Pfadfinderbewegung: Unterschied zwischen den Versionen

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Baden-Powell machte gute Erfahrung mit jungen Knaben in diversen Kriegen und entwickelte daraus einen dem Pfadfindertum zu Grunde liegenden "Prototyp" (siehe dazu [[Baden-Powell]]). Dieser besaß eine eigene Uniform: ein Khakihemd mit Krawatte und einen breitrandigen Cowboyhut. Diese Uniform wurde später von den ersten Pfadfindern übernommen und hat bis heute bestand.
  
Baden-Powell machte gute Erfahrung mit jungen Knaben in diversen Kriegen und entwickelte daraus einen dem Pfadfindertum zu Grunde liegenden "Prototyp" (siehe dazu [[Baden-Powell]]). Dieser besaß eine eigene Uniform: ein Khakihemd mit Krawatte und einen breitrandigen Cowboyhut. Diese Uniform wurde später von den ersten Pfadfindern übernommen und hat bis heute bestand.
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Baden-Powell war von der Arbeit der jugendlichen Knaben begeistert. Er entdeckte für sich, dass Jugendliche, wenn man sie richtig motiviert und ihnen genügend Freiraum und Vertrauen entgegenbringt, viel leistungsfähiger sind als er gedacht hätte. Von dieser Erfahrung getragen, schrieb er ein Buch, das für die Arbeit im Militär gedacht war (''[[Aids to Scouting]]''). Da das Buch aber von einem Großteil der britischen Jugend gelesen wurde, überarbeitete er es, schrieb es direkt für die Jugend selbst („[[Scouting for Boys]]“) und testete seine Ideen auch in der Praxis. 1907 führte er das erste Zeltlager mit Jugendlichen durch. Er achtete bei seiner Form der Jugendarbeit darauf, den Jungen genau diesen Freiraum zur eigenen Entwicklung zu geben.
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Baden-Powell hatte sich eigentlich vorgestellt, dass Pfadfindersippen und -trupps innerhalb schon bestehender Organisationen gebildet werden sollten; zum Beispiel als Jugendarbeit in Kirchen, oder in der YMCA. Es bildeten sich aber von selbst unabhängige Pfadfindergruppen, und B.P. entschied, dass nur eine eigene Organisation dieser Bewegung gerecht werden konnte.
  
Baden-Powell war von der Arbeit der jugendlichen Knaben begeistert. Er entdeckte für sich, dass Jugendliche, wenn man sie richtig motiviert und ihnen genügend Freiraum und Vertrauen entgegenbringt, viel leistungsfähiger sind als er gedacht hätte. Von dieser Erfahrung getragen, schrieb er ein Buch, das für die Arbeit im Militär gedacht war (''[[Aids to Scouting]]''). Da das Buch aber von einem Großteil der britischen Jugend gelesen wurde, überarbeitete er es, schrieb es direkt für die Jugend selbst („[[Scouting for Boys]]“) und testete seine Ideen auch in der Praxis. 1907 führte er das erste Zeltlager mit Jugendlichen durch. Er achtete bei seiner Form der Jugendarbeit darauf, den Jungen genau diesen Freiraum zur eigenen Entwicklung zu geben.
 
Baden-Powell hatte sich eigentlich vorgestellt, dass Pfadfindersippen und -trupps innerhalb schon bestehender Organisationen gebildet werden sollten; zum Beispiel als Jugendarbeit in Kirchen, oder in der YMCA. Es bildeten sich aber von selbst unabhängige Pfadfindergruppen, und B.P. entschied, dass nur eine eigene Organisation dieser Bewegung gerecht werden konnte.
 
 
Die Scoutbewegung war zuerst nur auf Jungs ausgerichtet, aber fünf Jahre nach deren Gründung in Jahr 1907, entwickelte Baden-Powell mit Hilfe seiner Schwester [[Agnes]] auch Handbücher für Mädchen. 1916 übernahm B.P.s Frau [[Olave]] die Leitung dieser Girl Guides. Die Pfadfinderbewegung breitete sich sehr schnell über die Grenzen Großbritanniens hinaus weltweit aus.  
 
Die Scoutbewegung war zuerst nur auf Jungs ausgerichtet, aber fünf Jahre nach deren Gründung in Jahr 1907, entwickelte Baden-Powell mit Hilfe seiner Schwester [[Agnes]] auch Handbücher für Mädchen. 1916 übernahm B.P.s Frau [[Olave]] die Leitung dieser Girl Guides. Die Pfadfinderbewegung breitete sich sehr schnell über die Grenzen Großbritanniens hinaus weltweit aus.  
 
In Deutschland entstanden die ersten Pfadfindergruppen schon 1909 nach der Übersetzung des Buchs „Scouting for Boys” ins Deutsche, zwei Jahre nach der Gründung der Boy Scouts durch B.P. Und schon vor dem ersten Weltkrieg waren 90.000 Jungs und ungefähr 7.000 Mädchen weltweit Pfadfinder.  
 
In Deutschland entstanden die ersten Pfadfindergruppen schon 1909 nach der Übersetzung des Buchs „Scouting for Boys” ins Deutsche, zwei Jahre nach der Gründung der Boy Scouts durch B.P. Und schon vor dem ersten Weltkrieg waren 90.000 Jungs und ungefähr 7.000 Mädchen weltweit Pfadfinder.  

Version vom 28. Juli 2009, 21:00 Uhr

Weltbundlilie

Die Pfadfinderbewegung ist die größte Jugendbewegung der Welt. Schätzungsweise gehören ihr mehr als 38 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit an. Die Anzahl der Altpfadfinder beträgt heute ca. 58 Millionen Pfadfinder. Der Schutzpatron der Pfadfinder ist der Ritter St. Georg, der einen Drachen getötet haben soll. Nach seinem Vorbild sollen Pfadfinder ritterlich und ehrlich handeln, anderen Menschen Freund sein, Hilfsbedürftige und Schwache unterstützen und die Umwelt schützen. Das Wappen der männlichen Pfadfinder ist eine Lilie, das der weiblichen ein Kleeblatt.

Siehe auch:

Geschichte

Die Gründung der Pfadfinderbewegung lässt sich auf einen Mann zurückführen: Robert Stephenson Smyth Baden-Powell; kurz genannt B.P.

Baden-Powell machte gute Erfahrung mit jungen Knaben in diversen Kriegen und entwickelte daraus einen dem Pfadfindertum zu Grunde liegenden "Prototyp" (siehe dazu Baden-Powell). Dieser besaß eine eigene Uniform: ein Khakihemd mit Krawatte und einen breitrandigen Cowboyhut. Diese Uniform wurde später von den ersten Pfadfindern übernommen und hat bis heute bestand.

Baden-Powell war von der Arbeit der jugendlichen Knaben begeistert. Er entdeckte für sich, dass Jugendliche, wenn man sie richtig motiviert und ihnen genügend Freiraum und Vertrauen entgegenbringt, viel leistungsfähiger sind als er gedacht hätte. Von dieser Erfahrung getragen, schrieb er ein Buch, das für die Arbeit im Militär gedacht war (Aids to Scouting). Da das Buch aber von einem Großteil der britischen Jugend gelesen wurde, überarbeitete er es, schrieb es direkt für die Jugend selbst („Scouting for Boys“) und testete seine Ideen auch in der Praxis. 1907 führte er das erste Zeltlager mit Jugendlichen durch. Er achtete bei seiner Form der Jugendarbeit darauf, den Jungen genau diesen Freiraum zur eigenen Entwicklung zu geben.

Baden-Powell hatte sich eigentlich vorgestellt, dass Pfadfindersippen und -trupps innerhalb schon bestehender Organisationen gebildet werden sollten; zum Beispiel als Jugendarbeit in Kirchen, oder in der YMCA. Es bildeten sich aber von selbst unabhängige Pfadfindergruppen, und B.P. entschied, dass nur eine eigene Organisation dieser Bewegung gerecht werden konnte.

Die Scoutbewegung war zuerst nur auf Jungs ausgerichtet, aber fünf Jahre nach deren Gründung in Jahr 1907, entwickelte Baden-Powell mit Hilfe seiner Schwester Agnes auch Handbücher für Mädchen. 1916 übernahm B.P.s Frau Olave die Leitung dieser Girl Guides. Die Pfadfinderbewegung breitete sich sehr schnell über die Grenzen Großbritanniens hinaus weltweit aus. In Deutschland entstanden die ersten Pfadfindergruppen schon 1909 nach der Übersetzung des Buchs „Scouting for Boys” ins Deutsche, zwei Jahre nach der Gründung der Boy Scouts durch B.P. Und schon vor dem ersten Weltkrieg waren 90.000 Jungs und ungefähr 7.000 Mädchen weltweit Pfadfinder.

B.P. und seine Frau Olave widmeten ihr Leben dem Aufbau und der Pflege der weltweiten Pfadfinderbewegung. Sie unternahmen viele Reisen und Fahrten, um die Ideen der Pfadfinder in die ganze Welt zu bringen und starteten so den Versuch, die Solidarität und das Verständnis unter den verschiedenen Ländern und Kulturen zu wecken und zu fördern, um der Jugend einen friedlichen Weg miteinander umzugehen zu zeigen. Baden-Powell versuchte bis zu seinem Tod 1941 in Kenia, den Kontakt zu den weltweiten Pfadfindern zu halten, und nach seinem Tod verfolgte seine Frau seine Ziele weiter bis auch sie im Jahr 1977 starb. Aber auch nach B.P.s Tod entwickelte sich die Pfadfinderbewegung weltweit weiter und wuchs um ein Vielfaches an.

Knapp 100 Jahre nach Gründung der Pfadfinderbewegung gehören ihr weltweit über 28 Millionen Menschen in 216 Staaten an. Der hundertjährigen Geburtstag im Jahr 2007 wird überall auf der Welt unter dem Motto "scouting 2007" gefeiert.

Ziele

Pfadfinder engagieren sich für eine lebenswerte Welt und die Bewahrung der Schöpfung. Die Erziehung zum Frieden ist ebenfalls ein fester Bestandteil der pfadfinderischen Orientierung und findet ihren Ausdruck z.B. im Friedenslicht von Betlehem.

Über das ursprüngliche Ziel (Überleben in der Natur) hinaus steht das Pfadfindertum für Hilfsbereitschaft, "Lernen durch Machen" (Learning by doing) und soziales Engagement. Vor allem dieser Aspekt hat dazu beigetragen, es trotz seiner ursprünglich militärischen Ausrichtung bis in unsere Tage zu erhalten.

Weblinks

Artikel aus "Die Zeit", Fähnlein unverzagt, 9.08.2007