BdP Horst Tassilo: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der Name des Horstes leitet sich von Herzog Tassilo III (ca. 741 - ca. 796)von Baiern ab. Tassilo III war der letzte baierische Stammeshezog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, das seit der baierischen Stammesbildung um 500 n. Chr. die Herzöge stellte. Zur Familie und Person siehe die untenstehenden Links zur Wikipedia. | + | Der Name des Horstes leitet sich von Herzog Tassilo III (ca. 741 - ca. 796) von Baiern ab. Tassilo III war der letzte baierische Stammeshezog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, das seit der baierischen Stammesbildung um 500 n. Chr. die Herzöge stellte. Zur Familie und Person siehe die untenstehenden Links zur Wikipedia. |
Tassilo III betrieb selbstbewußt eine eigenständige bairische Politik mit wohl zunehmend separatistischen Zielen und wurde deshalb von Karl dem Großen, König des Frankenreichs zu dem Baiern gehörte, abgesetzt und er und seine Familie getrennt in Klöster verbannt. Nach seiner Absetzung wurde das Herzogtum Baiern von Karl dem Großen zerstückelt und das kleine Restherzogtum an einen fränkischen Verwandten Karls übergeben. Für die baierische Landesgeschichte war dies lang ein nationales und konfliktträchtiges Trauma. Die spätere Entstehung Österreichs und dessen jahrhundertelange Konkurrenz mit Baiern um das "Erbe Tassilos" ist darin begründet, ebenso wie das bayerische Beharren auf Eigenständigkeit. | Tassilo III betrieb selbstbewußt eine eigenständige bairische Politik mit wohl zunehmend separatistischen Zielen und wurde deshalb von Karl dem Großen, König des Frankenreichs zu dem Baiern gehörte, abgesetzt und er und seine Familie getrennt in Klöster verbannt. Nach seiner Absetzung wurde das Herzogtum Baiern von Karl dem Großen zerstückelt und das kleine Restherzogtum an einen fränkischen Verwandten Karls übergeben. Für die baierische Landesgeschichte war dies lang ein nationales und konfliktträchtiges Trauma. Die spätere Entstehung Österreichs und dessen jahrhundertelange Konkurrenz mit Baiern um das "Erbe Tassilos" ist darin begründet, ebenso wie das bayerische Beharren auf Eigenständigkeit. |
Version vom 20. Januar 2011, 11:43 Uhr
Name | Tassilo |
Ort | Großraum München/Erding |
Verband | BdP PSG VCP VDAPG |
LV | BdP LV Bayern |
Mitglieder |
BdP Stamm Albatros e.V. PSG Stamm Nemeta VCP Stamm Nemeta Altpfadfindergilde Bayern e.V. |
Status | Horst |
Horst Tassilo
Der überbündische Horst Tassilo ist die regionale rdp/VDAPG-Arbeitsgemeinschaft nebenstehender Stämme bzw. Gilden.
Der Horst Tassilo arbeitet gemäß den BdP-Regularien für einen Horst und der Satzung des rdp und ist offen für interessierte Stämme und Gilden.
Er wurde am 10. Juli 2010 in Hörlkofen bei Erding nach 10-jähriger erfolgreicher aber bislang informeller überbündischer Kooperation seiner Stämme und der Altpfadfindergilde gegründet und dient vor allem der gegenseitigen Hilfe bei der Verwirklichung des Pfadfindens in den Stämmen/Gilden ohne die Eigenständigkeit der Stämme bzw. Gilden und die Besonderheiten ihrer Bünde/Verbände anzutasten. Gemeinsame Programmangebote, gegenseitige personelle und administrative Hilfe und Materialergänzung prägen das Horstleben. Freundschaften zwischen Mitgliedern und den Gruppen haben sich daraus ergeben.
Mit der Horstgründung wurde ein gemeinsamer schwarzer Halstuchring mit nebenstehendem neuen Horstwappen im Horst Tassilo eingeführt, der ab Januar 2011 ausgegeben wird.
Das Horstsprecheramt wechselt jährlich durch die Bünde/Verbände:
- Gründungssprecher 2010: Fred Wohner (Altpfadfindergilde Bayern e.V.)
- Horstsprecher 2010: Andreas Schumann (Altpfadfindergilde Bayern e.V.)
- Horstsprecherin 2011: Andrea Jaumann (PSG Stamm Nemeta)
Kontakt: andrea.jaumann@web.de
Der Horstname und das Horstsymbol
Der Name des Horstes leitet sich von Herzog Tassilo III (ca. 741 - ca. 796) von Baiern ab. Tassilo III war der letzte baierische Stammeshezog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, das seit der baierischen Stammesbildung um 500 n. Chr. die Herzöge stellte. Zur Familie und Person siehe die untenstehenden Links zur Wikipedia.
Tassilo III betrieb selbstbewußt eine eigenständige bairische Politik mit wohl zunehmend separatistischen Zielen und wurde deshalb von Karl dem Großen, König des Frankenreichs zu dem Baiern gehörte, abgesetzt und er und seine Familie getrennt in Klöster verbannt. Nach seiner Absetzung wurde das Herzogtum Baiern von Karl dem Großen zerstückelt und das kleine Restherzogtum an einen fränkischen Verwandten Karls übergeben. Für die baierische Landesgeschichte war dies lang ein nationales und konfliktträchtiges Trauma. Die spätere Entstehung Österreichs und dessen jahrhundertelange Konkurrenz mit Baiern um das "Erbe Tassilos" ist darin begründet, ebenso wie das bayerische Beharren auf Eigenständigkeit.
Tassilo III gründete viele Klöster, z. B. Mattsee, Frauenchiemsee und Kremsmünster, und reorganisierte die bairische Kirchenverwaltung. Klöster waren damals wichtige Bildungs- und Wirtschaftszentren, die die Lebensumstände der Bevölkerung damals schnell und nachhaltig verbessert haben. Dies alles macht ihn bis heute populär in Bayern - auch in Österreich und Südtirol - als tragischer "Nationalheld" einer angeblich "guten alten Zeit". Für Bayern steht er darin neben Kurfürst Max Emanuel und König Ludwig II. Tassilo III wurde später auch heiliggesprochen, was seine Popularität stark förderte.
Der Tassilokelch ist das einzige materielle Zeugnis im Zusammenhang mit der Person Tassilo III, das erhalten blieb. Er wird im Kloster Kremsmünster im heutigen Oberösterreich aufbewahrt und seit 1000 Jahren zu Tassilos überliefertem Todestag, dem 11. Dezember, gezeigt und in einer Gedenkmesse für Tassilo III verwendet. Diese Messe findet seit jeher bis heute regen Zuspruch aus dem gesamten bayerischen, österreichischen und südtiroler Raum. Der Tassilokelch ist der "baierische Gral".
Neben seiner künstlerischen Schönheit, formgebundenen Eignung als Wappensymbol und Einzigartigkeit sind es auch seine identitätsstiftenden, grenzüberschreitenden und sakralen Funktionen, die ihn zum Symbol eines rdp/VDAPG-Horstes geeignet machen. Zum Tassilokelch siehe den untenstehenden Link zur Wikipedia.
Geschichte des Horstes Tassilo
Vom alten zum neuen Horst
Der heutige BdP Horst Tassilo ist die Wiederbelebung des alten überbündisch arbeitenden BDP Horstes Tassilo, der von 1965 bis 1976 im Großraum Erding/München aktiv war. Ihm gehörten die Erdinger Stämme des BDP, der PSG, der DPSG und der CPD und weitere BDP Stämme in Landshut (BDP/BdP Stamm Wittelbach), Passau und Taufkirchen an. 1970 und 1971 nahm auch der BDP/BdP Stamm Albatros aus München-Solln am Programm des Horstes teil. Letzter Horstkanzler (Schatzmeister) war Fred Wohner (BDP/BdP Stamm Staufen in Erding.
Die sich politisch ausdrückenden Querelen im BDP 1968 bis 1971, die zur Spaltung und Gründung des BdP und DPV führten, ließen viele Stämme des alten Horstes Tassilo sich auflösen und warfen die übrigen auf ihre reine Existenzsicherung und neue Standortbestimmung zurück. Für PSG, DPSG und CPD waren sie dadurch keine vermittelbaren Partner mehr. 1976 endete die aktive Horstarbeit im BdP. In der Altpfadfindergilde Bayern e.V. (seit 1974) sammelten sich Ehemalige des Horstes Tassilo und hielten seine überbündische Tradition in diesem neuen Rahmen am Leben.
Ursprung der neuen Zusammenarbeit ist das rdp/VDAPG-Friedenslicht-Team München für Südbayern.
Christa Schmeißer (stellv. VDAPG-Verbandsvorsitzende, Sekretärin der Zentraleuroparegion der Altpfadfinder und Mitglied der Altpfadfindergilde Bayern e.V. und bis 2010 BdP Stamm Albatros) begann 1998 mit der Friedenslichtaussendung in München. Andrea Jaumann (PSG/VCP-Stamm Nemeta) kam 1999 hinzu. 2000 trat Oliver Leffler (BdP Stamm Albatros) der APG Bayern bei, traf dort auf Christa Schmeißer und ist in Folge seit 2001 für den BdP im Münchner Friedenslicht-Team. Christa Schmeißer trat dem BdP Stamm Albatros bei. Die APG Bayern unterstützte inzwischen die Stämme Nemeta und Albatros und ist selbst seit 2002 Gast im Stammesheim des BdP Stammes Albatros. Seit 2006 arbeiten Nemeta und Albatros auf Führungs- und Stammesebene zusammen. Die Stammesführungen von Nemeta und Albatros sind inzwischen auch Mitglieder der APG Bayern und Jürgen Rappold/Jojo, ein Mitglied der APG Bayern, ist über die Kooperation seit 2006 Mitglied und inzwischen Stufenführer und stellvertretender Stammesführer im BdP Stamm Albatros geworden.
Um dieser lebendigen überbündischen Verflechtung in Tradition des alten Horstes Tassilo einen stimmigen formalen Rahmen zu geben, wurde der Horst Tassilo 2010 wiederbelebt und sein altes Horstwappen, der Tassilokelch, als Traditionssymbol übernommen.
Um auch die Erneuerung zu symbolisieren wurden die Farben des Horstwappens geändert und die Fingerhaltung der ornamentalen Figur nach dem Originalkelch korrigiert. Die ursprünglichen Farben Blau und Gold waren die des BDP/BdP und entsprechen nicht der überbündischen Entwicklung des Horstes. Gemäß dieser Entwicklung wurden die Farben des rdp und VDAPG - Schwarz, Rot, Gold - gewählt, die deutschen Bundesfarben. Rot und Gold ist der Wappenschild, schwarz der lederne Horsthalstuchring, an dem der Wappenschild befestigt wird. Der Tassilokelch in den deutschen Bundesfarben symbolisiert auch die positive Entwicklung der historischen Frage, für die der Tassilokelch als "baierischer Gral" ja auch steht.
Der alte Horst Tassilo
Die Mitglieder
PSG Stamm Nemeta (PSG)
Sitz: Wörth bei Erding
Stammesführerin: Andrea Jaumann
Kontakt: andrea.jaumann@web.de
VCP Stamm Nemeta (VCP)
Sitz: Wörth bei Erding
Stammesführer: Arne Dobbertin
Kontakt: andrea.jaumann@web.de
BdP Stamm Albatros e.V. (BdP)
Sitz: München-Solln
Stammesführer: Oliver Leffler
Kontakt: leffler@albatrossolln.de
Altpfadfindergilde Bayern e.V. (VDAPG)
Sitz: München-Solln und Erding
Gildensprecher: Andreas Schumann
Kontakt: SchumannAS@web.de