Eduard Reut-Nicolussi: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | '''Dr. Eduard Reut-Nicolussi''' (* 22. Juni 1888 in Trient; † 18. Juli 1958 in Innsbruck) war Jurist, Politiker und von 1947 bis 1951 Präsident der Tiroler Pfadfinder und von 1951 bis zu seinem Tod deren Ehrenpräsident. | ||
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− | + | Er wurde am '''22.6.1888''' in Lusern, einer deutschen Sprachinsel im Trentino, damals Teil der k.u.k.Monarchie, heute Italien, geboren. Nach der Volksschule und dem Gymnasium absolvierte er in Innsbruck das Studium der Rechtswissenschaften und eröffnete danach eine Anwaltskanzlei in Bozen. | |
+ | Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig, wurde am Col di Lana mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet, außerdem wurde er im Krieg schwer verwundet. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das deutschsprachige Südtirol und das Trentino ("Welsch-Tirol") zu Italien. Vom 4.4. 1919– 18. 11. 1919 war er Mitglied der Konst. Nationalversammlung (Österreich) für die Christlich-Soziale Partei [http://www.parlinkom.gv.at/portal/page?_pageid=907,630018&_dad=portal&_schema=PORTAL&P_PAD=B]. Eduard Reut-Nicolussi war wieder in Südtirol als Anwalt tätig. Nach dem die Faschisten an die Macht gekommen waren wurde er aus der Anwaltskammer ausgeschlossen. Als ihm von seiten der Faschisten die Verbannung drohte floh er nach Nordtirol. In Nordtirol trat für die Südtiroler ein. 1928 erschien sein Buch "Tirol unterm Beil", in dem es um Südtirol unter dem Faschismus ging. 1931 habilitierte er für Völkerrecht an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. 1934 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Innsbruck. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 war er ein Gegner des Nationalsozialismus und am 3.5.1945 meldete der "Österreich-Sender", dass er an der Spitze der Widerstandsbewegung Tirols stehe. 1945 war er der erste der "Südtirol zu Österreich" aussprach und sich für die Landeseinheit stark machte, aber nach dem Gruber-De Gasperi-Abkommen [http://zis.uibk.ac.at/stirol_doku/dokumente/19460905.html] zog er sich 1946 aus der Politik zurück. | ||
− | + | Am 27.9.1947 wurde er Präsident der Tiroler Pfadfinder ([[PPÖ LV Tirol]]) und legte das [[Pfadfinderversprechen]] ab. 1951 wurde Dr.Eduard Reut-Nicolussi Rektor der LFU Innsbruck, legte am 11.11.1951 sein Amt als Präsident der Tiroler Pfadfinder nieder und wurde '''Ehrenpräsident der Tiroler Pfadfinder'''. Er starb am 18.Juli 1958 in Innsbruck. | |
− | + | ==Literatur== | |
− | + | Dr. Franz X. Schredt: Logbuch der Tiroler Pfadfinder, Innsbruck 1982 | |
− | + | ==Weblinks== | |
+ | * {{Wikipedia|Eduard_Reut-Nicolussi|Eduard Reut-Nicolussi}} | ||
+ | *[http://www.gehler.at/mat/22reut/sonntagsblatt.pdf Unermüdlicher Kämpfer für die Heimat (Sonntagsblatt, 29.7.2007] | ||
+ | *[http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.r/r553633.htm Reut-Nicolussi, Eduard beim Österreich-Lexikon AEIOU] | ||
+ | *[http://www.schuetzen.com/html/news/treplies.asp?message=688 6.September: Gedenkfeier für Eduard Reut-Nicolussi] | ||
− | + | [[Kategorie:Berühmte Pfadfinder|Reut-Nicolussi, Eduard]] | |
− | + | [[Kategorie:PPÖ|Reut-Nicolussi, Eduard]] | |
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Aktuelle Version vom 2. Mai 2009, 11:41 Uhr
Dr. Eduard Reut-Nicolussi (* 22. Juni 1888 in Trient; † 18. Juli 1958 in Innsbruck) war Jurist, Politiker und von 1947 bis 1951 Präsident der Tiroler Pfadfinder und von 1951 bis zu seinem Tod deren Ehrenpräsident.
Leben
Er wurde am 22.6.1888 in Lusern, einer deutschen Sprachinsel im Trentino, damals Teil der k.u.k.Monarchie, heute Italien, geboren. Nach der Volksschule und dem Gymnasium absolvierte er in Innsbruck das Studium der Rechtswissenschaften und eröffnete danach eine Anwaltskanzlei in Bozen. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig, wurde am Col di Lana mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet, außerdem wurde er im Krieg schwer verwundet. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das deutschsprachige Südtirol und das Trentino ("Welsch-Tirol") zu Italien. Vom 4.4. 1919– 18. 11. 1919 war er Mitglied der Konst. Nationalversammlung (Österreich) für die Christlich-Soziale Partei [1]. Eduard Reut-Nicolussi war wieder in Südtirol als Anwalt tätig. Nach dem die Faschisten an die Macht gekommen waren wurde er aus der Anwaltskammer ausgeschlossen. Als ihm von seiten der Faschisten die Verbannung drohte floh er nach Nordtirol. In Nordtirol trat für die Südtiroler ein. 1928 erschien sein Buch "Tirol unterm Beil", in dem es um Südtirol unter dem Faschismus ging. 1931 habilitierte er für Völkerrecht an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. 1934 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Innsbruck. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 war er ein Gegner des Nationalsozialismus und am 3.5.1945 meldete der "Österreich-Sender", dass er an der Spitze der Widerstandsbewegung Tirols stehe. 1945 war er der erste der "Südtirol zu Österreich" aussprach und sich für die Landeseinheit stark machte, aber nach dem Gruber-De Gasperi-Abkommen [2] zog er sich 1946 aus der Politik zurück.
Am 27.9.1947 wurde er Präsident der Tiroler Pfadfinder (PPÖ LV Tirol) und legte das Pfadfinderversprechen ab. 1951 wurde Dr.Eduard Reut-Nicolussi Rektor der LFU Innsbruck, legte am 11.11.1951 sein Amt als Präsident der Tiroler Pfadfinder nieder und wurde Ehrenpräsident der Tiroler Pfadfinder. Er starb am 18.Juli 1958 in Innsbruck.
Literatur
Dr. Franz X. Schredt: Logbuch der Tiroler Pfadfinder, Innsbruck 1982