Lagerfeuer: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Lagerfeuer.jpg|thumb|150px|right|Lagerfeuer]]
 
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Ein Lagerfeuer hat neben seiner direkt Aufgabe zum Wärme spenden, darüber Grillen oder [[Stockbrot]] machen auch eine indirekte Aufgabe als Ort der Zusammenkunft und der Begegnung inne.<br />
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Ein '''Lagerfeuer''' ist ein Feuer an einer [[Lager]]stätte, mit einem ideellen oder einem praktischen Nutzen, oder der Mischung aus beidem. Ein praktischer Nutzen ist z.B. als Wärmequelle oder zum Kochen / Grillen, ein ideeller Nutzen ist als stimmungsvolle Beleuchtung oder Mittelpunkt einer gemütlichen Runde für Gespräche, gemeinsamen Gesang oder sogar Tanz. Ein praktischer Nutzen des Lagerfeuers als [[Lichtquelle|Beleuchtung]] ist wegen der relativ schwachen, aber stark flackernden Lichtstärke eher selten - als solches wurde das Feuer in Form von Signalfeuer in der Frühzeit der Leuchttürme verwendet.
Am Lagerfeuer abends wird unterhalten, der Tag reflektiert, gemeinsam gesungen oder sogar getanzt.
 
  
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==Anforderungen an die Feuerstelle==
==Vor dem Feuer machen==
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Bevor man überhaupt Feuer machen darf, braucht man erst einmal eine (möglichst schriftliche) Genehmigung des Försters, Besitzers oder Pächters. Ein behördliches Feuerverbot, z.B. bei extremer Trockenheit und Waldbrandgefahr, steht über der Genehmigung des Besitzers, und muß auf jeden Fall berücksichtigt werden.
Bevor man überhaupt Feuer machen darf, braucht man erst einmal eine schriftliche Genehmigung des Försters, Besitzers oder Pächters.
 
  
Hat man diese, so sucht man sich einen günstigen Platz für eine Feuerstelle aus, soweit noch keine vorhanden ist. Man sollte hierbei etwa 50 Meter Entfernung zu feuergefährdetem Gebiet (Wald, Gebüsch, Getreidefeld, ...) einhalten.
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Hat man diese, so sucht man sich einen günstigen Platz für eine Feuerstelle aus, soweit noch keine vorhanden ist. Man sollte hierbei einen sinnvollen Sicherheitsabstand (etwa 50 Meter; manche lokale Behörden schreiben einen verbindlichen Abstand bis zu 200m vor) zu feuergefährdetem Gebiet (Wald, Gebüsch, Getreidefeld, ...) einhalten. Wegen des Funkenflugs soll der Abstand zu feuergefährdetem Gebiet in Windrichtung noch größer sein.
  
 
Nun kann entweder in der späteren Größe der Feuerstelle die Grasnarbe entfernt werden. Dazu sticht man diese in transportfähigen Stücken aus und transportiert sie dann in ausreichende Entfernung. Die Grasnarbe wird aufgehoben und alle 2-3 Tage gegossen, so dass man sie am Ende des Lagers wieder auf die ehemalige, ausgeräumte Feuerstelle platzieren kann. Ohne diese Maßnahme verbrennt die Grasnarbe, und es bleibt lange Zeit ein kahler Fleck zurück.<br>Man sollte darauf achten, dass das entstandene Loch im Boden nicht zu tief ist, da sonst das Feuer später nicht genügend Sauerstoff bekommt. Das Loch muss nun noch mit Steinen oder einem Erdwall abgegrenzt werden. Auch alles brennbare Material im Umkreis von mindestens 3 Meter um die Feuerstelle muss man entfernen.
 
Nun kann entweder in der späteren Größe der Feuerstelle die Grasnarbe entfernt werden. Dazu sticht man diese in transportfähigen Stücken aus und transportiert sie dann in ausreichende Entfernung. Die Grasnarbe wird aufgehoben und alle 2-3 Tage gegossen, so dass man sie am Ende des Lagers wieder auf die ehemalige, ausgeräumte Feuerstelle platzieren kann. Ohne diese Maßnahme verbrennt die Grasnarbe, und es bleibt lange Zeit ein kahler Fleck zurück.<br>Man sollte darauf achten, dass das entstandene Loch im Boden nicht zu tief ist, da sonst das Feuer später nicht genügend Sauerstoff bekommt. Das Loch muss nun noch mit Steinen oder einem Erdwall abgegrenzt werden. Auch alles brennbare Material im Umkreis von mindestens 3 Meter um die Feuerstelle muss man entfernen.
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Oder man baut einen [[Kochstelle#Feuertisch|Feuertisch]], der eine bessere seitliche Licht- und Wärmeabstrahlung, und eine bessere Sauerstoffzufuhr zum Feuer gewährleistet.
 
Oder man baut einen [[Kochstelle#Feuertisch|Feuertisch]], der eine bessere seitliche Licht- und Wärmeabstrahlung, und eine bessere Sauerstoffzufuhr zum Feuer gewährleistet.
  
Jetzt ist die Feuerstelle fertig. Sicherheitshalber soll man noch Löschmaterial wie Wassereimer oder Sand und Spaten in der Nähe der Feuerstelle platzieren.
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Jetzt ist die Feuerstelle fertig. Sicherheitshalber soll man noch Löschmaterial wie Wassereimer oder Sand und Spaten in der Nähe der Feuerstelle platzieren. Zudem empfiehlt es sich, lederne Arbeitshandschuhe und / oder eine Schaufel bereit zu halten, um z.B. herausgefallenes brennendes Holz wieder ins Feuer zu befördern, oder beim Feuer löschen die brennenden Holzstücke kontrolliert auseinanderzuziehen.
  
==Feuerholz==
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==Anforderungen an das Feuerholz==
Zunächst einmal braucht man Feuerholz. Am häufigsten findet man dieses in einem nahegelegenem Waldstück. Doch Achtung: Keine Äste von lebenden Bäumen abbrechen; Keine (gesunden) Bäume fällen! Erstens ärgert man damit den Förster und zweitens brennt frisches Holz nicht gut.
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Zunächst einmal braucht man Feuerholz. Am häufigsten findet man dieses in einem nahegelegenem Waldstück. Doch Achtung: Keine Äste von lebenden Bäumen abbrechen; Keine Bäume fällen! Erstens ärgert man damit den Förster und zweitens brennt frisches Holz nicht gut.
  
Am besten eignet sich totes Holz, das im Geäst anderer Bäume hängt. Dieses ist normalerweise durch den Wind gut durchgetrocknet und lässt sich oft auch bei Regen noch anzünden (wenn man die nasse Rinde entfernt.
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Am besten eignet sich totes Holz, das im Geäst anderer Bäume hängt. Dieses sogenannte ''windtrockene Holz'' ist normalerweise durch den Wind gut durchgetrocknet und lässt sich oft auch bei Regen noch anzünden (wenn man die nasse Rinde entfernt).
 
Holz, das am Boden liegt zieht Bodenfeuchtigkeit an und ist deshalb oft moderig und nicht gut durchgetrocknet. Dieses Holz kann man auf ein bereits brennendes Feuer legen, wenn man möglichst viel Rauch herstellen will ;).
 
Holz, das am Boden liegt zieht Bodenfeuchtigkeit an und ist deshalb oft moderig und nicht gut durchgetrocknet. Dieses Holz kann man auf ein bereits brennendes Feuer legen, wenn man möglichst viel Rauch herstellen will ;).
  
Unterschiedliche Holzarten, haben unterschiedliches Brennverhalten. So kann man schon beim Sammeln auf den späteren Zweck des Feuers eingehen.
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Unterschiedliche Holzarten haben unterschiedliches Brennverhalten. So kann man schon beim Sammeln auf den späteren Zweck des Feuers eingehen.
 
So sind z.B. Birke, Hasel, Fichte, Kiefer und Lärche leichtbrennbare Hölzer, welche nur wenig Glut bilden. Buche, Eiche, Esche und Ahorn hingegen brennen langsam, bilden aber viel Glut (vgl. [[Holz#Holz_als_Brennstoff| Holz als Brennstoff]]).
 
So sind z.B. Birke, Hasel, Fichte, Kiefer und Lärche leichtbrennbare Hölzer, welche nur wenig Glut bilden. Buche, Eiche, Esche und Ahorn hingegen brennen langsam, bilden aber viel Glut (vgl. [[Holz#Holz_als_Brennstoff| Holz als Brennstoff]]).
Feuer aus Nadelhölzern (Kiefer, Fichte, Tanne, u.s.w.) neigen wegen des hohen Harzgehaltes zum "springen". Das heisst glühende Holzstückchen fliegen teilweise meterweit aus dem Feuer heraus. Das kann große Brandlöcher in Schlafsäcke und Isomatten zur Folge haben und im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein. Man sollte sich also niemals neben einem Feuer aus Nadelhölzern schlafen legen.
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Feuer aus Nadelhölzern (Kiefer, Fichte, Tanne, u.s.w.) neigen wegen des hohen Harzgehaltes zum "springen". Das heisst glühende Holzstückchen fliegen teilweise meterweit aus dem Feuer heraus. Das kann große Brandlöcher in Schlafsäcke und Isomatten zur Folge haben (also niemals neben einem unbewachten Feuer aus Nadelhölzern schlafen), oder brennbaren Untergrund um die Feuerstelle herum in Brand setzen.
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Für Anfeuerholz nimmt man trockenes Nadelholz oder Birkenholz bzw. Birkenreisig, und spaltet es mit einem Beil oder dem Fahrtenmesser auf. Wichtig ist, genügend Anfeuerholz vorzubereiten (ca. 2 Hände voll), und auch etwas größeres "Fütterholz" bereit zu halten. Auf Hilfsmittel wie Grillanzünder oder Brandbeschleuniger (Spiritus, Petroleum, Benzin) zurückzugreifen, ist nicht Pfadfindermäßig, und kann gefährlich werden (Verpuffung).
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Nachdem man nun genügend(!) (vom passenden) Holz hat, macht man sich daran, ein Feuer aufzubauen.
 
Nachdem man nun genügend(!) (vom passenden) Holz hat, macht man sich daran, ein Feuer aufzubauen.
  
==Lagerfeuerarten==
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==Anforderungen an das Lagerfeuer==
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Je nachdem, für was das Lagerfeuer verwendet werden soll, gibt es verschiedene Arten des Aufbaus und der Unterhaltung des Lagerfeuers.
  
 
===Pyramidenfeuer===
 
===Pyramidenfeuer===
 
Das Pyramidenfeuer ist der Klassiker unter den Feuerarten. Man schichtet zunächst etwas Zunder auf und beginnt dann - mit dünnen Stöckchen beginnend - ein Pyramide darum zu errichten. Grundgerüst dafür kann ein Mini-[[Dreibein]] bilden.  Das Pyramidenfeuer eignet sich sowohl als Wärmefeuer, als auch als Kochfeuer. Es ist ein gutes Allzweckfeuer.  
 
Das Pyramidenfeuer ist der Klassiker unter den Feuerarten. Man schichtet zunächst etwas Zunder auf und beginnt dann - mit dünnen Stöckchen beginnend - ein Pyramide darum zu errichten. Grundgerüst dafür kann ein Mini-[[Dreibein]] bilden.  Das Pyramidenfeuer eignet sich sowohl als Wärmefeuer, als auch als Kochfeuer. Es ist ein gutes Allzweckfeuer.  
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Eine grundsätzliche Gefahr des Pyramidenfeuers ist, daß einzelne brennende Äste seitlich aus der Pyramide herausfallen können.
  
 
===Pagodenfeuer===
 
===Pagodenfeuer===
[[Bild:pyramidenfeuer.JPG|thumb|right|Pagodenfeuer]] 
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Das Pagodenfeuer ist ein Feuer, das vergleichsweise lange mit gleichbleibender Helligkeit und Wärme brennt. Man muß dadurch nicht immer wieder Brennholz nachlegen. Bei einem sorgfältig aufgebauten Pagodenfeuer ist die Gefahr auch sehr gering, daß brennende Holzstücke aus dem Feuer herausfallen. Dadurch ist das Pagodenfeuer neben der eingangs genannten Eigenschaft auch noch beim Abbrennen sehr pflegeleicht, und deswegen bei feierlichen Anlässen wie beispielsweise eines Stufenübergangs sehr beliebt.
Das Pagodenfeuer ist bei feierlichen Anlässen zu finden, wie beispielsweise eines Stufenübergangs. Es besteht vom Aufbau her innen aus einem Pyramidenfeuer um das dicke [[Holz]]balken gelegt werden. Wahlweise kann es auch als Wärmefeuer gebraucht werden.
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Aufgebaut wird das Pagodenfeuer, indem gerade Ast- oder Stammstücke quadratisch übereinander aufgeschichtet werden. Nach oben hin werden die Quadrate etwas kleiner, so daß das Pagodenfeuer von der Seite betrachtet die Form eines Pyramidenstumpfs bekommt. Zwei oder drei der obersten Quadrate können als geschlossene Ebenen ganz mit Ästen ausgelegt werden. Zuoberst wird das Feuerherz mit Zunder und Anfeuerholz vorbereitet.
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Das Pagodenfeuer wird also ganz oben angezündet, und brennt schichtweise nach unten. Da die herabfallende Glut nach und nach eine Schicht nach der anderen entzündet, ist die Brenndauer des Pagodenfeuers länger als bei anderen Feuer. Durch die quadratische Anordnung der Hölzer und die Quadrate, die nach unten hin immer größer werden, fallen die durchgebrannten Holzstücke immer ins Innere des Feuers und nicht heraus.
  
 
===Sternfeuer===
 
===Sternfeuer===
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==Löschen des Feuers==
 
==Löschen des Feuers==
Beim Feuer löschen nicht literweise Wasser darübergießen, sondern kleine Spritzer über das Feuer geben. (Ist genauso effektiv und spart Wasser)
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Beim Feuer löschen werden zuerst die brennenden Holzstücke auseinandergezogen. Damit wird schon viel von der Hitze und der Intensität des Feuers genommen. Dann nicht literweise Wasser darübergießen, sondern kleine Spritzer über das Feuer geben (ist genauso effektiv und spart Wasser). Wenn keine Flammen mehr vorhanden sind, soll das Glutbett "umgegraben" und auch die größeren Holzstücke umgedreht werden, damit alle Glutnester sicher gefunden und gelöscht werden. Ein Feuer ist erst dann sicher gelöscht, wenn man seine Hand eine Minute lang ins Glutbett stecken kann, ohne sich zu verbrennen.
  
  
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[[Kategorie:Know-How]]
 
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Version vom 4. September 2007, 11:52 Uhr

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Lagerfeuer

Ein Lagerfeuer ist ein Feuer an einer Lagerstätte, mit einem ideellen oder einem praktischen Nutzen, oder der Mischung aus beidem. Ein praktischer Nutzen ist z.B. als Wärmequelle oder zum Kochen / Grillen, ein ideeller Nutzen ist als stimmungsvolle Beleuchtung oder Mittelpunkt einer gemütlichen Runde für Gespräche, gemeinsamen Gesang oder sogar Tanz. Ein praktischer Nutzen des Lagerfeuers als Beleuchtung ist wegen der relativ schwachen, aber stark flackernden Lichtstärke eher selten - als solches wurde das Feuer in Form von Signalfeuer in der Frühzeit der Leuchttürme verwendet.

Anforderungen an die Feuerstelle

Bevor man überhaupt Feuer machen darf, braucht man erst einmal eine (möglichst schriftliche) Genehmigung des Försters, Besitzers oder Pächters. Ein behördliches Feuerverbot, z.B. bei extremer Trockenheit und Waldbrandgefahr, steht über der Genehmigung des Besitzers, und muß auf jeden Fall berücksichtigt werden.

Hat man diese, so sucht man sich einen günstigen Platz für eine Feuerstelle aus, soweit noch keine vorhanden ist. Man sollte hierbei einen sinnvollen Sicherheitsabstand (etwa 50 Meter; manche lokale Behörden schreiben einen verbindlichen Abstand bis zu 200m vor) zu feuergefährdetem Gebiet (Wald, Gebüsch, Getreidefeld, ...) einhalten. Wegen des Funkenflugs soll der Abstand zu feuergefährdetem Gebiet in Windrichtung noch größer sein.

Nun kann entweder in der späteren Größe der Feuerstelle die Grasnarbe entfernt werden. Dazu sticht man diese in transportfähigen Stücken aus und transportiert sie dann in ausreichende Entfernung. Die Grasnarbe wird aufgehoben und alle 2-3 Tage gegossen, so dass man sie am Ende des Lagers wieder auf die ehemalige, ausgeräumte Feuerstelle platzieren kann. Ohne diese Maßnahme verbrennt die Grasnarbe, und es bleibt lange Zeit ein kahler Fleck zurück.
Man sollte darauf achten, dass das entstandene Loch im Boden nicht zu tief ist, da sonst das Feuer später nicht genügend Sauerstoff bekommt. Das Loch muss nun noch mit Steinen oder einem Erdwall abgegrenzt werden. Auch alles brennbare Material im Umkreis von mindestens 3 Meter um die Feuerstelle muss man entfernen.

Oder man baut einen Feuertisch, der eine bessere seitliche Licht- und Wärmeabstrahlung, und eine bessere Sauerstoffzufuhr zum Feuer gewährleistet.

Jetzt ist die Feuerstelle fertig. Sicherheitshalber soll man noch Löschmaterial wie Wassereimer oder Sand und Spaten in der Nähe der Feuerstelle platzieren. Zudem empfiehlt es sich, lederne Arbeitshandschuhe und / oder eine Schaufel bereit zu halten, um z.B. herausgefallenes brennendes Holz wieder ins Feuer zu befördern, oder beim Feuer löschen die brennenden Holzstücke kontrolliert auseinanderzuziehen.

Anforderungen an das Feuerholz

Zunächst einmal braucht man Feuerholz. Am häufigsten findet man dieses in einem nahegelegenem Waldstück. Doch Achtung: Keine Äste von lebenden Bäumen abbrechen; Keine Bäume fällen! Erstens ärgert man damit den Förster und zweitens brennt frisches Holz nicht gut.

Am besten eignet sich totes Holz, das im Geäst anderer Bäume hängt. Dieses sogenannte windtrockene Holz ist normalerweise durch den Wind gut durchgetrocknet und lässt sich oft auch bei Regen noch anzünden (wenn man die nasse Rinde entfernt). Holz, das am Boden liegt zieht Bodenfeuchtigkeit an und ist deshalb oft moderig und nicht gut durchgetrocknet. Dieses Holz kann man auf ein bereits brennendes Feuer legen, wenn man möglichst viel Rauch herstellen will ;).

Unterschiedliche Holzarten haben unterschiedliches Brennverhalten. So kann man schon beim Sammeln auf den späteren Zweck des Feuers eingehen. So sind z.B. Birke, Hasel, Fichte, Kiefer und Lärche leichtbrennbare Hölzer, welche nur wenig Glut bilden. Buche, Eiche, Esche und Ahorn hingegen brennen langsam, bilden aber viel Glut (vgl. Holz als Brennstoff). Feuer aus Nadelhölzern (Kiefer, Fichte, Tanne, u.s.w.) neigen wegen des hohen Harzgehaltes zum "springen". Das heisst glühende Holzstückchen fliegen teilweise meterweit aus dem Feuer heraus. Das kann große Brandlöcher in Schlafsäcke und Isomatten zur Folge haben (also niemals neben einem unbewachten Feuer aus Nadelhölzern schlafen), oder brennbaren Untergrund um die Feuerstelle herum in Brand setzen.

Für Anfeuerholz nimmt man trockenes Nadelholz oder Birkenholz bzw. Birkenreisig, und spaltet es mit einem Beil oder dem Fahrtenmesser auf. Wichtig ist, genügend Anfeuerholz vorzubereiten (ca. 2 Hände voll), und auch etwas größeres "Fütterholz" bereit zu halten. Auf Hilfsmittel wie Grillanzünder oder Brandbeschleuniger (Spiritus, Petroleum, Benzin) zurückzugreifen, ist nicht Pfadfindermäßig, und kann gefährlich werden (Verpuffung).

Nachdem man nun genügend(!) (vom passenden) Holz hat, macht man sich daran, ein Feuer aufzubauen.

Anforderungen an das Lagerfeuer

Je nachdem, für was das Lagerfeuer verwendet werden soll, gibt es verschiedene Arten des Aufbaus und der Unterhaltung des Lagerfeuers.

Pyramidenfeuer

Das Pyramidenfeuer ist der Klassiker unter den Feuerarten. Man schichtet zunächst etwas Zunder auf und beginnt dann - mit dünnen Stöckchen beginnend - ein Pyramide darum zu errichten. Grundgerüst dafür kann ein Mini-Dreibein bilden. Das Pyramidenfeuer eignet sich sowohl als Wärmefeuer, als auch als Kochfeuer. Es ist ein gutes Allzweckfeuer.

Eine grundsätzliche Gefahr des Pyramidenfeuers ist, daß einzelne brennende Äste seitlich aus der Pyramide herausfallen können.

Pagodenfeuer

Das Pagodenfeuer ist ein Feuer, das vergleichsweise lange mit gleichbleibender Helligkeit und Wärme brennt. Man muß dadurch nicht immer wieder Brennholz nachlegen. Bei einem sorgfältig aufgebauten Pagodenfeuer ist die Gefahr auch sehr gering, daß brennende Holzstücke aus dem Feuer herausfallen. Dadurch ist das Pagodenfeuer neben der eingangs genannten Eigenschaft auch noch beim Abbrennen sehr pflegeleicht, und deswegen bei feierlichen Anlässen wie beispielsweise eines Stufenübergangs sehr beliebt.

Aufgebaut wird das Pagodenfeuer, indem gerade Ast- oder Stammstücke quadratisch übereinander aufgeschichtet werden. Nach oben hin werden die Quadrate etwas kleiner, so daß das Pagodenfeuer von der Seite betrachtet die Form eines Pyramidenstumpfs bekommt. Zwei oder drei der obersten Quadrate können als geschlossene Ebenen ganz mit Ästen ausgelegt werden. Zuoberst wird das Feuerherz mit Zunder und Anfeuerholz vorbereitet.

Das Pagodenfeuer wird also ganz oben angezündet, und brennt schichtweise nach unten. Da die herabfallende Glut nach und nach eine Schicht nach der anderen entzündet, ist die Brenndauer des Pagodenfeuers länger als bei anderen Feuer. Durch die quadratische Anordnung der Hölzer und die Quadrate, die nach unten hin immer größer werden, fallen die durchgebrannten Holzstücke immer ins Innere des Feuers und nicht heraus.

Sternfeuer

Wärme- und Kochfeuer, sehr sparsam

Jägerfeuer

Wärme- und Kochfeuer, langsam brennend

Gitterfeuer

Wärme- und Kochfeuer, große Hitze, starke Flamme für viele Leute

Kaminfeuer

Wärmefeuer, brennt lange, legt "von selbst" nach

Grubenfeuer (Polynesisches Feuer)

Kochfeuer, sparsam, wetterfest, 'unsichtbar'

Balkenfeuer

Wärmefeuer, brennt bis 10 Stunden kräftige Hitze


Entzünden eines Feuers

Zum Anzünden wird immer Zunder verwendet. Das können sein: kleine Ästchen, trockenes Laub, Birkenrinde, trockene Grashalme, Späne, ... (alles klein zerbröselt).
Vor allem auf grund des großen Gefahrenpotentials von brennbaren Flüssigkeiten, wie Benzin und Spiritus sollte auf deren Verwendung verzichtet werden. Auch Papier muss nicht verwendet werden, wenn man sich beim Aufbau des Feuers und bei der Auswahl des Holzes/Zunders ein bißchen Mühe gibt, in diesem Fall sollte dann auch ein einziges Streichholz zum entfachen des Feuers ausreichen.

Für die Herstellung von Zunder eignen sich:

  • die mehligen Fasern zerfallenden Holzes
  • die fein zerbröselte Trockenrinde von Tanne, Kiefer, Fichte und Lärche
  • Zerkleinertes, trockenes Holundermark
  • die zerriebene Papierhaut der Birke
  • zerkrümelte Pflanzenteile
  • Holzstaub, der hinter abblätternden Baumrinden in den Gängen von Borkenkäfern zu finden ist
  • der Sporenstaub trockener Boviste (ein Pilz)
  • vergilbtes, trockengewehtes Moos, insbesondere Islandmoos
  • zerriebene trockene Rentierflechte

Entzünden eines Feuers ohne Streichhölzer

Was tun, wenn die letzten Streichhölzer verbraucht sind oder durch Nässe unbrauchbar geworden sind und in meilenweitem Umkreis kein Ersatz zu erhalten ist? Muss man nun auf Feuer und Kochen verzichten?

Nein, ein geübter Waldläufer weiß sich auch dann zu helfen. Die Betonung liegt hier ganz besonders auf geübt! Die nun folgenden Künste gelingen nämlich nur, wenn man sie trotz aller Misserfolge wieder und wieder probiert.

Jedes Kind weiß, dass man bei Sonnenschein mit einem Brennglas Zunder zum Glimmen und bei vorsichtigem Pusten auch zum Brennen bekommt. Fotoobjektive, Fernglasobjektive, ja sogar der Boden eine Glasflasche können ebenfalls als Brennglas verwendet werden.

Von dieser Allerwelts- Weißheit wollen wir aber nicht reden, sondern von den Künsten, wie die Naturvölker, die weder Streichholz, Feuerzeug noch Brennglas kennen, ihre Feuer entfachen. Es gibt zwei Verfahren, nämlich das Funkenschlagen mit Steinen und das Feuerbohren, bei dem Hitze durch Reibung erzeugt wird.

Man braucht einen flachen Stein, der eine Kule in der Mitte haben sollte. Dann braucht ihr einen etwas dickeren Stock. Ihr legt den Zunder in die Kule und setzt das eine Ende des Stockes darauf. Nun dreht ihr den Stock sehr schnell, indem ihr eure Händen mit ihm dazwischen hin und her reibt. Eine weitaus effektivere Methode ist die Benutzung eines Bogens als Antrieb. (Siehe Bild) Wichtig ist, das ihr mit etwas Druck nach unten dreht, so dass genügend Reibung vorhanden ist. Sobald es anfängt zu glimmen, vorsichtig etwas pusten und mehr Zunder oder trockenes Stroh drauflegen.

Sicherheitshinweise

Besonders bei einer größeren Zahl von Anwesenden an einem Lagerfeuer, sollte immer sichergestellt sein, dass ausreichendes Löschwasser in nächster Nähe ist, so dass im Falle eines Unfalls das Feuer schnell gelöscht ist.

Um an windigen Plätzen zu vermeiden, dass der Rauch immer in die Richtung der am Feuer Sitzenden geblasen wird, empfiehlt es sich, eine Art Windkanal zu bauen. Man setzt sich hierzu gegenüber, wobei dazwischen das Feuer ist. So zieht der Wind zwischen den Personen hindurch. Solang der Wind nicht ständig dreht, bläst er den Rauch zwischen den Personen hindurch.

Löschen des Feuers

Beim Feuer löschen werden zuerst die brennenden Holzstücke auseinandergezogen. Damit wird schon viel von der Hitze und der Intensität des Feuers genommen. Dann nicht literweise Wasser darübergießen, sondern kleine Spritzer über das Feuer geben (ist genauso effektiv und spart Wasser). Wenn keine Flammen mehr vorhanden sind, soll das Glutbett "umgegraben" und auch die größeren Holzstücke umgedreht werden, damit alle Glutnester sicher gefunden und gelöscht werden. Ein Feuer ist erst dann sicher gelöscht, wenn man seine Hand eine Minute lang ins Glutbett stecken kann, ohne sich zu verbrennen.


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