Schlafsack: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Scout-o-wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(12 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Schlafsack''' ist fast der wichtigste Ausrüstungsgegenstand, wenn man mit den [[Pfadfinder]]n unterwegs ist. Denn schließlich verbringt man eine Menge Zeit darin.
+
==Allgemeines==
Die Auswahl des "Richtigen" kann sich allerdings schwierig gestalten. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen, die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen und nicht zuletzt die eigene Preisvorstellung. Hier ein paar Tipps, damit die Wahl leichter fällt:
+
Ein Schlafsack ist, wie schon aus der Wortwahl ersichtlich, ein Sack, den man zum darin schlafen verwenden kann. Es gibt verschiedenste Modelle und Arten, die auf den Benutzungszweck abgestimmt sind.
  
== Temperaturangaben ==
+
==Funktionsweise==
Die Temperaturangabe ist vielleicht das wichtigste Merkmal eines Schlafsacks. Soll er eher im Sommer, im Winter oder gar ganzjährig benutzt werden? Da jeder Mensch aber ein anderes Temperaturempfinden hat, kann man keine allgemeinen Empfehlungen geben. Ein Schlafsack, der für eine durchschnittlich temperaturempfindliche Person ein komfortables Schlafen gewährleistet, kann für andere schon viel zu kalt sein.
+
Schlafsäcke funktionieren, indem sie den Schlafenden mit Fasern (Synthetik oder Daune) umgibt. Die in und zwischen den Daunen / Fasern eingeschlossenen Luftpolster, die auch bei mehrtägigem Gebrauch nicht zusammenfallen dürfen, wenig Luftzirkulation zwischen den einzelnen Luftpolstern, und eine geringe Wärmeleitfähigkeit des Füllmaterials kennzeichnen einen guten Schlafsack und sorgen dafür, daß er "gut wärmt".
  
Daher sollten die Temperaturangaben über den Komfortbereich nur als Richtlinie gesehen werden. Wer schneller friert, sollte also eher einen Schlafsack nehmen, der auch für niedrigere Temperaturen geeignet ist. Lieber wärmer schlafen als frieren!
+
==Schlafsackarten==
Wer den Schlafsack sowohl im Winter als auch im Sommer benutzen möchte, und keine zwei anschaffen möchte, sollte sich zusätzlich einen ''Schlafsack im Schlafsack'' kaufen. Diese sogenannten ''Schlafsack-Inlets'' sind wesentlich günstiger als ein kompletter Schlafsack und können den Komfortbereich um einige Grad erweitern, im Extremfall um 10 Grad nach unten. Sie sind meist aus Fleece hergestellt und können auch einzeln benutzt werden. Außerdem schonen sie die Innenseite des Schlafsackes, da man sie herausnehmen und problemlos waschen kann.
+
===Mumienschlafsack===
 +
Die am weitesten verbreitete Form des Schlafsacks ist der Mumienschlafsack. Der Vorteil des Mumienschlafsacks ist, dass er dem Körper angepasst geformt ist, also vom Fußteil bis zur Schulter breiter wird und danach wieder schmaler, der Körperform also optimal angepasst, wodurch es innen schneller warm wird und auch bleibt (es kann durch Bewegung nicht so viel kalte Luft einströmen, die aufgewärmt werden muß). Viele Modelle sind sehr schlank geschnitten, was zu Lasten der Bewegungsfreiheit führen kann. Daher haben verschiedene Hersteller auch Modelle in "Ei-Form" im Programm, die mehr Bewegungsfreiheit bieten. Allerdings mit dem möglichen Nachteil für den Temperaturbereich, der durch das größere Innenvolumen verursacht wird.
  
=== Temperatur-Bereiche für den Komfort-Bereich eines Schlafsackes ===
+
===Kastenschlafsack===
* bis + 10° Schlafsäcke für Sommer und südliche Gefilde
+
Der Kastenschlafsack hat ein sehr grosses Innenvolumen und deswegen schlechter für niedrigere Temperaturen geeignet - das Luftvolumen im Schlafsack muß mit aufgewärmt werden und kostet entsprechend mehr Energie. Die Vorteile des Kastenschlafsacks ist die Bewegungsfreiheit darin (gut für alle, die beim Schlafen viel Platz brauchen), und daß die meisten Modelle zu einer Decke flach ausgebreitet werden können.<br>
* bis + 5°  Für sehr kalte Sommernächte geeignet
+
Genutzt wird der Kastenschlafsack meist nur noch als reiner Sommerschlafsack oder Indoor-Schlafsack (Hüttentour, Jugendherberge, ...).
* bis 0°    2-Jahreszeiten-Schlafsäcke; für Sommer und bis Temperaturen um 0°C
 
* bis -5°  Für mäßigen Frost (bis ca. -5° C) geeignet
 
* bis - 7°  3-Jahreszeiten-Schlafsäcke, auch für stärkere Frosttemperaturen
 
* bis -10°  Bedingt wintertaugliche Schlafsäcke
 
* bis -15°  Schlafsäcke für die große Kälte
 
  
== Füllung ==
+
===Inlet===
Welche Füllung die bessere Wahl ist, entscheidet hauptsächlich das Einsatzgebiet. Für die Benutzung bei nicht zu extremen Temperaturen (zu heiss, zu kalt) sind Kunstfaser- und Daunenfüllungen gleichermaßen gut geeignet. Daher entscheiden hier die jeweiligen Vor- und Nachteile, welche Füllung die bessere ist.  
+
Das Inlet wird in den äußeren Schlafsack gelegt. Inlets werden bevorzugt von stark schwitzenden Personen verwendet aber auch gerne auf Sommerfahrten mitgenommen.
 +
Inlets haben den Sinn, die umgebenden Schlafsäcke sauber zu halten und daher ihre Lebensdauer zu verlängern (siehe Pflege).
  
=== Kunstfaserfüllungen ===
+
Allerdings können Inlets, z.B. aus Fleece, auch das Temperaturspektrum des Schlafsacks erweitern, so daß ein Sommerschlafsack auch auf Herbsttouren verwendet werden kann. Manche Hersteller (z.B. Carinthia) treiben dieses Inlet-Prinzip auf die Spitze und bieten zwei vollwertige Schlafsäcke an, die sich ineinander stecken lassen und so einen guten Winterschlafsack für tiefe Temperaturen ergeben.
Kunstfaserfüllungen bestehen aus hohlen Polyesterfasern, die mit Silikon ummantelt werden, damit sich die einzelnen Fasern nicht verhaken und so Bauschfähigkeit verloren geht. Bei billigen Schlafsäcken kann allerdings schon bei der ersten Wäsche diese Ummantelung zerstört werden.
 
  
''Vorteile''
+
==Füllmaterialien==
* trocknen schnell
+
Für die Schlafsackfüllung werden Natur- oder Synthetikmaterialien verwendet, in seltenen Fällen beides. In der Summe hat Daune bessere Eigenschaften, erfordert aber auch einen pfleglicheren Umgang. Es mag daher eine Überlegung sein, jüngere Pfadis mit Kunstfaser-Schlafsäcken auszustatten, bis die vorhandene Sorgfalt im Umgang mit dem Material auch für Daunenschlafsäcke genügt ;-)
* Isolation auch noch gut, wenn der Schlafsack nass/feucht ist
 
* unempfindlich gegen Nässe
 
* einfacher zu waschen
 
  
''Nachteile''
+
===Daune===
* bei gleichen Eigenschaften schwerer und nicht so kompakt wie ein Daunenschlafsack
+
Das gängigste Natur-Füllmaterial ist Daune. Daune hat eine ganze Reihe an Vorteilen, und die Verwendung für Schlafsäcke hat auch eine Weiterentwicklung erfahren. War z.B. früher die Feuchtigkeitsanfälligkeit der Daune ein Nachteil, der heute mit einer Silikon- bzw. Teflonbeschichtung beseitigt ist.
  
''besondere Einsatzgebiete''
+
Daune ist deutlich leichter als Synthetikfasern, läßt sich kleiner verpacken, und hat dennoch bessere Isoliereigenschaften. Entsprechende Pflege vorausgesetzt, ist Daune auch erheblich langlebiger als Synthetikfaser. Nachteilig ist der höhere Anschaffungspreis, und daß sich immer wieder mal einzelne Daunen durch die Hülle hindurch verabschieden können.
* Gebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit
 
* normale Wintertouren
 
  
=== Daunenfüllungen ===
+
===Synthetikmaterial===
Daune ist immer noch das am meisten verwendete Füllmaterial. Da Daune gut Feuchtigkeit aufnimmt, sorgt sie so für ein angenehmes Schlafklima. Allerdings hat dies auch seinen Nachteil: wenn die Daunenfasern zu nass werden und mehr als das 3-fache Eigengewicht an Wasser aufnehmen, fangen sie an zu verklumpen. Daher ist in feuchten Gebieten ein Schlafsack mit Kunstfaserfüllung eindeutig vorzuziehen, da die Daune sonst dauerfeucht ist und dann nicht mehr ausreichen wärmt. Daune sollte auch niemals nass komprimiert werden, da dies zu einer dauerhaften Schädigung der Daunenfedern führen kann.
+
Ein früher gängiges Synthetikmaterial war schlicht Watte. Heute üblich sind Kunststofffasern als Hohlprofil, das die Isoliereigenschaften noch weiter verbessert.
  
''Vorteile''
+
Synthetikfaser ist industriell billig herstellbar und feuchtigkeitsunempfindlich. Neben dem höheren Gewicht, größerem Packmaß und geringerer Isolierfähigkeit im Vergleich zu Daune kommt noch bei vielen Materialien die Temperaturempfindlichkeit hinzu: Die Synthetikfasern sind Thermoplaste, bei höherer Temperatur (Wäschetrockner!) können die Hohlfasern in sich zusammenfallen oder ganz verklumpen.
* angenehmeres Schlafklima
 
* kleiner und leichter als vergleichbarer Kunstfaserschlafsack
 
* hohe Lebensdauer (bei entsprechender Pflege)
 
  
''Nachteile''
+
==Schlafsackpflege==
* empfindlich gegen Nässe, nimmt auch Feuchtigkeit aus der Luft auf
+
Wie jede Ausrüstung, braucht auch der Schlafsack eine gewisse Pflege. Die Nutzungsdauer kann durch die richtige Pflege erheblich ausgeweitet werden.
* im feuchten Zustand schlechte Isolationswirkung
 
  
''besondere Einsatzgebiete''
+
===Packsack===
* Bergtouren (geringes Gewicht/Packmaß)
+
Der Packsack ist gundsätzlich nur für kurze Zeit zu verwenden, siehe auch Lagerung. Besonders Kompressionspacksäcke, mit denen man den Schlafsack auf ein kleines Packmaß zusammenschnüren kann, so wenig wie möglich einsetzen. Also: Nur auf Hajks, und nur so lang wie unbedingt nötig (d.i. beim Packen zuletzt in den Packsack und in den Rucksack, und bei der Ankunft am Tagesziel zuerst wieder auspacken).<br>
* Tiefsttemperaturen (arktische Kälte), hier auch kaum  Feuchtigkeitsprobleme
+
Zudem ist es wichtig, den Schlafsack immer möglichst trocken im Packsack zu verstauen. Wenn der Schlafsack am Morgen vor dem Verpacken nicht genügend ausluften kann, nach Möglichkeit während des Tages bei einer Pause den Schlafsack nochmal ausbreiten.
  
== Form ==
+
===Waschen===
Je enger der Schlafsack am Körper anliegt, desto besser ist auch die Wärmeleistung. Daher gibt es neben dem eckigen '''Deckenschlafsack''' auch den enger anliegenden '''Mumienschlafsack'''.
+
Schlafsäcke in die Waschmaschine zu stecken ist allgemein keine gute Idee, da die Fasern verkleben können und so die Wärme herabgesetzt wird. Mit jeder Wäsche nimmt die Isolierfähigkeit und die Bauschkraft ab. Deswegen ist es besser, den Schlafsack erst gar nicht verschmutzen zu lassen. Z.B. durch gründliche Körperhygiene am Abend, oder grundsätzlich ein leichtes Inlet verwenden (und bei Bedarf nur das Inlet waschen).<br>
Dieser ist allerdings nicht jedermanns Sache, da man sich leicht beengt fühlen kann und wenig Platz zum Bewegen zur Verfügung steht.
+
Irgendwann kommt man um das Waschen nicht mehr herum, weil auch der bestgepflegte Schlafsach irgendwann verschmutzt und dadurch seine Isolierfähigkeit und Bauschkraft verliert. Dann gilt es, überlegt, sorgfältig und schonend vorzugehen, um nicht durch den Waschvorgang den Schlafsack unnötig zu schädigen oder gar zu ruinieren.
Deckenschlafsäcke eignen sich daher eher für wärmere Temperaturen.  
 
Bei tieferen Temperaturen hingegen ist der Mumienschlafsack, bzw. die etwas weiter geschnittene Variante in Ei-Form, besser geeignet. Darüber hinaus sind Mumienschlafsäcke leichter, da weniger Material verarbeitet wird.
 
Allerdings sollte der Schlafsack nicht zu groß sein. Denn wer zu kurz ist, bekommt schnell kalte Füße da jede Menge Luft erwärmt werden muss. Also lieber ein etwas kleineres Modell kaufen oder den Schlafsack unten zuschnüren bzw. mit den Klamotten füllen. Dann sind diese Morgens auch schon angewärmt.
 
  
== Sonstige Tipps ==
+
===Trocknen===
* Ein Schlafsack ganz ohne Reißverschluss hat natürlich die geringsten Wärmeverluste. Diese Variante wird aber ohnehin nur bei Extrem-Schlafsäcken angeboten. Auf jeden Fall sollte man darauf achten, dass der Schlafsack eine Abdeckleiste für den Reißverschluss hat um eine Kältebrücke zu verhindern. Auch sollte der Reißverschluss leichtgängig sein.
+
Sehr ungünstig ist es auch, den Schlafsack nach dem Waschen in den Trockner zu stecken. Selbst die geringste Trocknertemperatur schadet der Schlafsackfüllung, egal ob Kunstfaser oder Daune! Besser ist es, den gewaschenen Schlafsack an einem gut belüfteten Platz auf dem Boden auszubreiten.
  
* Jeden Schlafsack unkomprimiert lagern!
+
===Lagerung===
 +
Um den Füllstoff zu schonen, ist unbedingt eine luftige Lagerung des Schlafsacks zu empfehlen. Wird der Schlafsack dauerhaft in seinem Packsack gelagert, so besteht die Gefahr, dass die Daunen (/etc.) knicken und somit ihre isolierende Struktur verlieren. Besser den Schlafsack flach auf dem Boden ausbreiten bzw., wenn der Platz dafür nicht vorhanden ist, auf einem Bügel aufhängen. Manche Schlafsäcke besitzen extra Schlaufen zum Aufhängen.
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
* Ajungilak/Mammut befassen sich in einem [http://www.mammut.ch/mammut/uploadedFiles/Sleep_Well_D.pdf 41 Seiten-PDF "Sleep Well"] mit einem "Überblick über die Temperaturbezeichnungen von Schlafsäcken"
 
* Ajungilak/Mammut befassen sich in einem [http://www.mammut.ch/mammut/uploadedFiles/Sleep_Well_D.pdf 41 Seiten-PDF "Sleep Well"] mit einem "Überblick über die Temperaturbezeichnungen von Schlafsäcken"
 
+
* [http://wiki.outdoorseiten.net/index.php/Schlafsackpflege wiki.outdoorseiten.net  - Schlafsackpflege]
 +
* [http://wiki.outdoorseiten.net/index.php/Kategorie:Schlafs%C3%A4cke wiki.outdoorseiten.net  - Schlafsack]
 +
* [http://www.pfadiwiki.ch/index.php/Schlafsack Pfadiwiki.ch - Schlafsack]
 +
* [http://4-seasons.tv/player.php?video=/video/1175 4-seasons.tv - Kaufberatung: Schlafsack]
 
[[Kategorie:Lager]] [[Kategorie:persönliche Ausrüstung]]
 
[[Kategorie:Lager]] [[Kategorie:persönliche Ausrüstung]]

Aktuelle Version vom 15. August 2008, 15:52 Uhr

Allgemeines

Ein Schlafsack ist, wie schon aus der Wortwahl ersichtlich, ein Sack, den man zum darin schlafen verwenden kann. Es gibt verschiedenste Modelle und Arten, die auf den Benutzungszweck abgestimmt sind.

Funktionsweise

Schlafsäcke funktionieren, indem sie den Schlafenden mit Fasern (Synthetik oder Daune) umgibt. Die in und zwischen den Daunen / Fasern eingeschlossenen Luftpolster, die auch bei mehrtägigem Gebrauch nicht zusammenfallen dürfen, wenig Luftzirkulation zwischen den einzelnen Luftpolstern, und eine geringe Wärmeleitfähigkeit des Füllmaterials kennzeichnen einen guten Schlafsack und sorgen dafür, daß er "gut wärmt".

Schlafsackarten

Mumienschlafsack

Die am weitesten verbreitete Form des Schlafsacks ist der Mumienschlafsack. Der Vorteil des Mumienschlafsacks ist, dass er dem Körper angepasst geformt ist, also vom Fußteil bis zur Schulter breiter wird und danach wieder schmaler, der Körperform also optimal angepasst, wodurch es innen schneller warm wird und auch bleibt (es kann durch Bewegung nicht so viel kalte Luft einströmen, die aufgewärmt werden muß). Viele Modelle sind sehr schlank geschnitten, was zu Lasten der Bewegungsfreiheit führen kann. Daher haben verschiedene Hersteller auch Modelle in "Ei-Form" im Programm, die mehr Bewegungsfreiheit bieten. Allerdings mit dem möglichen Nachteil für den Temperaturbereich, der durch das größere Innenvolumen verursacht wird.

Kastenschlafsack

Der Kastenschlafsack hat ein sehr grosses Innenvolumen und deswegen schlechter für niedrigere Temperaturen geeignet - das Luftvolumen im Schlafsack muß mit aufgewärmt werden und kostet entsprechend mehr Energie. Die Vorteile des Kastenschlafsacks ist die Bewegungsfreiheit darin (gut für alle, die beim Schlafen viel Platz brauchen), und daß die meisten Modelle zu einer Decke flach ausgebreitet werden können.
Genutzt wird der Kastenschlafsack meist nur noch als reiner Sommerschlafsack oder Indoor-Schlafsack (Hüttentour, Jugendherberge, ...).

Inlet

Das Inlet wird in den äußeren Schlafsack gelegt. Inlets werden bevorzugt von stark schwitzenden Personen verwendet aber auch gerne auf Sommerfahrten mitgenommen. Inlets haben den Sinn, die umgebenden Schlafsäcke sauber zu halten und daher ihre Lebensdauer zu verlängern (siehe Pflege).

Allerdings können Inlets, z.B. aus Fleece, auch das Temperaturspektrum des Schlafsacks erweitern, so daß ein Sommerschlafsack auch auf Herbsttouren verwendet werden kann. Manche Hersteller (z.B. Carinthia) treiben dieses Inlet-Prinzip auf die Spitze und bieten zwei vollwertige Schlafsäcke an, die sich ineinander stecken lassen und so einen guten Winterschlafsack für tiefe Temperaturen ergeben.

Füllmaterialien

Für die Schlafsackfüllung werden Natur- oder Synthetikmaterialien verwendet, in seltenen Fällen beides. In der Summe hat Daune bessere Eigenschaften, erfordert aber auch einen pfleglicheren Umgang. Es mag daher eine Überlegung sein, jüngere Pfadis mit Kunstfaser-Schlafsäcken auszustatten, bis die vorhandene Sorgfalt im Umgang mit dem Material auch für Daunenschlafsäcke genügt ;-)

Daune

Das gängigste Natur-Füllmaterial ist Daune. Daune hat eine ganze Reihe an Vorteilen, und die Verwendung für Schlafsäcke hat auch eine Weiterentwicklung erfahren. War z.B. früher die Feuchtigkeitsanfälligkeit der Daune ein Nachteil, der heute mit einer Silikon- bzw. Teflonbeschichtung beseitigt ist.

Daune ist deutlich leichter als Synthetikfasern, läßt sich kleiner verpacken, und hat dennoch bessere Isoliereigenschaften. Entsprechende Pflege vorausgesetzt, ist Daune auch erheblich langlebiger als Synthetikfaser. Nachteilig ist der höhere Anschaffungspreis, und daß sich immer wieder mal einzelne Daunen durch die Hülle hindurch verabschieden können.

Synthetikmaterial

Ein früher gängiges Synthetikmaterial war schlicht Watte. Heute üblich sind Kunststofffasern als Hohlprofil, das die Isoliereigenschaften noch weiter verbessert.

Synthetikfaser ist industriell billig herstellbar und feuchtigkeitsunempfindlich. Neben dem höheren Gewicht, größerem Packmaß und geringerer Isolierfähigkeit im Vergleich zu Daune kommt noch bei vielen Materialien die Temperaturempfindlichkeit hinzu: Die Synthetikfasern sind Thermoplaste, bei höherer Temperatur (Wäschetrockner!) können die Hohlfasern in sich zusammenfallen oder ganz verklumpen.

Schlafsackpflege

Wie jede Ausrüstung, braucht auch der Schlafsack eine gewisse Pflege. Die Nutzungsdauer kann durch die richtige Pflege erheblich ausgeweitet werden.

Packsack

Der Packsack ist gundsätzlich nur für kurze Zeit zu verwenden, siehe auch Lagerung. Besonders Kompressionspacksäcke, mit denen man den Schlafsack auf ein kleines Packmaß zusammenschnüren kann, so wenig wie möglich einsetzen. Also: Nur auf Hajks, und nur so lang wie unbedingt nötig (d.i. beim Packen zuletzt in den Packsack und in den Rucksack, und bei der Ankunft am Tagesziel zuerst wieder auspacken).
Zudem ist es wichtig, den Schlafsack immer möglichst trocken im Packsack zu verstauen. Wenn der Schlafsack am Morgen vor dem Verpacken nicht genügend ausluften kann, nach Möglichkeit während des Tages bei einer Pause den Schlafsack nochmal ausbreiten.

Waschen

Schlafsäcke in die Waschmaschine zu stecken ist allgemein keine gute Idee, da die Fasern verkleben können und so die Wärme herabgesetzt wird. Mit jeder Wäsche nimmt die Isolierfähigkeit und die Bauschkraft ab. Deswegen ist es besser, den Schlafsack erst gar nicht verschmutzen zu lassen. Z.B. durch gründliche Körperhygiene am Abend, oder grundsätzlich ein leichtes Inlet verwenden (und bei Bedarf nur das Inlet waschen).
Irgendwann kommt man um das Waschen nicht mehr herum, weil auch der bestgepflegte Schlafsach irgendwann verschmutzt und dadurch seine Isolierfähigkeit und Bauschkraft verliert. Dann gilt es, überlegt, sorgfältig und schonend vorzugehen, um nicht durch den Waschvorgang den Schlafsack unnötig zu schädigen oder gar zu ruinieren.

Trocknen

Sehr ungünstig ist es auch, den Schlafsack nach dem Waschen in den Trockner zu stecken. Selbst die geringste Trocknertemperatur schadet der Schlafsackfüllung, egal ob Kunstfaser oder Daune! Besser ist es, den gewaschenen Schlafsack an einem gut belüfteten Platz auf dem Boden auszubreiten.

Lagerung

Um den Füllstoff zu schonen, ist unbedingt eine luftige Lagerung des Schlafsacks zu empfehlen. Wird der Schlafsack dauerhaft in seinem Packsack gelagert, so besteht die Gefahr, dass die Daunen (/etc.) knicken und somit ihre isolierende Struktur verlieren. Besser den Schlafsack flach auf dem Boden ausbreiten bzw., wenn der Platz dafür nicht vorhanden ist, auf einem Bügel aufhängen. Manche Schlafsäcke besitzen extra Schlaufen zum Aufhängen.

Weblinks