma. Die spätere Entstehung Österreichs und dessen jahrhundertelanges Ringen mit Baiern um das "Erbe Tassilos" sind darin begründet, ebenso wie das bayerische Beharren auf Eigenständigkeit in wechselnden Allianzen.
Tassilo III. gründete viele Klöster, z. B. Mattsee, Frauenchiemsee, Säben und Kremsmünster, und reorganisierte die baierische Kirchenverwaltung. Klöster waren damals wichtige Bildungs- und Wirtschaftszentren, die die Lebensumstände der Bevölkerung schnell, nachhaltig und innovativ verbessert haben. Dies alles macht ihn bis heute populär in Bayern - auch in Österreich und Südtirol - als tragischer "Nationalheld" einer gemeinsamen "heroischen" Vergangenheit. Für Bayern steht er darin neben den nicht weniger tragischen und dennoch populären Gestalten Kurfürst Max Emanuel und König Ludwig II.. Tassilo III. wurde später heiliggesprochen, was seine Popularität stark förderte.
Der Tassilokelch ist das einzige materielle Zeugnis im Zusammenhang mit der Person Tassilo III., das erhalten blieb. Er wird im Kloster Kremsmünster im heutigen Oberösterreich aufbewahrt und seit 1000 Jahren zu Tassilos überliefertem Todestag, dem 11. Dezember, gezeigt und in einer Gedenkmesse für Tassilo III. verwendet. Diese Messe findet seit jeher bis heute regen Zuspruch aus dem gesamten damals baierischen, d.h. heute altbayerischen, österreichischen und südtiroler Raum. Der Tassilokelch ist der "baierische Gral".
Neben seiner künstlerischen Schönheit, formgebundenen Eignung als Wappensymbol und Einzigartigkeit sind es auch seine identitätsstiftenden, grenzüberschreitenden und sakralen Funktionen, die ihn zum Symbol eines rdp/VDAPG-Horstes geeignet machen. Zum Tassilokelch siehe den untenstehenden Link zur Wikipedia.
Geschichte des Horstes Tassilo
Vom alten zum neuen Horst
Der heutige BdP Horst Tassilo ist die Wiederbelebung des alten überbündisch arbeitenden BDP Horstes Tassilo, der von 1965 bis 1976 im Großraum Erding/München aktiv war. Ihm gehörten die Erdinger Stämme des BDP, der PSG, der DPSG und der CPD und weitere BDP Stämme in Landshut (BDP/BdP Stamm Wittelbach), Passau, Taufkirchen, Ingolstadt und Manching an. 1970 und 1971 nahm auch der BDP/BdP Stamm Albatros aus München-Solln am Programm des Horstes teil. Letzter Horstkanzler (Schatzmeister) war Reinfried Wohner (Fred) (BDP/BdP Stamm Staufen) in Erding.
Die sich politisch ausdrückenden Querelen im BDP 1968 bis 1971, die zur Spaltung und Gründung des BdP und DPV führten, ließen viele Stämme des alten Horstes Tassilo sich auflösen und warfen die übrigen auf ihre reine Existenzsicherung und neue Standortbestimmung zurück. Für PSG, DPSG und CPD waren sie dadurch keine vermittelbaren Partner mehr. 1976 endete die aktive Horstarbeit im BdP. In der Altpfadfindergilde (APG) Bayern e.V. (seit 1974) sammelten sich Ehemalige des Horstes Tassilo und hielten seine überbündische Tradition in diesem neuen Rahmen am Leben.
Ursprung der neuen Zusammenarbeit ist das rdp/VDAPG-Friedenslicht-Team München für Südbayern, in dem sich die Mitgliedsgruppen des neuen Horstes kennenlernten.
Um dieser lebendigen überbündischen Verflechtung in Tradition des alten Horstes Tassilo einen stimmigen formalen Rahmen zu geben, wurde der Horst Tassilo 2010 von den Stämmen Nemeta und Albatros und der APG Bayern e.V. wiederbelebt und sein altes Horstwappen, der Tassilokelch, als Traditionssymbol übernommen.
Um auch die Erneuerung zu symbolisieren wurden die Farben des Horstwappens geändert und die Fingerhaltung der ornamentalen Figur nach dem Originalkelch korrigiert. Die ursprünglichen Farben Blau und Gold waren die des BDP/BdP und entsprechen nicht der überbündischen Entwicklung des Horstes. Gemäß dieser Entwicklung wurden die Farben des rdp und VDAPG - Schwarz, Rot, Gold - gewählt, die deutschen Bundesfarben. Rot und Gold ist der Wappenschild, schwarz der lederne Horsthalstuchring, an dem der Wappenschild befestigt wird. Der Tassilokelch in den deutschen Bundesfarben symbolisiert auch die positive Entwicklung der historischen Frage, für die der Tassilokelch als "baierischer Gral" ja auch steht.
Der alte Horst Tassilo
1965
10./11.09. Gründungslager des Horstes in Taufkirchen/Vils
Horst-Stämme:
BDP Stämme Staufen (Erding), Wittelsbach (Landshut), Heinrich der Löwe (Taufkirchen), PSG Erding, CPD Stamm Kagawa (München)
1966
Horst-Stämme:
BDP Stämme Staufen (Erding), Burgund (Passau), Wittelsbach (Landshut), Heinrich der Löwe (Taufkirchen), CPD Stamm Wulfila (Erding) und PSG Erding
12./13.11. Anerkennung des Horstes Tassilo durch das Landesthing der BDP Landesmark Bayern in Erding
1971
Horststämme:
BdP Stämme Staufen (Erding), Heinrich der Löwe (Taufkirchen), Albatros (München)
1976
Einschlafen des Horstlebens
Der heutige Horst Tassilo: seine Mitglieder
PSG Stamm Nemeta (PSG)
Sitz: Wörth bei Erding
Der PSG Stamm Nemeta nimmt schon Kindergartenkinder ab 3 Jahren in seiner Biberstufe auf, Schulkinder, Jugendliche und in begründeten Fällen Erwachsene ohne Altersbeschränkung.
In der PSG sind die weiblichen Mitglieder des Stammes Nemeta konfessionsunabhängig gemeldet.
VCP Stamm Nemeta (VCP)
Sitz: Wörth bei Erding
Der VCP Stamm Nemeta nimmt schon Kindergartenkinder ab 3 Jahren in seiner Biberstufe auf, Schulkinder, Jugendliche und in begründeten Fällen Erwachsene ohne Altersbeschränkung.
Im VCP sind die männlichen Mitglieder des Stammes Nemeta konfessionsunabhängig gemeldet.
Altpfadfindergilde Bayern e.V. (VDAPG)
Sitz: München-Solln und Erding
Die Gilde ist überbündisch, d.h. offen für alle ehemaligen oder aktiven erwachsenen Pfadfinderinnen und Pfadfinder ab 25 Jahren, gleich welcher pfadfinderischer Jugendorganisation sie angehört haben oder noch angehören. Auch ihre Partner sind willkommen. Sie unterstützt unter anderem die Stämme Nemeta und Albatros. Der VDAPG bietet seinen Mitgliedern unter anderem überregional "Family-Scouting" für junge Familien mit kleinen Kindern und vielfältige internationale Begegnungen und Aktivitäten zusammen mit Altpfadfindern anderer Länder.